19. Oktober 2022, 16:44 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Sanddorn ist nicht nur eine echte Augenweide, sondern auch eine echte Vitamin-C-Bombe. Im Verhältnis zu ihrer Größe ist der Gehalt sogar noch höher als bei Zitronen und Orangen. Damit man reichlich Früchte ernten kann, sollte man aber zuvor ein paar Tipps beachten. myHOMEBOOK verrät, was man für eine reichliche Ernte tun muss.
Bei Menschen und bei Vögeln ist der Sanddorn gleichermaßen beliebt. Ob in Eiscreme, Likör oder als Saft – Sanddorn (Hippophae rhamnoides) schmeckt nicht nur gut, sondern ist zudem noch sehr gesund. Doch Hobbygärtner sollten sich gut überlegen, ob sie Sanddorn pflanzen wollen, denn er kann sehr groß werden. Er kann eine Höhe von vier bis fünf Metern erreichen und eine Breite von drei bis vier Meter.
Übersicht
Sanddorn
Boden
mit Sand auflockern, durchlässig
Pflanzzeit
Herbst
Standort
sonnig
Gießen
im Topf regelmäßig
Erntezeit
Herbst
Giftig
nein
Düngen
nach der Pflanzung
ja
Sanddorn im Garten pflanzen
Viel Licht braucht der Strauch, um zu wachsen und reichlich Früchte zu bilden. Das sollte man bedenken, wenn man den Standort auswählt. Da Sanddorn zudem recht breit wächst, sollte man ausreichend Platz bieten. An den Boden hat die Pflanze nur wenig Ansprüche. Nur mit schweren Lehmböden kommt das Wildobstgehölz nicht zurecht. Hobbygärtner können solche Böden mit Sand vermengen und dadurch auflockern.
Auch im Kübel kann man die Pflanze kultivieren. Hierbei gilt es jedoch zweierlei zu beachten. Erstens ist es wichtig, dass der Topf groß genug ist. Er sollte mindestens einen Durchmesser von 60 Zentimetern haben. Zweitens ist es im Topf empfehlenswert, eine Drainageschicht einzubauen. Dafür kann man etwa Tonscherben am Grund des Gefäßbodens verteilen. Die Scherben – oder eine andere Drainageschicht – verhindern, dass sich Staunässe bildet. Diese führt zu Wurzelfäule, was für die meisten Pflanzen das Ende bedeutet.
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Woran liegt es, wenn der Sanddorn keine Früchte bildet?
Pflanzt man Sanddorn im Garten, sollte man beachten, dass die Pflanze zweihäusig ist. Das bedeutet, dass sich die Früchte nur an den weiblichen Pflanzen bilden. Es empfiehlt sich pro fünf weiblichen Exemplaren ein männliches für die Bestäubung zu pflanzen. Trägt der Sanddorn im Garten also keine Früchte, kann das daran liegen, dass es entweder um eine männliche Pflanze handelt oder der weiblichen ein Bestäubungspartner fehlt.
Die optimale Pflege
Sanddorn ist sehr pflegeleicht. Folgende Tipps sollte man dabei beherzigen:
Bewässerung
Eine Bewässerung im Beet ist nicht nötig. Im Topf sollte man die Pflanze hingegen regelmäßig mit Wasser versorgen.
Düngung
Eine Düngung ist ebenfalls so gut wie nie notwendig. Ausschließlich nach der Pflanzung empfiehlt sich eine Düngebeigabe aus Hornmehl oder Kompost. Das wiederholt man etwa alle zwei Jahre.
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Schnitt
Nach der Ernte der Beeren können Hobbygärtner die Pflanze im Herbst zurückschneiden. Das ist wichtig, da insbesondere ältere Exemplare zum verkahlen neigen und weniger Früchte tragen. Dabei reicht es jedoch, nur etwa alle zwei Jahre zur Astschere zu greifen. Zu stark sollte man die Pflanze nicht zurückschneiden.
Tipp: Man kann Sanddorn auch zur Ernte schneiden. Dann schneidet man die Triebe samt Beeren ab. Auf diese Weise kann man die Früchte bequem absammeln.
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Ist Sanddorn winterhart?
Der heimische Sanddorn wächst natürlicherweise in hiesigen Gebieten. Mit unseren Wintern kommt er somit in der Regel gut zurecht.
Wie vermehrt man Sanddorn am besten?
Sanddorn vermehrt sich in der Regel auch ganz ohne Hilfe eines Hobbygärtners über Ausläufer. Unter Ausläufern versteht man unterirdisch gebildete Sprossen. Diese bilden sich in der Nähe der Mutterpflanze.
Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung stellen Stecklinge dar. Dafür schneidet man etwa 20 Zentimeter lange Triebe ab. Es empfiehlt sich, gleich mehrere Triebe abzuschneiden, da diese Methode nicht immer Erfolg verspricht. Die unteren Blätter der Zweige entfernt man nun und steckt die Zweige in ein Glas mit Wasser oder einen Topf mit Anzuchterde. Jetzt wartet man, bis die Triebe Wurzeln bilden. Am besten gelingt das an einem schattigen und kühlem Ort.
Wann kann man die Beeren ernten?
Sobald sich die Früchte im Herbst Orange färben, kann man sie ernten. Hierbei ist Vorsicht geboten, da Sanddorn lange, spitze Dornen ausbildet. Es empfiehlt sich, Handschuhe zu tragen. Die sauren Früchte schmecken besonders gut in Kompott, Marmelade oder als Saft.
Krankheiten und Schädlinge
Sanddorn gilt als robust. Krankheiten und Schädlinge befallen die Pflanze nur selten.
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Wie verwendet man Sanddorn?
Da die Beeren roh sehr sauer sind, werden sie meist weiterverarbeitet, prinzipiell kann man sie aber auch roh naschen. Marmelade oder Kompott werden gern aus Sanddorn gemacht, wer aber mal etwas anderes ausprobieren möchte, kann sich an Sanddorn-Saft versuchen. Dafür braucht man:
- Sanddorn-Beeren
- Wasser
- einen Topf
- einen Pürierstab
- ein Sieb
- ein Baumwolltuch
- sterile Flaschen
Wie macht man Saft aus Sanddorn?
- Zuerst gibt man die Beeren in einen Topf mit Wasser und lässt sie aufkochen. Es sollte nur so viel Wasser sein, dass die Beeren knapp bedeckt sind.
- Das Ganze lässt man rund fünf bis zehn Minuten köcheln, die Beeren sollten schön weich sein.
- Jetzt ist der Pürierstab an der Reihe. Die Beeren müssen zusammen mit dem Wasser gut püriert werden.
- Das entstandene Mus muss nun gesiebt werden. Dafür legt man das Baumwolltuch in ein Sieb und gießt das Fruchtmus hinein.
- Wenn die meiste Flüssigkeit abgelaufen ist, kann man das Tuch noch einmal ausdrücken und die letzten Tropfen auffangen.
- Zu guter Letzt muss der Saft noch einmal auf circa 80 Grad erhitzt werden, um ihn haltbar zu machen. Jetzt kann er in sterile Flaschen gefüllt werden.