10. Juni 2021, 12:33 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Das Insektensterben macht auch vor Schmetterlingen keinen Halt. Über 60 Prozent aller Arten stehen auf der Roten Liste. Wer den kleinen Flatterlingen etwas Gutes tun möchte, kann dies mit ein paar Pflanzen tun.
Umweltstress und andere äußere Einflüsse machen nicht nur Bienen und Co. zu schaffen, auch Schmetterlinge leider darunter. Damit Sie bei Kräften bleiben, brauchen sie süßen Blumennektar und gelegentlich auch einen Platz für ein Sonnenbad mit ausgebreiteten Flügeln.
Auf diese Pflanzen fliegen Schmetterlinge
Ein wahrer Leckerbissen für die kleinen Flatterer: Wildsträucher, Wildblumen, wilde Kräuter. Rund 50 Schmetterlingsarten ernähren sich übrigens von Brennessel, lassen Sie also ruhig ein paar der sonst so unbeliebten Pflanzen stehen. Kleine Füchse zum Beispiel legen an den Blättern ihre Eier ab, die Raupen haben später genügend Futter. Zitronenfalter bevorzugen dagegen Kreuzdorn, Baumweißlinge fliegen auf Obstbäume.
Wer seinen bunten Gästen ein Wildkräuter-Festmahl bieten möchte, sollte allerdings darauf achten, nicht zu nährstoffreiche Erde zu verwenden – wilde Pflanzen gedeihen darin nicht sonderlich gut. Tipp: Im Handel gibt es spezielle Erde, die gut für Blumenwiesen geeignet ist. Und als Pflanzenschutz sollten Sie natürlich auf Insektizide und Chemie-Keulen verzichten.
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Welche Pflanzen Schmetterlinge meiden
Was Schmetterlinge nicht interessiert, sind Gärten mit Einheitsrasen oder Steinwüsten. Aber auch Blumen, denen der Nektar weggezüchtet wurde oder sogenannte gefüllte Blumen, die keine Pollen mehr produzieren, bieten den Insekten keine Nahrung. Für die Bestäubung sind Pollen wichtig, Schmetterlinge tragen diese – wie Bienen auch – von Blüte zu Blüte.
Flugzeit der Schmetterlinge
Je nach Art flattern Schmetterlinge zwischen März und November. Um ihnen genügend Nahrung bieten zu können, sollten Sie Ihre Pflanzen so wählen, dass diese innerhalb dieser Zeitspanne nacheinander blühen. Faszinierend: Schmetterlinge haben ein Faible für rot oder violett leuchtende Blüten, denn sie können im ultravioletten und infraroten Lichtspektrum sehen.
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1. Blaukissen (Aubrieta)
Nachdem die kleinen Falter aus ihrer Winterstarre erwacht sind, bietet Ihnen das früh blühende Blaukissen gute Nahrung. Wie der Name es verrät, leuchten die Blüten in intensiven Blautönen, aber auch in Rot und Violett. Am besten gedeiht die Polsterstaude an einem sonnigen Platz auf sandig-lehmhaltiger Erde.
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2. Sommerflieder (Buddleia)
Wollen Sie schöne Gäste in Ihren Garten locken? Dann brauchen Sie Sommerflieder. Den Duft und die Farbe dieser Pflanze lieben nicht nur Schmetterlinge. Doch diese laben sich gerne an seinem Nektar. Die Blütenrispen des Sommerflieders sind kleiner als die des Gemeinen Flieders – prachtvoll sind sie beide. Doch vor allem der Sommerflieder, auch Schmetterlingsflieder genannt, lockt die filigranen Insekten an.
3. Herbstaster (Aster dumosus)
Herbstastern blühen spät im Jahr, versorgen die Insekten mit letzten Nahrungsreserven – wichtig für alle Schmetterlinge, die Winterschlaf halten. Astern selbst sind winterhart und pflegeleicht. Die Pflanze sollten Sie nach der Blüte zurückschneiden. Morgens ist die beste Zeit zum Gießen.
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4. Lavendel (Lavendula angustifolia)
Wer französische Küche liebt, kennt Lavendel als Kraut in der Mischung „Kräuter der Provence“ – wer gute Düfte mag, kennt Lavendel als Zutat vieler edler Parfüms. Und wer Schmetterlinge liebt, holt sich die Pflanze in den Garten. Die Falter fliegen auf den selten gewordenen Lavendel-Duft: Seitdem dieser synthetisch hergestellt werden kann, ist der Anbau von Echtem Lavendel immer weiter zurückgegangen.
5. Silberblatt (Lunaria)
Auch das Silberblatt mit seinen violetten oder weißen Blüten ist sehr beliebt unter Schmetterlingen. Der Name dieser einjährigen Pflanze bezieht sich auf ihre mit Samen gefüllten, runden und silbern schimmernden Schoten. Silberblatt ist pflegeleicht, mag es aber sonnig – so wie der Aurorafalter auch, der die Pflanze gerne besucht.
6. Majoran (Origanum majorana)
Majoran stammt aus der Familie der Lippenblütler und wird auch Wurstkraut genannt. Aber keine Angst, Ihr Garten wird nicht nach Wurst riechen, sollten Sie Majoran anpflanzen. Den Namen verdankt die Pflanze ihren Blättern, die Wurstbrät zum Würzen beigegeben werden. Schmetterlinge werden eher vom Duft der ätherischen Öle in den kleinen Blüten angelockt. Das Kraut, das ursprünglich aus warmen Regionen am Mittelmeer stammt, mag es windgeschützt und sonnig – so wie Schmetterlinge auch.
7. Fetthenne (Sedum)
Die fleischigen Blätter der Fetthenne speichern Wasser – gut für trockene Lagen und Steingärten. Die Pflanze wird auch Mauerpfeffer genannt, denn auch auf Mauern wächst sie teppichartig. Schmetterlinge mögen die kleinen Blüten, am liebsten sind ihnen Pflanzen mit Blüten zwischen Rot und Rosa. Die Hohe Fetthenne ist pflegeleicht, Sie können die Pflanze auch im Kübel halten. Fetthennen blühen bis in den Spätsommer.
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8. Skabiose (Scabiosa)
Skabiose blüht den ganzen Sommer über. Das finden Schmetterlinge und Bienen gut, sie laben sich am Blüten-Nektar dieses Kardengewächses. Für das Einpflanzen von Skabiose-Stauden ist es eigentlich nie zu spät, allerdings sind Frühjahr oder der späte Sommer ideal. Die Pflanze ist pflegeleicht, mag es aber sonnig. Wenn Sie regelmäßig die verblühten Blütenköpfe abschneiden, verlängert sich die Blütezeit.
9. Verbene (Verbena)
Verbene wird auch Eisenkraut genannt. Die zarten Blüten locken Schmetterlinge mit einem feinen, leicht würzigen Duft an. Als Tee genossen, wird der einjährigen Pflanze eine heilsame Wirkung nachgesagt. Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten stärken sich eher am Nektar des anspruchslosen Sommerblühers und bestäuben dabei seine Blüten. An heißen Tagen muss man Verbene gut wässern – wie natürlich auch alle anderen Pflanzen im Garten. Ab und zu verträgt Verbene etwas Dünger.