19. Juni 2020, 17:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Physalis zählt zu den exotischeren Gewächsen in hiesigen Breitengraden. Doch mit den richtigen Tipps und Tricks lassen sich die kleinen süß-säuerlichen, in Lampions gehüllten Früchtchen auch wunderbar im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse kultivieren.
Jeder kennt sie als Physalis. Dabei handelt es sich streng genommen jedoch um die Kapstachelbeere oder auch Andenbeere (Physalis peruviana). Physalis ist lediglich der Gattungsbegriff. Doch ob nun zum Naschen für zwischendurch oder als Deko auf Süßspeisen: Physalis (oder Kapstachelbeeren) schmecken in jedem Falle herrlich süß-säuerlich. Auch sind die gesunden Früchte reich an Vitamin C, Vitamin B1, B6 und Eisen. Mit etwas Zeit und ein wenig Mühe lässt sich die leckere Superbeere Physalis ganz einfach selbst anpflanzen und ernten.
Wie man Physalis richtig anpflanzt
Ursprünglich in Peru und Chile beheimatet, kennen viele die kleinen Früchte bisher nur aus dem Supermarkt. Dabei wächst die wärmeliebende Physalis, ähnlich wie die Kiwi, auch hierzulande wunderbar. Und so wird Physalis im Garten kultiviert:
- Pflanzzeitpunkt: Die Samen können im Frühjahr vorgezogen werden. Jungpflanzen können aber auch im Gartenhandel erworben und ab Mitte Mai nach den Eisheiligen nach draußen gepflanzt werden.
- Standort: Physalis benötigen einen sonnigen, aber wind- und regengeschützten, südlich bis südwestlich ausgerichteten Standort.
- Boden: lockerer, nährstoffreicher Boden. Es empfiehlt sich torffreie Bio-Erde zu verwenden.
- Kübelpflanzen: Physalis sind die Kübelpflanzen schlechthin. Statt in Beete ist es sinnvoll, diese in ausreichend große Pflanzgefäße (mindestens 10 Liter) anzupflanzen. Wichtig: Eine gute Drainage ist sehr wichtig, damit überschüssiges Gießwasser ablaufen kann. So ist die Pflanze vor Staunässe geschützt.
- Beetpflanzen: Wachsen Physalis im Beet, müssen sie vor dem ersten Frost wieder ausgebuddelt werden.
- Rankhilfe: Physalispflanzen können bis zu zwei Meter hoch werden. Eine Rankhilfe ist deshalb unbedingt von Nöten.
- Vermehrung: Physalis sind mehrjährige Pflanzen, die sich mittels Samen und Stecklingen vermehren lassen.
Pflegetipps für eine üppige Ernte
Grundsätzlich benötigen die zu den Nachtschattengewächsen gehörenden Physalispflanzen keine intensive Pflege. Um möglichst viele der kleinen Früchte ernten zu können, sind folgende Pflegetipps zu empfehlen:
- Düngen: Nach dem Anpflanzen können Hobbygärtner die Physalis mit Hornspänen versorgen.
- Bewässerung: Physalispflanzen müssen Sie regelmäßig gießen.
- Schnitt: Nach der Ernte wird die Pflanze im Herbst maximal um die Hälfte beschnitten.
- Überwinterung: Physalis sind nicht winterhart. Sie müssen an einem warmen, hellen Ort (10 bis 15 Grad Celsius) überwintern. Nach der Ernte die Pflanze deshalb weniger gießen, das Düngen bis zum Frühjahr einstellen. Nach dem Winter und den letzten Spätfrösten die Physalis langsam wieder an den Outdoor-Standort gewöhnen, wieder mehr gießen und düngen.
Wie erntet man Physalis?
Circa zwei Monate nach der Blüte können Ende August/Anfang September die kleinen Früchte geerntet werden.
Wichtig: Warten Sie unbedingt, bis die Blütenblätter der Lampionhülle komplett verwelkt sind! Erst dann sind die Früchte reif. Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gelten die noch grünen Physalis in größeren Mengen nicht unbedingt als giftig. Ihr Verzehr ist jedoch unverträglich.
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Welche Schädlinge und Krankheiten gibt es?
Physalis ist sehr robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Unter Umständen können sie jedoch von der Weißen Fliege befallen werden. Das trifft vorwiegend Pflanzen in Gewächshäusern. Auch der Befall von Grauschimmel ist möglich. Um dies zu vermeiden, ist ein ausreichend großer Pflanzabstand, das zeitnahe Ernten und das Entfernen von Seitentrieben zu empfehlen.