5. September 2024, 5:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Herbst beginnt aus meteorologischer Sicht am 1. September. Zu dieser Jahreszeit ist das Wetter noch sehr wechselhaft und unbeständig. In manchen Gegenden herrscht bei Temperaturen von 30 Grad Trockenheit, in anderen wiederum regnet es ohne Unterlass. Dr. Harald Nonn von der Deutschen Rasengesellschaft erklärt, welche Pflege der Rasen im September benötigt.
Um den Rasen kann man sich per se das ganze Jahr über kümmern. Es gibt jedoch Jahreszeiten, in denen Schwerpunkte gesetzt werden sollten. Im September beispielsweise pflegt man den Rasen etwas anders als im Hochsommer.
Vertikutieren
Im September könne man den Rasen vertikutieren, erklärt Dr. Nonn von der Deutschen Rasengesellschaft. Vorausgesetzt, man hätte dies nicht bereits im Frühjahr getan. „Im September ist noch ausreichend Zeit, damit die Lücken, die nach dem Vertikutieren zwangsläufig entstehen, wieder vor dem Winter zuwachsen“, erklärt der Experte. Bestenfalls ist der Rasen vor dem Winter so dicht wie möglich. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich während dieser Zeit, in der die Gräser konkurrenzschwächer sind, andere Pflanzen ansiedeln, die man im Frühjahr wieder mühsam entfernen müsse.
Daran erkennt man, ob man vertikutieren sollte
„Man schneidet mit einem Taschenmesser ein Stück aus dem Rasen und schaut, ob sich obendrauf eine organische Masse gebildet hat. Wenn die Dicke mehr als einen Zentimeter beträgt, sollte man vertikutieren.“
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Säen
Der September sei ein guter Monat für eine Nachsaat – vor allem, wenn man im Vorfeld vertikutiert hat, erklärt Dr. Nonn: „Wir haben einen relativ warmen Boden und wenn es dann auch auf natürliche Weise regnet, ist es umso besser. Dann gibt es ideale Keimbedingungen und bis Ende Oktober entsteht wieder ein richtig schöner und dichter Rasen.“ Es gibt spezielle Rasenmischungen, die man für eine Nachsaat im September verwenden kann. Übrigens: Eine gute Übersicht, welche Mischungen sich anbieten, findet man bei der Deutschen Rasengesellschaft.
Düngen
Düngen sei nicht zwingend nötig, erklärt der Experte. Wichtig sei, dass man sich den Rasen genau ansieht und dann entscheidet. „Wenn er schön grün ist, dann muss ich im Hinblick auf die Nährstoffversorgung erst einmal nichts tun. Wenn er jetzt aber anfängt zu hungern, würde ich noch einmal düngen, damit er dicht wächst, dicht bleibt oder dichter wird.“
Allerdings empfiehlt der Experte, einen speziellen Dünger zu dieser Jahreszeit zu verwenden: „Ich würde mit dem Dünger in Richtung Kalium gehen, also einen Herbstdünger im September einsetzen, um die Gräser zusätzlich zu stärken.“ Von stickstoffbetonten Düngern für den Rasen rät der Experte im September ab. Verwendet man diesen Dünger, würde man das Höhenwachstum unterstützen. Im Herbst sei dieses nicht mehr relevant.
Mähen
Im September ist das Wetter eher unbeständig. In manchen Orten gibt es viel Sonnenschein, in anderen teils viel Regen. Der Rasen wächst deshalb nie überall gleich. Dr. Nonn empfiehlt, den Rasen zu beobachten und nur dann zu mähen, wenn auch Wachstum sichtbar wäre und ein Mähen erforderlich sei.
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Feuchtigkeit auf dem Rasen vermeiden und Pilzkrankheiten vorbeugen
Im September sind die Tage meist noch warm, die Nächte aber schon kühl. Auf der Rasenfläche entsteht deshalb Tau. Diese Umstände seien beste Voraussetzungen für die Entwicklung von Pilzkrankheiten, erklär Dr. Nonn. „Wenn man morgens Tau auf dem Rasen sieht, sollte man diesen abwedeln oder abkehren. Ich mache das mit einem Besen. Wenn man zu zweit ist, kann man einfach Wasserschlauch hinlegen und diesen über die Rasenfläche ziehen.“
Beim Stecken von Frühblühern ans Rasenmähen denken
„Wer im kommenden Jahr Frühblüher nicht nur im Beet, sondern auch auf dem Rasen haben möchte, sollte lieber auf Blühinseln setzen, um die man herum mähen kann.“