1. Juni 2022, 16:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Von den einen geliebt, von den anderen gehasst: Spinat. Das einjährige Gemüse kann man das ganze Jahr über essen und vor allem auch anpflanzen. Seine Verwendung ist sehr vielseitig. Gekocht, gedünstet, als Smoothie oder gebacken auf Pizza – der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Spinat ist das ideale Gemüse für Gartenanfänger, denn er ist robust und pflegeleicht. In jedem Klima fühl er sich wohl, ihm ist die Bodenbeschaffenheit relativ egal und nach nur wenigen Wochen ist er bereits erntereif. Spinat gehört dabei zu den Langtagspflanzen. Das bedeutet, je länger die Tage sind, desto schneller blüht und schießt er aus. Wer ihn im Sommer kultivieren möchte, benötigt deshalb etwas Fingerspitzengefühl für das Gemüse mit dem nussig-milden Geschmack. Der Anbau von Spinat lohnt sich, egal wann, denn er hat es durchaus in sich. Auch wenn Spinat (Spinacia oleracea) zwar nicht so reich an Eisen ist, wie es Popeye gern hätte, stecken dennoch viele Ballast- und Mineralstoffe, Vitamine, Proteine und Carotin in den grünen Blättern.
Übersicht
Spinat
Boden
locker, Kompost
Pflanzzeit
abhängig vom Spinat
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
Die Erde sollte stets feucht sein
Erntezeit
von der Verwendung abhängig
Giftig
nein
Düngen
zur Aussaat ein wenig Kompost
ja
Der richtige Standort
Spinat ist nicht sehr anspruchsvoll, was den Boden angeht. Am besten wächst er jedoch in einer lockeren Erde, die mit einem bisschen Kompost angereichert wird. Diese sollte tiefgründig sein, da er lange Wurzeln bekommt. Besonders wohl fühlt sich der Spinat an einem sonnigen oder halbschattigen Platz, daher kann man ihn auch wunderbar auf dem Balkon kultivieren.
Der beste Zeitpunkt, um Spinat anzusäen
Man unterscheidet zwischen dem Frühjahrsspinat, dem Sommerspinat, dem Herbstspinat und dem Winterspinat. Sie unterscheiden sich in ihrem Geschmack. Der Frühjahrs-, Herbst- und Winterspinat schmeckt sehr mild, wohingegen der Sommerspinat aufgrund von hohen Temperaturen etwas strenger schmecken kann.
- Frühjahrsspinat sät man am besten von Ende Februar bis Anfang April.
- Sommerspinat sät man am besten von Mitte April bis Ende Juli.
- Herbstspinat sät man am besten von Anfang August bis Mitte September.
- Winterspinat sät man am besten von Ende September bis Mitte Oktober.
Spinat richtig anpflanzen
Ob im Beet oder dem Balkonkasten: Spinat lässt sich simpel anpflanzen. Viele Hobbygärtner nutzen Spinat im Herbst übrigens auch als Gründüngung. So sind die Beete den Winter über bedeckt und gut gewappnet für die nächste Saison. Besonders robuste, winterharte Spinatsorten halten Temperaturen von bis zu Minus 12 Grad Celsius aus und überwintern. Im Frühjahr können sie dann noch einmal geerntet werden. Auf diese Weise kann man sich selbst ganzjährig mit frischem Spinat versorgen und muss nicht auf die Tiefkühlvariante der Discounter und Supermärkte zurückgreifen.
Der Spinat wird in Saatrillen ausgesät, die etwa zwei Zentimeter tief sind. Diese sollten einen Abstand von 15 bis 20 Zentimetern haben. Die Samen muss man dünn aussäen. Steht der Spinat zu dicht, besteht die Gefahr, dass er schosst – also Blüten ausbildet – und dann kann er bitter werden. Es empfiehlt sich im Fachhandel sogenannte „schossfeste“ F1-Sorten zu kaufen, diese haben ein geringeres Risiko zu schossen. Die Saatreihen müssen nun mit Erde abgedeckt werden.
Auch interessant: Statt Spinat! 7 interessante Alternativen fürs Gemüsebeet
Spinat richtig pflegen
Viel Pflege braucht der Spinat nicht. Man sollte die Erde stets feucht halten und den Spinat ausdünnen, wenn er zu dicht wächst. Junger Spinat ist allerdings eine Delikatesse für Schnecken. Man sollte rechtzeitig mit der Abwehr von Schnecken beginnen.
Passend dazu: Schnecken im Garten ohne Gift und Chemie effektiv vertreiben
Düngen
Spinat stellt wenig Ansprüche an seinen Boden. Wenn zur Aussaat etwas Kompost zur Erde gegeben wird, reicht ihm das schon. Standen jedoch zuvor auf der Anbaufläche Hülsenfrüchte oder Starkzehrer, entfällt das Düngen komplett. In diesem Fall ist der Boden ausreichend mit Nährstoffen angereichert.
Auch interessant: Neuseeländer Spinat – die perfekte Alternative im Gemüsebeet
Spinat ernten
Die Ernte des Spinats richtet sich nach der geplanten Verwendung. Die jungen und zarten Blätter eignen sich roh für einen Salat oder für Smoothies. Ältere und kräftigere Blätter sind eher zum gegarten Verzehr geeignet.
Hinweis: Babyspinat sind keine jungen Spinatblätter. Es handelt sich um eine eigene Züchtung mit zarten Blättern.
Pflanz- und Pflegetipps Neuseeländer Spinat – die perfekte Alternative im Gemüsebeet
Wunderknolle Tipps, um Süßkartoffeln im eigenen Garten anzubauen
Bis in den Winter hinein Pflege-Tipps für eine reiche Schwarzkohl-Ernte
Spinat auf dem Balkon anbauen
Spinat bietet sich auch für den Balkon an. Da er tief wurzelt, sollte das Gefäß etwas höher sein, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben. Die Samen können in einem Abstand von zehn Zentimetern gesät werden. Der Balkonspinat muss regelmäßig gegossen werden, das macht man am besten vormittags, da er bei Wassermangel schnell welkt. Sehr heiße Tage machen dem Spinat zu schaffen, auch direkte Mittagssonne ist zu vermeiden, da sich sonst zu schnell Blüten bilden und der Spinat bitter wird.