12. Juni 2023, 17:01 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Als Hobbygärtner darf man sich auch bezeichnen, wenn sich die Beete auf die Fläche eines Balkons beschränken. Immerhin gilt es auch hier zu gießen, schneiden und zu düngen. Wer die Gartenarbeit, oder Balkonarbeit, reduzieren möchte, kann pflegeleichte Blumen für die Bepflanzung wählen.
Nicht jeder Hobbygärtner hat auch einen grünen Daumen. Es ist nicht nur ärgerlich, wenn die Pflanzen eingehen, es belastet mit der Zeit auch den Geldbeutel. Besser ist es gleich pflegeleichte Balkonpflanzen auszuwählen, bei denen der Pflegeaufwand geringer ist und man nicht viel falsch machen kann. Im Allgemeinen gelten übrigens insbesondere Pflanzen mit einer auffallenden Blüte, als intensiver zu pflegen als solche, die nur unscheinbare Blüten hervorbringen. Allerdings gibt es auch Exemplare mit bunter Blütenpracht, bei denen es nicht viel zu beachten gilt. Wer keinen grünen Daumen hat, kann folgende pflegeleichte Balkonpflanzen kultivieren.
1. Portulakröschen (Portulaca grandiflora)
Nur wenig Wasser benötigen Portulakröschen. Die Pflanze stammt nämlich aus den sonnigen Ländern Südamerikas. Doch auch auf dem Balkon fühlen sich die einjährigen Sukkulenten wohl. Es eignen sich vollsonnige Standorte, an denen die Pflanzen vor Regen geschützt stehen. Das Substrat sollte locker und durchlässig sein. Zudem sollte der Boden nicht zu viele Nährstoffe enthalten. Als Sukkulente speichert die Pflanze Wasser in ihren fleischigen Blättern. Hobbygärtner müssen sie entsprechend kaum gießen. Es lohnt sich, im Balkonkasten eine Drainageschicht anzulegen. Diese vermindert die Gefahr, dass sich Staunässe bildet. Durch diese würden die Wurzeln der Portulakröschen nämlich schimmeln und schlussendlich verenden.
Die rosenartigen Blüten können in Weiß, Gelb, Orange, Rot, Pink und Violett erscheinen. Verblühte Pflanzenteile kann man ganz einfach entfernen und so für neue Blüten Platz machen. Düngen muss man die Pflanze übrigens nicht. Und auch um Schädlingen und Krankheiten muss man sich in der Regel nicht kümmern, da die Sukkulente als robust gilt.
2. Fleißiges Lieschen (Impatiens walleriana)
Eine pflegeleichte Balkonpflanze, die sich auch im Schatten wohlfühlt? Das Fleißige Lieschen erfüllt genau das. In direkter Sonne würden sich nämlich braune Flecken auf den Blüten der Pflanze bilden. Daher wählt man am besten einen Platz im Halbschatten oder hellen Schatten aus. Sogar auf einem Nordbalkon fühlen sich die Blumen wohl. Der Boden sollte locker und humos sein. Bei der Pflege können Hobbygärtner nicht viel falsch machen. Den Boden sollte man etwa feucht halten. Eine Bewässerungskugel kann hierbei helfen, um die Wassermenge richtig zu dosieren. Staunässe sollte man nämlich vermeiden. Zweimal im Monat kann man dem Gießwasser Flüssigdünger beigeben.
Von Mai bis September zeigen sich die weißen, orangen, roten, rosafarbenen oder violettfarbenen Blüten. Um die Blüte zu fördern, kann man verblühte Exemplare von der Pflanze entfernen. Interessant beim Fleißigen Lieschen sind übrigens die Samenkapseln. Reife Kapseln springen bei Berührung auf. Sie sind sozusagen so ungeduldig, befreit zu werden, dass sich die Natur etwas Besonderes ausgedacht hat. Darauf spielt übrigens „impatiens“ im wissenschaftlichen Namen an, es bedeutet ungeduldig.
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3. Männertreu (Lobelia erinus)
Durch ihren dichten, kompakten und hängenden Wuchs eignet sich die pflegeleichte Pflanze Männertreu als Balkonpflanze. Schnell sind unansehnliche Lücken im Balkonkasten mit dieser Blume gefüllt. Die zarten violetten, blauen, rosafarbenen oder weißen Blüten zeigt die Pflanze von Mai bis September. Ideal ist ein sonniger Standort. Hier bilden sich besonders viele Blüten. Die Erde sollte humos und locker sein.
Das Substrat sollte man stets feucht halten. Staunässe gilt es dabei zu vermeiden. Eine Drainageschicht hilft dabei. Dafür befüllt man den Topf zunächst mit einer Schicht aus Kies. Anschließend kommen Blumenerde und die Pflanze hinzu. Alle zwei Wochen kann man Männertreu über das Gießwasser mit Dünger versorgen. Der Stickstoffanteil sollte dabei gering sein. Unkompliziert ist auch der Schnitt. Nach der ersten Blüte schneidet man Mitte Juli die Pflanze etwas zurück.
