19. Juli 2021, 11:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Am Gartenteich oder am Pool sorgt Schilf, auch Schilfrohr genannt, für den richtigen Flair. Doch die Wasserpflanze sieht nicht nur toll aus, sondern hat auch viele Vorteile für die Umwelt. Welche das sind und wie man Schilf richtig pflegt.
Schilf kann man mit Ausnahme der Antarktis weltweit finden. Der wissenschaftliche Name lautet Phragmites australis. Das altgriechische Wort Phragma bedeutet Zaun oder Trennwand – und das ist die bis zu vier Meter hohe Wasserpflanze ohne Frage! Sie wächst schnell zu einem sehr dichten Sichtschutz zwischen Wasser und Land. Dabei sollten Hobbygärtner beim Pflanzen und Pflegen einiges berücksichtigen, damit sie nicht wuchert.
Übrigens: Schilf wird auch Reet genannt. Getrocknet werden die Pflanzen für Reetdächer verwendet, die man entlang der Küste sehen kann.
Übersicht
Schilf
Boden
dauerfeucht, nass oder sumpfig
Pflanzzeit
Frühjahr
Standort
sonnig
Gießen
am richtigen Standort nicht nötig
Blütezeit
Juli und September
Giftig
nein
Düngen
nicht nötig
ja
Schilf im Garten anpflanzen
Am besten eignet sich Schilfrohr für die Randbepflanzung eines Gartenteiches. Als Wasserpflanze bevorzugt sie dauerfeuchten, nassen oder sumpfigen Boden. Dabei sollte die Wassertiefe an der sonnigen Pflanzstelle nicht mehr als 50 Zentimeter betragen. Für den Teich birgt Schilf verschiedene Vorteile. Als Repositionspflanze filtert sie Schadstoffe aus Gewässern und verbessert so die Wasserqualität. Doch das ist nicht alles: Schilf besitzt ein stark verzweigtes Wurzelsystem. Dieses befestigt die Ufer. Tipp: Die Wurzeln schaffen es auch, Löcher in die Teichplane zu bohren. Deswegen sollte man an der Pflanzstelle die Folie doppelt auslegen.
Des Weiteren sollten Hobbygärtner bereits beim Pflanzen an das Wuchern der Pflanze denken. Dies kann man durch einen Pflanzkorb reduzieren. Pro Korb kann man zwei bis drei Schilfrohrpflanzen einsetzen. Auch eine Wurzelsperre kann helfen, um das Ausbreiten der Pflanze zu minimieren. Ebenso kann man Schilf als Kübelpflanze kultivieren. Auch so verhindert man unerwünschtes Vermehren. Dafür den Kübel nach dem Einpflanzen einfach in den Teich stellen.
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Schilfsorten
Es gibt zahlreiche Sorten des „echten“ Schilfrohrs. „Echt“ ist daher wichtig, da es mehr als 5500 verschiedene unechte Schilfgrassorten gibt. Diese sehen den echten Exemplaren sehr ähnlich und sind nur schwer von den echten Sorten auseinanderzuhalten. So unter anderem das Riesenchinaschilf, welches eine unechte Schilfsorte ist.
Echten Schilf kann man in wie folgt unterteilen:
- Zwergschilf (kann bis zu einem Meter hoch werden)
- Gemeines Schilf (kann bis zu vier Meter hoch werden)
- Riesenschilf (kann bis zu zehn Meter hoch werden)
Optimal pflegen
Schilf gilt als pflegeleichte Pflanze. Nur der Rückschnitt erfordern etwas Arbeit.
Bewässerung
Mit dem richtigen Standort an einem Gewässer, muss man Schilf nicht zusätzlich gießen.
Düngen
Düngen ist ebenfalls überflüssig, da sich die Pflanze alle nötigen Nährstoffe aus dem Boden holt.
Schnitt
Im Frühjahr schneidet man Schilf stark zurück. Bei jungen Pflanzen bis etwa zehn Zentimeter über dem Boden, bei älteren Pflanzen genügen zwanzig Zentimeter.
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Vermehren
Schilf vermehrt sich selbstständig weiter, wenn man es zulässt. Möchte man sie aber gezielt vermehren, dann ist das Teilen des Wurzelstocks die beste Methode. Die Pflanze ausgraben, anschließend die Wurzel mit einem Spaten teilen und beide Teile wieder eingraben. Tipp: Auch jetzt an eine Wurzelsperre denken, falls das selbstständige Vermehren unerwünscht ist.
Frostschutz
Gezielt muss man Schilf nicht vor Frost schützen. Wichtig ist nur, den Rückschnitt erst im Frühjahr durchzuführen. Die Blätter schützen nämlich die Wurzeln vor Frost und Feuchtigkeit. Außerdem sehen die Schilfwedel auch im Winter hübsch aus und bieten vielen Tieren Schutz.
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Krankheiten und Schädlinge
Schilf zählt zu den robusten Pflanzen. In der Regel wird es also nicht von Schädlingen heimgesucht. Auch Krankheiten sind unüblich. Mitunter fressen aber die Raupen der Schilfgraseule, ein Schmetterling, die Blätter an. Von diesem Schädling erholt sich die Pflanze in den meisten Fällen von allein.