
21. März 2025, 13:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wann darf der Rasen nach dem Winter endlich wieder gemäht werden? Wer zu früh mit dem ersten Schnitt beginnt, riskiert mehr Schaden als Nutzen. Doch es gibt eine einfache Regel, mit der Hobbygärtner auf Nummer sicher gehen können – und ein paar weitere Tipps vom Rasenprofi.
Der erste Rasenschnitt im Frühjahr sollte nicht zu früh erfolgen – entscheidend sind die richtige Grashöhe, das Wetter und die Bodenverhältnisse. Rasenexperte Dr. Harald Nonn von der Deutschen Rasengesellschaft erklärt, wann man den Rasen im Frühling zum ersten Mal mähen sollte und worauf es ankommt.
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Der richtige Zeitpunkt, um den Rasen im Frühling zu mähen
Laut Dr. Harald Nonn ist der beste Zeitpunkt für den ersten Rasenschnitt dann erreicht, „wenn es etwas zu schneiden gibt“. Das bedeutet konkret: Bei einer angestrebten Schnitthöhe von vier Zentimetern sollte das Gras etwa sechs Zentimeter hoch gewachsen sein. Damit wird die sogenannte Drittelregel eingehalten.
„Acht Zentimeter Aufwuchshöhe wären bei dieser Schnitthöhe das Maximum“, erklärt der Profi. „Andernfalls werden zu viele grüne Blätter auf einmal abgeschnitten.“ Und wenn man den Rasen schon vorher mäht? Dr. Nonn hat eine klare Antwort: „Wenn es nichts abzuschneiden gibt, passiert auch nichts.“
Auf Wetter und Temperatur achten
Ebenso wichtig wie die Grashöhe sind die Wetterbedingungen zum Zeitpunkt des ersten Mähens. Dr. Nonn warnt davor, bei Frost oder Raureif den Rasen zu betreten oder gar zu mähen: „Gefrorener oder mit Raureif bedeckter Rasen wird natürlich nicht gemäht. Vor allem durch das Betreten und Befahren würden die Blätter wie Glas brechen.“
Die richtige Schnitthöhe
Für einen dauerhaft gesunden Rasen empfiehlt Dr. Nonn eine konstante Schnitthöhe – nicht nur im Frühjahr: „Meine Empfehlung: Ganzjährig so um die vier Zentimeter Schnitthöhe. Dann bleiben den Gräsern bei wöchentlichem Schnitt in der Vegetationszeit genügend grüne Blätter für die Fotosynthese.“ Wer schattige Flächen pflegt, darf laut dem Experten auch etwas großzügiger sein: „Im Schatten dürfen es auch gerne fünf Zentimeter sein.“

Kann man das Schnittgut auch liegenlassen?
Ob das Mähgut nach dem ersten Schnitt auf dem Rasen bleiben darf – Profis sprechen hier auch vom sogenannten Mulchmähen –, hängt von dessen Länge ab. „Falls das Schnittgut länger als zwei Zentimeter ist, würde ich es auf jeden Fall aufnehmen. Besonders zum Vegetationsstart sollen die Blätter das volle Sonnenlicht genießen können und nicht mit Schnittgut bedeckt sein.“ Später im Jahr und wenn ein Mähroboter eingesetzt wird, könne das Schnittgut dagegen auf der Fläche verbleiben.

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Ist Mähen und Vertikutieren am gleichen Tag sinnvoll?
Auch mit dem Vertikutieren im Frühling sollte man auf den richtigen Zeitpunkt warten. Vor dem Einsatz des Vertikutierers ist laut Dr. Nonn ein spezieller Schnitt nötig: „Vor dem Vertikutieren ist ein Tiefschnitt auf circa zwei Zentimeter sinnvoll. Dann können die Vertikutiermesser besser in den Rasenfilz eindringen und ihn herausarbeiten.“
Allerdings sollte das Vertikutieren nicht zu früh erfolgen. „Vertikutiert wird aber erst frühestens nach dem zweiten Mähgang, da das Wachstum bereits eingesetzt haben muss.“. Andernfalls wachsen die Lücken, die beim Vertikutieren entstehen, nicht schnell genug zu und Unkraut kann sich auf den Flächen ausbreiten.