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4. Schneeflockenblume (Sutera cordata)
Kleine weiße Blüten haben der Schneeflockenblume zu ihrem Namen verholfen. Dabei blüht sie auch in Rosa oder Violett. Auf dem Balkon kann man die pflegeleichte Pflanze gut kultivieren. Der Dauerblüher zeigt von Mai bis Oktober seine Blütenpracht. Besonders hübsch ist dabei, dass die Schneeflockenblume lange Triebe bildet. Am wohlsten fühlt sich die Pflanze an einem sonnigen oder halbschattigen Standort. Bei weniger Sonne bildet sie weniger Blüten aus – benötigt allerdings auch weniger Wasser. Wichtig hierbei: Staunässe gilt es zu vermeiden. Am besten hält man das Substrat feucht. Der Boden sollte zudem locker und humos sein. Einmal im Monat können Hobbygärtner die Schneeflockenblume düngen. Verblühtes kann man ganz einfach abpflücken.
5. Prachtspiere (Astilben)
Eine wirklich ungewöhnliche und dadurch besonders schöne Blüte weisen Prachtspiere vor. Die Blütenstände schmücken von Juni bis August sowohl Garten als auch Balkon. Sie erblühen in verschiedenen Farben. Dazu zählen Weiß, Rosa, Violett und Rot. Das Außergewöhnliche dieser Pflanze ist, dass sie ihre auffälligen Blüten auch bei wenig Sonne trägt. Ideal ist ein halbschattiger Platz. Doch auch im Schatten fühlen sich die Pflanzen wohl. Je weniger Sonne die Pflanzen erhalten, desto weniger muss man sie gießen.
Der Boden sollte nährstoffreich sein. Düngen muss man sie lediglich im Frühjahr. Dafür eignet sich Kompost. Während der Blütezeit im Sommer muss man die Pflanzen nicht schneiden. Der Rückschnitt erfolgt erst im darauffolgenden Frühjahr.
6. Zartes Federgras (Stipa tenuissima)
Ziergräser zählen zu den pflegeleichtesten Pflanzen für den Balkon. Zwischen den anderweitigen farbenfrohen Blumen machen Gräser wie das Federgras einiges her. Es bietet sachten Sichtschutz und das feine Laub wiegt sich im Wind. Die Blütengrannen sind eher unscheinbar, verleihen dem Gras durch das silbrige, fedrige Aussehen jedoch seinen zweiten Namen Engelshaar-Gras. Am besten wählt man einen sonnigen bis halbschattigen Standort aus. Der Boden sollte nicht zu schwer und lehmig sein. Trifft dies für die Erde im Balkonkasten zu, lohnt es sich, diese mit Sand aufzulockern. Federgras stammt ursprünglich aus Mexiko und kommt daher gut mit Trockenheit zurecht.
Ein Rückschnitt ist übrigens nicht nötig. Auch im Winter ist das Gras grün. Erst im folgenden Frühjahr sollte man die braunen, abgestorbene Halme entfernen. Bei der Pflanzung auf dem Balkon gilt zusätzlich zu beachten, ein Pflanzgefäß in der richtigen Größe zu wählen. Es gilt: Lieber zu einem größeren Kübel greifen.
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7. Chrysanthemen (Chrysanthemum)
Chrysanthemen blühen nicht nur in den unterschiedlichsten Farben, sondern zählen auch zu den pflegeleichteren Balkonpflanzen. Je nach Sorte haben die Pflanzen unterschiedliche Ansprüche an Standort und Pflege. Für den Balkon eignen sich Herbst-Chrysanthemen. Bereits im Frühjahr kann man die Pflanzen in den Kasten einsetzen. Aber auch im Herbst kann man sie einpflanzen. Düngen muss man die Pflanzen nicht. Die Erde hält man gleichmäßig feucht. Am wohlsten fühlen sie sich an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte durchlässig sein. Verblühte Pflanzenteile kann man regelmäßig entfernen.
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8. Efeu
Pflanzen mit einer großen Blüte sind im Allgemeinen pflegeaufwändiger als jene, die nur unscheinbare hervorbringen. Denn Rosen, Geranien oder Astern benötigen viel Kraft, und damit Dünger und Wasser, um diese hervorzubringen. Anders sieht es also bei Pflanzen wie Efeu aus. Diesen muss man in der Regel nicht düngen. Auf dem Balkon wählen Hobbygärtner am besten einen tiefen Topf, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben. Efeu fühlt sich am wohlsten im Schatten. Das Substrat sollte man feucht halten, dabei gilt es Staunässe zu vermeiden.
Je nach Sorte kann man die langen Triebe der Pflanze nach unten hängen oder aber mit einer Rankhilfe nach oben klettern lassen. Ist man mit dem Wuchs nicht zufrieden, können Hobbygärtner die Pflanze einfach kürzen. Wichtig ist, dass man dabei Handschuhe trägt, da die Pflanze giftig ist.