
14. April 2025, 12:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mit seinen milden Temperaturen zieht der April selbst den letzten Gartenmuffel ins Freie – und das ist auch gut so, denn jetzt beginnt die Gartensaison. Besonders der Rasen verlangt nun nach besonderer Pflege.
Ob der April in diesem Jahr wirklich seinem launischen Ruf gerecht wird, bleibt abzuwarten. Doch unabhängig vom Wetter lohnt es sich, jetzt einen Blick auf den Rasen zu werfen. Denn im April kann man viel zur Pflege und Stärkung des Rasens beitragen. myHOMEBOOK hat bei Dr. Harald Nonn, dem Vorsitzenden der Deutschen Rasengesellschaft, nachgefragt, worauf es dabei jetzt ankommt.
Mähen
Ab sofort sollte regelmäßig gemäht werden, empfiehlt Dr. Nonn. „Die Schnitthöhe beim Hausrasen sollte bei dreieinhalb bis vier Zentimeter liegen. Im Schatten lieber viereinhalb bis fünf, damit die Gräser mehr Assimilationsfläche haben“, heißt es weiter. Dabei geht es um die Fläche der Grashalme, die der Rasen zur Photosynthese braucht.

Vertikutieren
Da im April das Wachstum noch nicht so stark sei, solle man das Vertikutieren noch etwas aufschieben. Dr. Nonn erklärt, dass man zwar sehe, dass der Rasen wächst, jedoch nicht so schnell, um die Löcher, die durch das Vertikutieren entstehen, rasch wieder zu schließen.
Auch interessant: Was genau ist eigentlich ein Vertikutierer?
Kalken
Häufig wird empfohlen, dass man den Rasen im April kalken sollte. Allerdings ist das nicht immer richtig, betont Dr. Nonn: „Kalken ist nur notwendig, wenn der pH-Wert nicht in Ordnung ist. Wenn er zu niedrig ist, also unter einem pH-Wert von 5,5, dann kann man kalken.“
Ein Grund, warum der pH-Wert nicht stimmt, könne beispielsweise zu viel Feuchtigkeit sein – etwa, wenn es zu viel geregnet hat. „Kalzium ist ein Element, welches aus dem Boden gewaschen wird“, ergänzt der Experte. Auch können ein unpassender pH-Wert an Säuren im Boden liegen, die sich angereichert haben, durch den Abbau von organischer Substanz.
So kann man den pH-Wert des Bodens testen
Um den pH-Wert herauszufinden, kann man Teststreifen nutzen, erklärt der Rasenprofi. Diese gibt es im Handel zu kaufen. „Häufig ist es eine Art Lackmuspapier. Dieses drückt man in den feuchten Boden oder macht einen kleinen Schlitz in den Boden und steckt den Streifen hinein.“ An der Farbskala könne man anschließend den pH-Bereich erkennen.

Auf den Kalk kommt es an
„Wichtig wäre, dass man kohlensauren Kalk verwendet, also Calciumcarbonat. Er hat eine milde Wirkung, hebt den pH–Wert, verbessert die Calciumversorgung, hat aber kein Verbrennungsrisiko, wie das vielleicht andere Kalkformen haben. Auf keinen Fall Branntkalk oder ungelöschten Kalk verwenden! Das ist auch von der Handhabung nicht ganz ungefährlich. Calciumcarbonat oder auch Algenkalk sind hingegen mild wirkende Kalke. Da brauchen wir keine Angst zu haben, dass der Rasen verbrennt.“
Düngen
„Wer bisher noch nicht gedüngt hat, der ist jetzt gut aufgestellt, seinen Rasen zu düngen“, betont Dr. Nonn. Allerdings solle man zwischen dem Kalken und dem Düngen etwas Zeit verstreichen lassen: „Meine Empfehlung: vor dem Düngen den pH-Wert messen. Ist dieser nicht in Ordnung, sollte man kalken. Danach würde ich aber noch 14 Tage warten und anschließend düngen. Der Kalk nimmt auch auf die Nährstofffreisetzung Einfluss und da kann es passieren, dass es je nach Art des Düngers zu Nährstoffverlusten kommt.“

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