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Salat für die kalte Jahreszeit

Wie pflanzt man Winterpostelein im Garten an?

Winterpostelein
Winterpostelein – auch Winterportulak genannt – ist ein Salat, den man auch im Winter frisch aus dem eigenen Garten genießen kann Foto: iStock / Anja Janssen
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

23. September 2022, 16:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Auch wenn der Winter nicht die beste Jahreszeit für frische Salate ist: ein bisschen was geht immer. Winterpostelein zum Beispiel! Ein Salat, der schon im Winter so frischgrüne, zarte, milde, knackige und fleischige Blätter liefert, dass man fast vergisst, dass der Frühling noch weit entfernt ist. Wie man diesen wunderbaren Wintersalat anbaut, erfahren Sie hier.

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Winterpostelein ist die perfekte Pflanze, wenn es darum geht, dem Winter ein Schnippchen zu schlagen. Denn während die meisten Beete in der kalten Jahreszeit kahl und matschgrau sind, trotzt die kleine, grasgrüne Salatpflanze den eisigen Temperaturen. Bis zu minus 20 Grad soll sie aushalten können. Der Winterpostelein (Claytonia perfoliata, auch Montia perfoliata) ist unter vielen verschiedenen Namen bekannt, unter anderem als Postelein, als gewöhnliches Tellerkraut, Kuba-Spinat oder auch als Winterportulak. Gerade letztere Bezeichnung sorgt oft für Verwirrung. Es gibt nämlich einen weiteren Portulak (Portulaca oleracea), der auch Sommer-Portulak genannt wird. Er hat mit dem Winterportulak aber gar nichts zu tun.

Woher stammt der Winterpostelein?

Ursprünglich kommt der Winterpostelein aus dem Westen Nordamerikas, ist inzwischen aber wildwachsend in vielen Teilen der Welt zu finden. Seit einigen Jahren ist der Salat auf Wochenmärkten und sogar in manchen Supermärkten zu finden. Wer das frische Grün nicht kaufen, sondern lieber selbst ernten möchte, der kann es im Garten oder auch auf dem Balkon problemlos kultivieren.

Wie sieht Winterpostelein aus?

Postelein wächst von Oktober bis Mai oder manchmal auch bis in den Juni hinein. Anfangs bildet er eine grundständige Blattrosette. Die dickfleischigen, knackigen Blätter sind hell- bis mittelgrün und wachsen an langen Stielen. Wenn die Pflanze im Spätwinter oder im Frühjahr in Blühstimmung kommt, wachsen die Blätter paarweise zusammen, sodass sie wie eine Art Teller oder Schüsselchen aussehen. In der Mitte dieser Blätter erscheinen die weißen bis rosafarbenen Blüten.

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Standort und Bodenansprüche

Am besten gedeiht Postelein an halbschattigen oder sogar schattigen Standorten. Er bevorzugt einen feinkrümeligen, lockeren, humosen und eher frischen Boden. Die Pflanze kann unter sommergrünen Sträuchern, in Gartenbeeten, im Gewächshaus oder auch in Kübeln auf der Terrasse oder dem Balkon gezogen werden. Wächst sie im Kübel, sollte darauf geachtet werden, dass die Erde nicht komplett durchfriert, da die Pflanze sonst vertrocknen würde.

Tipp: Aufgrund seines späten Starts und frühen Abgangs ist Winterpostelein gut kombinierbar mit relativ spät treibenden Blütenstauden. So ist der Boden ganzjährig bedeckt und liefert knackiges Salatgrün im Winter sowie Blütenpracht im Sommer.

Aussaat

Ausgesät wird Winterpostelein zwischen September und März. Wie lange es dauert, bis die Saat aufgeht, liegt vor allem am Wetter, denn für die Keimung benötigt die Pflanze Temperaturen von unter 12 Grad. Die Samen vom Postelein sind sehr klein. Um das Saatgut dennoch gleichmäßig verteilen zu können, kann man es mit Sand mischen und dann entweder breitwürfig oder in Reihen an Ort und Stelle aussäen.

Winterpostelein ist eine dankbare Salatpflanze für praktisch veranlagte Gärtner. Denn einmal gesät, kommt er Herbst für Herbst zuverlässig wieder – zumindest dann, wenn ein paar Pflanzen zur Blüte kommen und so lange auf dem Beet stehen bleiben, bis die reifen Samen zu Boden fallen.

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Fruchtfolge

Winterpostelein gehört zu den Quellkrautgewächsen. Da diese Pflanzenfamilie im Nutzgarten sonst keine Bedeutung hat, kann Postelein ohne Fruchtfolgeprobleme nach Lust und Laune kombiniert werden.

Pflege und Ernte

Winterpostelein ist ein Schwachzehrer, benötigt also keine zusätzliche Düngung. Da er aber eher frische Böden bevorzugt, ist darauf zu achten, dass der Boden nicht austrocknet. Eine Mulchschicht kann dabei helfen und sorgt gleichzeitig dafür, dass Unkräuter schlechte Chancen haben.

Stehen die Pflanzen nach dem Auflaufen der Saat zu eng, sollte man auslichten, damit sich die übrigen Pflanzen gut entwickeln können. Obwohl Winterpostelein sehr frosthart ist, ist es sinnvoll, die Pflanzen bei Kahlfrösten mit Folie oder Reisig abzudecken.

Nach sechs bis acht Wochen kann man Winterpostelein erstmals ernten. Schneidet man die Blätter rund zwei Zentimeter über dem Boden ab, wächst die Pflanze nach und kann einige Wochen später erneut beerntet werden. Achtung: Bei Minusgraden sollte nicht geerntet werden, da die Blätter sonst schnell matschig werden.

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Winterpostelein in der Küche

Geschmacklich erinnert Postelein an Feldsalat oder Vogelmiere. Er schmeckt mild, nussig, zart und ist dabei so knackig-fleischig, dass auch Kinder sowie Salatmuffel gerne zugreifen. Blätter, Stiele und Blüten schmecken roh in Salaten, in Green Smoothies und im Pesto. Genauso gut kann man Postelein wie Spinat dünsten oder zu Cremesuppe verarbeiten.

Themen Gartenpflanzen Herbst
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