7. Juni 2021, 21:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Hobbygärtner, die Wert auf einen gepflegten Rasen legen, müssen viele einzelne Maßnahmen beherzigen – zum Beispiel Mähen, Vertikutieren, Düngen und natürlich Bewässern. In manchen Fällen sind jedoch radikalere Methoden nötig, um den Rasen zu erneuern. Allerdings kann das Fräsen auch einige Nachteile mit sich bringen.
Nicht immer ist es sinnvoll, den Rasen komplett abzufräsen. In manchen Fällen kann dies jedoch die einzige Möglichkeit sein, die Grünfläche zu erneuern. Vorab sollte man sich jedoch über den Nutzen Gedanken machen, denn das Projekt ist mit nicht zu unterschätzendem Aufwand und Kosten verbunden. In vielen Fällen kann auch eine schonendere Methode die gewünschten Ergebnisse liefern.
Übersicht
Rasen Fräsen – was steckt dahinter?
Dabei entfernt man die Grasnarbe und den Mutterboden mit einer Motorfräse oder Motorhacke. Das Gerät pflügt die oberste Erdschicht um, die man anschließend abtragen kann. Die Fräse durchtrennt dabei die Wurzeln sämtlicher Pflanzen – also Gräser, Moos und Unkraut – ab und arbeitet sie unter. Je nach Leistung dringt man in eine Tiefe von bis zu 80 Zentimeter in das Erdreich vor. Im Baumarkt kann man die Geräte ausleihen, Motorhacken gibt es aber auch bereits für unter 100 Euro im Handel. Anschließend muss man den Rasen komplett neu anlegen.
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Ist es sinnvoll, den Rasen zu fräsen?
Da es sich um einen radikalen Eingriff handelt – auch in das Ökosystem – sollte die Maßnahme gut überlegt sein. Im Grunde ist das Fräsen vor allem dann zu empfehlen, wenn der Rasen stark uneben ist und man das ändern möchte. Um Lücken in der Rasenfläche zu schließen oder den Rasen von Moos zu befreien, gibt es auch schonendere Methoden.
Vor- und Nachteile
Die Maßnahme beinhaltet verschiedene Vorteile, aber auch Nachteile.
Vorteile
- Eine Motorfräse spart Zeit und Kraft
- großflächiges Umgraben möglich
- Boden wird gründlich aufgelockert
- Grasnarbe kann komplett abgehoben werden
Nachteile
- Mutterboden wird entfernt, ggf. neuer Mutterboden nötig
- Mikroklima im und am Boden wird komplett zerstört
- Zeit zur Regeneration notwendig
- Wurzelgeflecht von Unkräutern wie Quecke oder Giersch kann wieder austreiben
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Da mit dem Fräsen immer auch das Neu-Anlegen des Rasens einhergeht, spielt der richtige Zeitpunkt eine wichtige Rolle. Da frischer Rasen im Frühjahr gut anwächst, sollte die Fräse – falls erforderlich – im März oder April zum Einsatz kommen. Nach dem Umpflügen sollten noch rund drei Wochen vergehen, damit sich der Boden wieder erholen kann, bevor man den neuen Samen aussät. Wichtig: Der Boden sollte dann nicht mehr gefroren sein.
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Welche Alternativen gibt es?
Da vor allem die Zerstörung des Mikroklimas, also des Nährbodens für zahlreiche Mikroorganismen im Mutterboden, ein bedeutsamer Nachteil ist, sollte man zunächst Alternativen ins Auge fassen. Handelt es sich um ein paar unebene Stellen im Rasen, kann man diese auch mit etwas Sand-Kompost-Gemisch ausgleichen und punktuell neu ansäen. Auch das Ausbringen von Rollrasen stellt eine schonendere Möglichkeit dar, die Unebenheiten an entsprechenden Stellen zu beseitigen.
Ist der Rasen verfilzt, ist das Vertikutieren das geeignete Mittel. Damit greift man nur in die obere Grasnarbe ein und entfernt störenden Rasenfilz. Der Nährstoffhaushalt im Boden bleibt dabei größtenteils erhalten.