11. Juni 2024, 6:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kinder entdecken die Welt mit vollem Körpereinsatz. Sie klettern auf Bäume, kriechen durch Büsche und balancieren mitunter am Beckenrand. Das kann böse enden. Eltern sollten ihren Pool kindersicher machen.
Ertrinken passiert leise. Wer glaubt, dass Kinder, die sich im Wasser in einer hilflosen Situation befinden, schreien und planschen, liegt falsch, wie die Aktion „Das Sichere Haus“ (DSH) warnt. Bereits niedrige Wasserstände – etwa in einer Vogeltränke oder in Planschbecken, können für Kinder zur Lebensgefahr werden, wenn sie mit dem Gesicht voran hineinfallen. myHOMEBOOK erklärt, mit welchen Maßnahmen Eltern den Pool im Garten kindersicher gestalten können.
Tipp 1: Der richtige Standort für einen kindersicheren Pool ist wichtig
Ein guter Standort sollte von vielen Orten im Garten aus gut sichtbar sein. „Konkret heißt das: Der Pool sollte nicht hinter einer Hecke, Palisade oder anderem Sichtschutz stehen“, erklärt Susanne Woelk, DSH-Geschäftsführerin. Ideal als Standort ist eine Rasenfläche, die von einem großen Baum oder einem Sonnensegel etwas Schatten abbekommt.
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Tipp 2: Kletterhilfen sollten weggeräumt werden
Wenn der Badespaß vorbei ist, sollte man die Kletterhilfen wegräumen, mit denen sich das Kind, auch durch Heranschieben an den Pool, einen Weg ans Wasser verschaffen kann. Das ist – naheliegend – die Poolleiter. Doch auch Getränkekisten, Gartenmöbel oder Plastikcontainer sollten sich nicht in der Nähe des Pools befinden.
Tipp 3: Immer an die Abdeckung denken
Der Pool wird gerade nicht genutzt? Damit der Pool kindersicher ist, sollte stets die Plane darauf liegen! Die Abdeckung sollte dabei so fest sitzen, dass sie auch stärkerem Wind standhält.
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Tipp 4: Den Zugang zu Nachbargrundstücken sollte man verhindern
Wenn man selbst keinen Pool hat, den man kindersicher machen müsste, kann es trotzdem sein, dass die Gefahr auf dem Nachbargrundstück lauert. Die Aktion „Das Sichere Haus“ rät, das Gespräch mit ihnen zu suchen und auf die Gefahren für kleine Kinder hinzuweisen. Mithilfe eines Zauns oder einer Pforte sollte man zudem selbst sicherstellen, dass das Kind das Nachbargrundstück und damit den Pool nicht erreichen kann.
Der Schreck meines Lebens
„Im vergangenen Sommer spielte mein damals zweijähriger Sohn am Pool der Großeltern. Dieser ist im Boden eingelassen und damit ganz und gar nicht kindersicher. Mit einem Kescher sammelte er Fliegen und anderen Schmutz aus dem Wasser. Mein Mann stand daneben und ich guckte von Weitem dabei zu. Plötzlich fiel mein Sohn in den Pool – ging unter wie ein Stein. Mein Mann sprang direkt hinterher. Da wir gerade von einer Hochzeit kamen, trug er noch einen Anzug und das Handy in der Tasche. Zum Glück geschah alles so schnell, dass der Kleine nicht einmal husten musste. Wir sind alle mit einem großen Schrecken davon gekommen, aber ohne Schwimmweste lasse ich meinen Sohn, solange er nicht schwimmen kann, nicht mehr an einen Pool.“
Mit Material der dpa