15. Oktober 2022, 12:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Himbeeren lassen sich in zwei Typen einteilen: in Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren. Sie unterscheiden sich nicht nur im Timing ihrer Blüten- und Fruchtbildung, sondern auch im Schnitt und in ihrer Attraktivität für Schädlinge.
Himbeeren (Rubus idaeus) gehören zu den meistgeschätzten Obstarten in unseren Gärten. Das ist kein Wunder, denn die Früchte sind köstlich und die Erntezeit kann sich bei gekonnter Planung über fünf Monate hinziehen. Grob lassen sich Himbeeren in Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren einteilen. Hier erfahren Sie, was es mit dieser Einteilung auf sich hat und worauf es bei der Pflege dieser Typen ankommt.
Blüten- und Fruchtbildung
Wie die Bezeichnungen es vermuten lassen, blühen und fruchten die beiden Himbeertypen zu unterschiedlichen Zeiten. Die Sommerhimbeeren zeigen ihre weißen Blüten je nach Sorte von Mai bis Juni an den Ruten, die im vorangegangenen Jahr gebildet worden sind. Geerntet werden kann von Juni bis Juli.
Im Gegensatz zu den Sommerhimbeeren blühen und fruchten die Herbsthimbeeren an den diesjährigen Ruten, also an den Ruten, die im selben Jahr gebildet werden. Sie tragen ihre Früchte erst ab August, dafür aber bis weit in den Herbst hinein. Wer Platz genug hat, um mehrere Pflanzen zu setzen, kann sich durch eine clevere Kombination der beiden Typen und ihrer Sorten fünf Monate lang über die köstlichen Früchtchen freuen.
Wie schneidet man Sommer- und Herbsthimbeeren?
Wer seine Himbeeren schneiden möchte, sollte unbedingt wissen, welchen Himbeertyp er vor sich hat. Sommer- und Herbsthimbeeren werden nämlich unterschiedlich geschnitten. Wer das nicht beachtet, geht im Zweifel im Folgejahr leer aus.
Tipp: Wenn Sie Sommer- und Herbsthimbeeren getrennt voneinander pflanzen, behalten Sie leichter den Überblick.
Sommerhimbeeren werden geschnitten, sobald die letzten Früchte geerntet sind. Das Vorgehen ist dabei ganz einfach: Alle Ruten, die Früchte getragen haben, werden bodennah abgeschnitten. Die neu gebildeten Triebe, die allesamt noch keine Früchte gebildet haben, bleiben unberührt. Sie tragen im Folgejahr ihre Früchte.
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Noch einfacher ist das Prozedere bei den Herbsthimbeeren. Da die Pflanzen an den im selben Jahr gebildeten Ruten fruchten, können nach dem letzten Erntedurchgang alle Ruten bodennah abgeschnitten werden. Wer das versäumt und die Ruten stehen lässt, der kann im Folgejahr länger ernten. Die alten Ruten fruchten nämlich noch einmal.
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Das klingt zunächst gut, ist es aber nicht unbedingt. Zum einen deshalb, weil die Früchte an diesen alten Ruten qualitativ schlechter sind. Zum anderen deshalb, weil der radikale Schnitt bewirkt, dass die Pflanzen im darauffolgenden Jahr nicht nur früher und reicher fruchten, sondern zudem auch besser schmecken.
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Alte und neue Schädlinge: Himbeerkäfer und Kirschessigfliege
Der Himbeerkäfer kann jedem Himbeer-Fan den Genuss der Früchte madig machen. Er ist ein Schädling, der seine Eier vorzugsweise in den Blüten von Sommerhimbeeren ablegt. Die Larven schlüpfen etwa zehn Tage nach der Eiablage und wachsen in den Früchten zu den bekannten Himbeermaden heran. Herbsthimbeeren hingegen bleiben vom Himbeerkäfer meist verschont, weil sie erst dann Blüten bilden, wenn die Zeit der Eiablage lange vorbei ist.
Vor einigen Jahren hat der Himbeerkäfer als Spaßverderber bei der Himbeerernte ernstzunehmende Konkurrenz bekommen. Die aus Asien stammende Kirschessigfliege macht sich hierzulande zunehmend breit und befällt die Sommerhimbeeren, aber vor allem auch die Herbsthimbeeren.