7. März 2024, 10:39 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Beim Vertikutieren geht es darum, den Rasen mithilfe einer Maschine von Moos, Mährückständen, Mulchresten und Unkraut zu befreien. Dadurch können Wasser und Nährstoffe besser an die Wurzeln gelangen. Doch was im ersten Moment gut klingt, birgt auch Schattenseiten. Ist es im März schon Zeit für die Pflegemaßnahme?
Mal eben schnell mit dem Vertikutierer über den Rasen – und im Nullkommanichts ist dieser von lästigem Moos befreit? Das versprechen zumindest die Hersteller. Einerseits ist es schön, wenn der Rasen perfekt und ohne Moos zu sein scheint. Andererseits kann diese Methode auch Nachteile mit sich bringen. myHOMEBOOK hat bei einem Profi nachgefragt, ob man den Rasen im März schon vertikutieren sollte.
Darum sollte man im März noch nicht vertikutieren
Beim Vertikutieren werden Moos und andere unerwünschte Gewächse aus dem Rasen entfernt. Experten sprechen dabei auch vom „Rasenfilz“. Allerdings können bei dem Vorgang unschöne Löcher im Rasen entstehen. Auf myHOMEBOOK-Nachfrage bestätigt auch Rasenprofi Dr. Harald Nonn von der Deutschen Rasengesellschaft, dass man mit dem Entfernen von Moos lieber noch etwas warten sollte. „Dazu brauche ich zuerst einmal Wachstum, damit die Rasengräser, wenn ich vertikutiere, die Lücken schließen können“, erklärt der Experte.
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Aufgrund der bisher niedrigen Temperaturen sei aber noch kein gutes Rasenwachstum gegeben, heißt es weiter. Auch eine Nachsaat zum Schließen der Löcher empfiehlt der Experte noch nicht. Es brauche gewisse Mindesttemperaturen, damit Rasensamen auch keimen würden. „Das ist so bei Bodentemperaturen oberhalb von 10 Grad der Fall, besser sogar noch 12 Grad. Die haben wir im Moment noch nicht. Dafür ist es nachts noch zu kühl.“
Demnach sollte man also lieber noch etwas warten, bis es wärmer wird. Zum einen schließen sich die Löcher im Rasen dann eventuell von allein, da sich vorhandene Gräser ausbreiten. Zum anderen, wenn man nachsäen muss, keimen die Samen erst bei entsprechenden Bodentemperaturen.
Rasen nicht zu oft vertikutieren
Vertikutieren bedeutet sinngemäß „vertikales schneiden“. Das bedeutet, dass beim Vertikutieren die Grasnarbe angeritzt und somit ungewollte Pflanzenteile entfernt werden. Dieser Vorgang ist für den Rasen sehr kräftezehrend, da Lücken, die durch den Prozess entstanden sind, wieder mit Grashalmen gefüllt werden müssen und die Rasengräser teilweise auch beschädigt werden. Daher ist es wichtig, den Rasen nicht zu oft zu vertikutieren. Dr. Nonn nennt eine Faustregel: „Mindestens einmal, höchstens zweimal pro Jahr vertikutieren.“
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Wann sollte man vertikutieren?
Die beste Zeit, um zum Schneidewerkzeug zu greifen, ist im Frühjahr und im Herbst. Wichtig ist, dass der Boden nicht zu feucht ist und die Bodentemperaturen nicht zu niedrig sind. Der März sei laut Dr. Harald Nonn kein geeigneter Zeitpunkt, um zu vertikutieren. „Wenn ich sehe, dass beim Vertikutieren zu befürchten ist, dass es große Kahlstellen gibt, dann würde ich eher bis in den Mai warten mit der Aktion. Dann muss ich definitiv nachsähen.“
Durch konstant hohe Bodentemperaturen im Mai ist die Wahrscheinlichkeit, dass Rasensamen keimen und der Rasen auch wächst, wesentlich höher als im März. Eine Übersicht, wann man Vertikutieren sollte und wie es richtig geht, finden Sie hier.