7. Juni 2023, 13:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viel hilft viel, heißt es zumindest. In manchen Momenten im Leben ist es aber nicht sinnvoll auf diesen Rat zu hören. Beim Düngen von Pflanzen kann es gern mal zu viel des Guten sein und dann leidet die Pflanze.
Gern werden Unmengen in guten Dünger für die Lieblingspflanzen investiert. Doch am Ende sieht die Pflanze trotzdem von Tag zu Tag schlechter aus. Woran kann das liegen? Der Dünger kann tatsächlich das Problem sein, genau genommen die Menge. Beim Düngen kann es nämlich passieren, dass man es zu gut meint und es zur Überdüngung der Pflanzen kommt. Wir zeigen, wie man gegensteuern kann, wenn eine Pflanze überdüngt wurde.
Übersicht
Überdüngung bei Pflanzen erkennen
Viel hilft nicht immer viel. Man spricht unter anderem von einer Überdüngung, wenn das Wasser aus der Erde verdunstet ist, aber noch zu viele Nährstoffe übrig sind. Zudem kann es zu Wechselwirkungen zwischen einzelnen Nährstoffen kommen. Ist beispielsweise der Phosphatgehalt zu hoch, kann die Pflanze Eisen oder auch Mangan nicht mehr aufnehmen. Bei einem zu hohen Stickstoffgehalt bildet die Pflanze üppige Blätter aus, aber keine Blüten oder Früchte mehr. Wenn es bei den Pflanzen zu einer Überdüngung gekommen ist, erkennt man es an spezifischen Merkmalen.
- Man erkennt eine Überdüngung an der sogenannten „Löffelblättrigkeit“. In dem Fall rollen sich die Blätter von den Rändern her nach oben ein.
- In manchen Fällen zeigt sich eine Überdüngung der Pflanzen durch braune Blattränder oder Blattspitzen.
- Eine fehlende Robustheit bei Wind und Wetter kann ebenfalls auf eine Überdüngung hindeuten.
- Wenn sich auf der Erde weiße Ablagerungen zeigen, ist dies ein Zeichen dafür, dass zu viel gedüngt wurde. Die Erde ist „versalzen“. Die Pflanze versucht, überschüssiges Salz zu neutralisieren und gibt sogar Wasser an die Erde ab. Als Folge vertrocknet die Pflanze, obwohl man sie ausreichend gegossen hat.
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Die richtige Pflege, nachdem die Pflanze überdüngt wurde
Die meisten überdüngten Pflanzen kann man noch retten. Zuerst einmal muss man alle Reste vom Dünger entfernen, sowohl von der Erde als auch von der Pflanze. In und auf der Erde erkennt man Rückstände in Form von weißen Ablagerungen. Diese können vorsichtig abgetragen werden.
Pflanzen nach einer Überdüngung ausspülen
Man muss die Erde gründlich spülen, am besten mit destilliertem, lauwarmem Wasser. So können alle überschüssigen Nährstoffe ausgeschwemmt werden. Bei Topfpflanzen sollte man darauf achten, dass der Topf ein Loch hat, damit das Wasser ablaufen kann. Stehen die überdüngten Pflanzen im Garten, sollte man sie fluten. Nachdem man die Erde von überdüngten Pflanzen ausgiebig gespült hat, sollte man die betroffenen Pflanzen die nächsten Tage nicht gießen.
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Hinweis: Bei Pflanzen, die generell sehr wenig Wasser benötigen, kann es hier zu Problemen kommen, etwa bei Zitruspflanzen.
Pflanzen nach einer Überdüngung umtopfen
Es empfiehlt sich bei starker Überdüngung und bei Pflanzen, die wenig Wasser benötigen, diese umzutopfen. Dafür entfernt man grob die Erde von den Wurzeln und spült sie ab. Mit neuer und nährstoffarmer Erde können sich die Pflanzen erholen. Wenn sich die Pflanze regeneriert hat, kann sie zurück in nährstoffreichere Erde.