2. Mai 2024, 15:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Zu einem gepflegten und gut wachsenden Rasen gehört auch das regelmäßige Mähen dazu. Doch was passiert eigentlich, wenn man das nicht mehr macht? Das hat jetzt eine Studie herausgefunden.
Ein saftig grüner Rasen ist für viele Gartenbesitzer unerlässlich. Damit das Grün so aussieht, muss es auch regelmäßig gepflegt werden. Aber was passiert eigentlich, wenn man das Gras einfach wachsen lässt? Das haben Wissenschaftler aus Großbritannien jetzt in einer aktuellen Studie herausgefunden. Sie wollten wissen, ob es wirklich stimmt, dass Schmetterlinge in den Garten gelockt werden, wenn man den Rasen nicht mäht. Ihre Ergebnisse haben sie im Fachjournals Science of The Total Environment veröffentlicht. Das Resultat war dabei eindeutig.
Forscher untersuchten gängige Gartentipps
Ziel der Forschung war, eine wissenschaftlich fundierte Empfehlung für Gartenbesitzer herauszugeben, um Insekten im Garten besseren Lebensraum zu bieten. In der Studie heißt es, dass weltweit über den Rückgang von Insekten berichtet werde und das Interesse an tierfreundlichem Gartenbau gestiegen sei. Dennoch fehle bei vielen Empfehlungen ein wissenschaftlicher Beweis.
So wird häufig auch empfohlen, den Garten wild wachsen zu lassen, sodass sich dort Insekten niederlassen können und neuen Lebensraum finden. Dazu gehört auch der Verzicht auf das Rasenmähen. Die Forscher konnten diese Empfehlung nun auch durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen.
Diese Studie beweise zum ersten Mal, dass mehr Schmetterlinge in den Garten gelockt werden, wenn man ein Stück des Rasens lang wachsen ließe, erklärt Dr. Richard Fox, Mitautor der Studie, gegenüber dem Onlineportal „IFLScience“.
Ihre Ergebnisse zeigen, dass bis zu 93 Prozent mehr Schmetterlinge in den Garten kommen, wenn man Teile des Rasens nicht mehr mäht und stattdessen einfach wachsen lässt. Schon ein kleiner Teil soll dafür sorgen, dass sich die Artenvielfalt vergrößert und mehr Schmetterlinge im Garten leben.
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Schmetterlingssichtungen dienten als Grundlage
Mithilfe der „Butterfly Conservation“ gelangten die Wissenschaftler an viele Daten. Denn die Organisation sammelt Sichtungen von Schmetterlingen, die Bürger in Großbritannien in ihren Gärten machen. Die Forscher untersuchten Schmetterlingssichtungen aus mehr als 600 Gärten, die über einen Zeitraum von fünf Jahren gemacht wurden. Schmetterlinge bevorzugten dabei vor allem Gärten mit lang wachsendem Gras.
Die Natur stecke in der Krise, so Dr. Fox. 80 Prozent der Schmetterlinge seien seit den 1970er-Jahren zurückgegangen. Daher müsse man jetzt Maßnahmen ergreifen, um sie zu schützen. Aus diesem Grund wollten die Forscher gängige Gartentipps wissenschaftlich nachweisen.
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Nicht nur langes Gras ist hilfreich
Um Schmetterlingen und anderen Insekten einen Lebensraum im eigenen Garten zu bieten, muss man nicht nur das Gras lang wachsen lassen. Für die Wissenschaftler entpuppte sich auch blühender Efeu als idealer Brutplatz sowie Nektarquelle für Insekten.