19. November 2024, 13:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nicht nur im Frühling kann man Rasen aussäen, sondern auch im Herbst. Der spätere Zeitpunkt birgt ein paar Hürden. So gilt es etwa die Temperatur im Auge zu behalten. Ein Experte erläutert aber gegenüber myHOMEBOOK, dass die Aussaat im Herbst auch einige Vorteile haben kann.
Die warme Jahreszeit gilt als Hochsaison für Gärtner. Mit dem Beginn des Herbstes und sinkenden Temperaturen richten sich die Blicke daher bereits auf die Winterpause. Dabei sollte der Rasen keinesfalls außer Acht gelassen werden. Kahle Stellen, die im Herbst sichtbar werden, lassen sich noch vor der kalten Jahreszeit ausbessern. Doch welche Faktoren sind dafür entscheidend? Und warum ist der Herbst ein besonders guter Zeitpunkt, um Rasen zu säen?
Übersicht
Warum eignet sich der Herbst, um Rasen auszusäen?
Ob die Aussaat von Rasen gelingt, hängt von der Keimung des Saatguts ab. Rasensamen benötigen zum Keimen eine Temperatur von mindestens zehn Grad Celsius. Dr. Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft e. V. (DRG), empfiehlt sogar eine Mindesttemperatur von zwölf Grad Celsius. Diese Voraussetzung ist meist auch noch in den Herbstmonaten gegeben.
Und auch wenn sich die Luft im September und Oktober vorwiegend frisch anfühlt, hat der Boden die Wärme des Sommers im wahrsten Sinne des Wortes noch in sich. Die im Gartenboden enthaltene Restwärme kommt den Rasensamen zugute. Die Saat keimt schneller und wächst sogar besser als im Frühling, erklärt der Rasenexperte gegenüber myHOMEBOOK.
Ein weiterer Grund, der für die Aussaat im Herbst spricht, sind die Niederschläge. Diese kommen im Herbst normalerweise häufiger vor als im Frühling. Ausreichend Feuchtigkeit ist ein wichtiger Faktor, damit die Saat aufgeht.
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Welche Vorteile bietet die Aussaat im Herbst?
Das Säen von Rasen im Herbst bringt also verschiedene Vorteile mit sich. Im Gegensatz zum Frühling ist der Boden im Herbst meist wärmer. Dadurch keimt das Saatgut schneller. Rasensaat sollte außerdem nicht austrocknen, weshalb Gärtner den frisch ausgesäten Rasen regelmäßig gießen müssen. Durch die hohe Anzahl an Niederschlägen im Herbst muss man sich darum jedoch weniger sorgen als im Frühling.
„Neben den Keimfaktoren ist die Keimbereitschaft der Unkräuter im Herbst geringer“, ergänzt Nonn. Die Einsaat bleibt somit sauberer und die Platz-, Wasser- und Nährstoffkonkurrenz ist minimal.
Welche Nachteile gibt es?
Bevor man nun voreilig in den Garten geht und Rasensaat verteilt, sollte man die folgenden Punkte bedenken: Die Temperaturen liegen nicht immer zugunsten von Gärtnern. „Frühfröste im Herbst oder generell niedriger Temperaturen verzögern die Keimung oder verhindern sie ganz“, erklärt der Experte.
Nonn ergänzt, dass sich in den Lücken in der Rasenfläche im Winter gerne Moos ansiedelt. Er weiß auch: „Bei ständigem Regen wird das Mähen des jungen Rasens erschwert.“ Es entstehen Klumpen beim Schnittgut oder die Mäherräder sinken in den Boden.
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Worauf sollte man achten, wenn man im Herbst Rasen sät?
Entscheidend für die Aussaat ist die Witterung. Stimmen die Temperaturen für die nächsten zwei Wochen, kann man bis in den November hinein Rasen aussäen. Rasenexperte Nonn rät jedoch, dass die Einsaat bis spätestens Ende September erfolgen sollte. „Dann ist ausreichend Zeit, damit sich noch eine dichte Grasnarbe vor dem Vegetationsende etablieren.“
Mit der Vegetationsperiode beschreibt man den Zeitraum innerhalb eines Jahres, in dem Pflanzen blühen und wachsen. Der Vegetationszeitraum ist bei Gras relativ weit und reicht von März bis November. In diesen Monaten stellt die Pflanze hohe Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Insbesondere eine ausreichende Stickstoffzufuhr ist wichtig. Im Herbst sollte man daher den Boden gut vorbereiten.
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Wie bereitet man den Boden auf die Aussaat vor?
Für einen guten Bodenanschluss des Saatguts sollte der Boden laut des Experten feinkrümelig, rückverfestigt sowie wasser- und luftdurchlässig sein. Ideal sei ein sandiger Lehm mit guter Bodenstruktur. Zum Wachsen benötigt Rasen ausreichend Nährstoffe. Diese kann man durch die Einarbeitung eines Grünkomposts in den Boden gewährleisten. „Zusätzlich empfiehlt sich eine phosphorbetonte Startdüngung zur Förderung der Wurzelbildung“, erklärt Nonn. Gegen Ende Oktober rät der Experte zu einer kaliumbetonten Düngung, welche für die Etablierung des Rasens wichtig sei.