
15. April 2025, 14:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sand kann dem Rasen dabei helfen, dicht, gleichmäßig und gesund zu wachsen. Ein Rasenprofi erklärt bei myHOMEBOOK, wann sich das Sanden lohnt und wie man dabei richtig vorgeht.
Gartenbesitzer, die sich einen dichten, grünen und gepflegten Rasen wünschen, müssen dafür regelmäßig bestimmte Pflegemaßnahmen durchführen. In einigen Fällen gehört auch das Sanden des Rasens dazu. Welche Vorteile diese Methode mit sich bringt und wie sie richtig angewendet wird, erklärt Dr. Harald Nonn von der Deutschen Rasengesellschaft e.V. auf myHOMEBOOK-Anfrage.
Übersicht
Warum sollte man den Rasen sanden?
Das Sanden des Rasens fördert gleich in mehrfacher Hinsicht das Wohlergehen und die Entwicklung der Graspflanzen. „Sand macht durchlässig, eben und magert Rasenfilz ab“, weiß Dr. Nonn. Falls es sich also um ein undurchlässigen und verfilzten Rasen handelt, könnte es sich durchaus lohnen, Sand auf der Fläche auszubringen.
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Wie viel Sand braucht man dafür?
„Man darf nur den Aufwand nicht unterschätzen“, weiß Dr. Nonn. Der Experte rechnet einen exemplarischen Fall durch: Für einen Sandauftrag von drei Millimetern bräuchte man bei einer Fläche von 200 Quadratmeter in Summe 600 Liter Sand. Das entspricht in etwa einer Tonne.
„Der Sand muss auch gleichmäßig verteilt werden“, ergänzt Dr. Nonn. Wenn der Rasen aerifiziert wird und die Löcher mit Sand verfüllt werden sollen, dann würde sich die Menge sogar verdoppeln.
Welcher Sand eignet sich für den Rasen?
Beim Sanden sollte man gewaschenen Quarzsand mit einer Körnung von 0,2 bis 0,4 Millimeter verwenden. Dadurch kann man verhindern, dass unerwünschte Samen in den Boden kommen. Für eine Rasenfläche von zehn Quadratmetern braucht man in etwa eine Menge von 100 Litern Quarzsand.
Bodenbeschaffenheit und Rasenqualität klären
Für einen satt-grünen und dichten Rasen kommt es insbesondere auf die Bodenqualität und -zusammensetzung an. Nur auf dem richtigen Boden können sich die Graspflanzen optimal entfalten. Säure- und Laugen-Wert, Nährstoffgehalt, Mineralien, Spurenelemente und die Konsistenz (lehmig, sandig) sind entscheidend.
Wer es genau wissen will, sollte Bodenproben nehmen und diese in einem Fachlabor untersuchen lassen. Die Preise unterscheiden sich nach Untersuchungsumfang, geben aber einen guten Hinweis auf die optimale Düngung.
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Rasen richtig vorbereiten
Für das Sanden muss man den Rasen entsprechend vorbereiten. Zunächst Wildkräuter entfernen und mit der Wurzel jäten. Tiefwurzelnden Löwenzahn ausstechen, dann den Rasen mähen und anschließend gründlich vertikutieren. Das lockert den Boden und entfernt Verfilzungen im Wurzelwerk der Graspflanzen sowie Moos. Die Grasnarbe wird besser mit Sauerstoff versorgt, wovon die nützlichen Mikroorganismen im Erdreich profitieren.
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Tipp: Rasen sanden und gleichzeitig düngen
Nach dem Vertikutieren werden beim Sanden pro Quadratmeter Rasenfläche zwei bis fünf Liter vom gewaschenen Quarzsand aus dem Baustoffhandel benötigt. Gleichzeitig kann man Dünger ausbringen. Je nach Bodenqualität Kalk, Hornspäne, Kompost oder spezielle Rasendünger hinzufügen.
Sät man zusätzlich noch Grassamen, fördert man die Verdichtung des Rasens. Die Beigaben einfach unter den Sand mischen. Mit einem Arbeitsgang hat man auf diese Art den Rasen gleich mehrfach versorgt. Anschließend sollte man den Rasen ausgiebig wässern. Was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.