11. Januar 2023, 14:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Sojabohnen finden in vielen Fleischersatzprodukten oder als Edamame aus der asiatischen Küche auch immer öfter den Weg auf unseren Tisch. Die Hülsenfrüchte weisen einen hohen Proteingehalt auf und enthalten darüber hinaus viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Auch in unseren Breiten lassen sich Sojabohnen anbauen. myHOMEBOOK erklärt, wie das funktioniert.
Wer noch ein Gemüsebeet an einem sonnigen und warmen Standort frei hat und sich an einer neuen Gemüsesorte ausprobieren will, sollte sich an Sojabohnen versuchen. Nach der Anzuchtphase benötigen die Pflanzen nur wenig Pflege und für die frischen Sojabohnenschoten gibt es zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten in der Küche.
Inhaltsverzeichnis
Sojabohne
Boden
gut durchlässig
Pflanzzeit
April bis Mai
Standort
sonnig
Gießen
ausreichend, der Boden sollte nie trocken sein
Blütezeit
kommt darauf an, wofür man sie benutzen möchte
Giftig
nein
Düngen
beim Anpflanzen mit gemischtem Kompost
nein
Die richtige Sorte für den Sojabohnenanbau
Soja kommt ursprünglich aus Asien und ist dementsprechend auch an das dortige Klima angepasst. Es gibt aber inzwischen einige Sorten, die auch in unseren Breiten gut gedeihen. Die Früchte reifen früher, was ihnen in der kürzeren Vegetationsperiode in Mitteleuropa zugutekommt. Außerdem sind sie meist robuster gegen Kälteeinbrüche. Dazu zählen:
- Hokkai Black: Gute Hundert Tage nach dem Aussäen kann man diese Sojabohnensorte bereits ernten. Die Bohnen sind schwarz und besonders groß.
- Summer Shell: Diese Sojabohnenpflanze hält auch rauere Klimabedingen gut aus und lässt sich bereits nach weniger als hundert Tagen ernten.
- Green Shell: Ursprünglich stammt diese Sorte aus dem Norden Japans, wo das Klima eher rau ist. Dementsprechend kommt die Pflanze auch besser mit den klimatischen Bedingungen in unseren Breiten zurecht.
- Hokkai Green: Die Sojabohnensorte Hokkai Green gilt als besonders widerstandsfähig gegen verschiedene Krankheiten. Auch diese Bohnen werden besonders groß.
Sojabohnen anbauen – der richtige Standort
Soja stammt aus sonnenreichen und warmen Gegenden und sollte dementsprechend auch in ein Beet gepflanzt werden, das mit viel Sonne versorgt wird und wenig Wind abbekommt. Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Vor dem Einsetzen der Pflänzchen sollte die Erde mit Kompost durchmischt werden, um sie mit Nährstoffen anzureichen.
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Sojabohnen vorziehen
Die Hülsenfrucht braucht vergleichsweise lange, bis sie ausgereift ist, deshalb sollte man frühzeitig im Jahr mit der Anzucht beginnen. An einem warmen Standort können die einzelnen Bohnen in etwa vier Zentimeter Tiefe eingebracht werden, der Abstand zu den Nachbarpflanzen sollte mindestens zehn Zentimeter betragen. Nun die Erde immer schön feucht halten, dabei aber Staunässe vermeiden. Je nach Umgebungstemperatur keimen die Bohnen dann nach rund zwei Wochen. Ideal sind Temperaturen von 12 bis 20 Grad Celsius.
Soja im Gemüsebeet einsetzen
Im April bis Mai, wenn die Bodentemperatur konstant über zehn Grad Celsius liegt, kann Soja ausgepflanzt werden. Dies gilt für die Direktsaat ins Gemüsebeet wie für das Einsetzen der vorgezogenen Jungpflanzen. In jedem Fall sollten Sojabohnen vor Juni ins Beet eingesetzt werden, denn bis zum Frost werden die Früchte sonst nur selten reif.
Nach dem Einsetzen wachsen die Sojabohnen ideal, wenn die Wurzelballen mit einer Lösung besprüht werden, die Knöllchenbakterien enthält. Diese gehen mit den Pflanzen eine Symbiose ein und binden Stickstoff aus der Luft. Diesen kann sich wiederum die Sojabohnenpflanze als wertvollen Nährstoff zunutze machen.
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Sojabohnen anbauen – Pflegetipps
- Boden: Der Boden rund um die Pflanzen sollte regelmäßig mit einer Gartenkralle aufgelockert und Unkraut entfernt werden. Sobald die Sojabohnen dichter wachsen, wird sich hier auch weniger Unkraut breit machen.
- Wasser: Besonders in den Hochsommermonaten hat die Sojabohne einen hohen Wasserbedarf. Der Boden sollte niemals austrocknen.
- Dünger: Sind die Sojabohnen mit Knöllchenbakterien beimpft worden, produzieren diese in der Regel ausreichend Stickstoff für die Pflanze. Auch der vor dem Einpflanzen ins Beet gemischte Kompost versorgt die Sojabohne länger mit Nährstoffen. Ohne eine Beimpfung mit Knöllchenbakterien sollte ein organischer Dünger gegeben werden.
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Sojabohnen ernten
Je nachdem, welche Gerichte aus den Sojabohnen zubereitet werden sollen, erfolgt die Ernte zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Für Edamame müssen die Bohnen noch grün geerntet werden. Hierbei tragen die Schoten meist noch pelzähnliche Haare. Wer die Sojabohnen reif ernten möchte, muss bis in den Herbst warten. Die Bohnen lassen sich in den trockenen Schoten dann meist umherschütteln, die Pflanze hat alle Blätter abgeworfen und wirkt insgesamt vertrocknet.
Für die Ernte zieht man die Pflanzen mitsamt der Wurzel aus dem Boden oder trennt sie kurz über dem Wurzelballen mit einem scharfen Messer ab. Um vollständig auszureifen, empfiehlt es sich, die Pflanzen dann kopfüber und zu Bündeln geschnürt an einem warmen und trockenem Standort aufzuhängen. Dies kann beispielsweise der Dachboden, ein Schuppen oder ein beheizter Keller sein.
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Rezept für Edamame
Edamame sind unreife, gekochte Sojabohnen, die sich besonders gut als gesunde Vorspeise oder Snack eignen. Sie sind schnell selbstgemacht.
Zutaten:
- Grüne, unreife Edamame
- Salz
Zubereitung:
- Die gewaschenen Edamame mitsamt Schote und einer Prise Salz in kochendes Wasser geben.
- Nach 5 Minuten in einem Sieb abgießen, kurz abdampfen lassen.
- In einer Schüssel mit etwas Meersalz als Topping servieren – fertig!