2. August 2023, 13:43 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
In Zeiten, die immer trockener werden und man das Rasensprengen mit Trinkwasser bereits regional untersagt, ist es für Gartenbesitzer sinnvoll, Regenwasser aufzufangen und dieses zu nutzen. Wenn man eine Methode einmal installiert hat, hat man dauerhaft einen eigenen Wasservorrat zur Bewässerung – vorausgesetzt, es regnet.
Regenwasser zur Bewässerung im Garten zu nutzen, hat viele Vorteile, sowohl für die Pflanzen als auch für den Gärtner selbst. myHOMEBOOK stellt im Folgenden verschiedene Methoden vor, die sich zum Auffangen von Regenwasser eigen. Sie müssen sich nur noch den passenden Platz im Garten suchen.
Regenwasser im Garten auffangen hat viele Vorteile
Für Gartenbesitzer lohnt es sich, Regenwasser zu sammeln und für die Bewässerung weiterzuverwenden. Diese Vorteile sprechen dafür:
- Geringerer Härtegrad: Regenwasser besitzt einen geringeren Härtegrad als normales Leitungswasser und beinhaltet deshalb weniger Kalk. Damit ist Regenwasser besser für die Pflanzenwelt, da sie in manchen Fällen Nährstoffe besser aufnehmen können.
- Geringere Kosten: Regenwasser gibt es gratis, für Leitungswasser muss man Gebühren entrichten. Ein überzeugender Vorteil für viele Gartenbesitzer.
- Nachhaltigkeit: Wertvolles Trinkwasser sollte man mit Bedacht verwenden. Zudem muss es zunächst aufbereitet werden, was Ressourcen beansprucht.
- Einfache Installation: Ist der Auffangbehälter einmal richtig an Ort und Stelle, sammelt er kontinuierlich Regenwasser. Der Aufwand hält sich dabei in Grenzen – wenn eine Regenrinne mit Fallrohr vorhanden ist.
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Der geeignete Standort zum Auffangen von Regenwasser
Zum Auffangen von Regenwasser im Garten ist die Nähe zu einem Fallrohr nötig, worin das Wasser eigentlich in die Kanalisation geleitet werden würde. Es muss dabei jedoch nicht unbedingt die Regenrinne vom Haus sein. Auch bei einer Garage oder einem Fahrradschuppen, an dem eine Dachrinne montiert ist, kann man Regenwasser auffangen.
Zudem sollte man dafür Sorge tragen, den Standort, beispielsweise für eine Regentonne, gut abzusichern und zu befestigen. Eine gefüllte Wassertonne kann ein beträchtliches Gewicht erreichen. Am besten, den Platz mit Steinplatten befestigen.
Hinweis: Das Umweltbundesamt warnt davor, Regenwasser von Dächern aufzufangen, die mit Kupfer, Zink oder Dachpappe eingedeckt sind. Darin könnten sich Schadstoffe befinden.
Wie gelangt das Regenwasser in den Behälter?
Wenn es regnet, sammelt sich Wasser in der Dachrinne und wird über ein vertikales Fallrohr nach unten abgeleitet. Hier gibt es drei Möglichkeiten:
- Das Rohr mündet direkt im Behälter, wodurch dieser jedoch schnell überlaufen kann. Diese Möglichkeit kann sich bei einer kleineren Dachfläche anbieten.
- Mit einer Regenwasserklappe kann man den Wasserfluss per Hand steuern und in die Tonne ableiten. Ist diese voll, schließt man die Klappe.
- Ein Regensammler ist ein ausgeklügeltes System, das im Fallrohr integriert ist. Es funktioniert nach dem physikalischen Prinzip von kommunizierenden Gefäßen. Mit einem Schlauch wird dabei Regenwasser in den Behälter geleitet – bis zu einem gewissen Wasserstand. Ist die Tonne voll, fließt das Wasser automatisch direkt vom Rohr in die Kanalisation.
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Regenwasser im Garten auffangen – 4 Methoden
Je nach Größe des Gartens und Wasserverbrauch gibt es verschiedene Möglichkeiten, Regenwasser zu sammeln. Im Grunde unterscheiden sie sich vor allem durch verschiedene Volumina.
1. Regentonne
Eine Regentonne zum Auffangen von Regenwasser ist am unkompliziertesten und auch kostengünstigsten. In der Regel fassen die runden Behälter etwa 200 Liter. Ein Deckel ist wichtig, damit Kinder oder Tiere nicht hineinfallen können. Das Wasser wird entweder von oben oder über einen seitlichen Wasserhahn entnommen. Die typischen dunkelgrünen Tonnen gibt es bereits ab 40 Euro im Baumarkt. Teurere Modelle kommen beispielsweise auch in dekorativer Holzfass-Optik daher.
Tipp: Es können auch mehrere Tonnen mit einem Verbindungsstück gekoppelt werden, um eine größere Menge zu speichern.
2. Regenwassertank
Ein oberirdischer Regenwassertank besticht durch seine große Füllmenge von rund 1000 Litern. Allerdings ist er auch wesentlich teurer in der Anschaffung und benötigt ein stabiles Fundament, da er aufgrund des Gewichts sonst absinken könnte.
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3. Zisterne / unterirdischer Wassertank
Regenwasser mit einer unterirdischen Zisterne oder einem Wassertank aufzufangen, ist die aufwändigste Methode. Hier sind Erdarbeiten nötig und ein Rohrsystem muss verlegt werden. Einige Spezialfirmen bieten diesen Service im Komplettpaket an – allerdings hat das auch seinen Preis. So kostet ein Tank mit 65.000 Litern Fassungsvermögen mehr als 7000 Euro. Es gibt auch Volumina jenseits der 100.000 Liter-Marke, die sich aber nur bei sehr hohem Bedarf lohnen.
4. Regendieb / Regenwassersammler
Bei einem Regendieb handelt es sich um ein Rohr, welches in das eigentliche Fallrohr eingelassen wird. Daran befindet sich ein Schlauch, der Regenwasser direkt aus dem Rohr ableitet. Diesen Schlauch legt man in ein Beet. Gelegentlich sollte man den Platz wechseln. Mit der Zeit entstehen natürliche, unterirdische Wasserspeicher. Sobald eine Trockenperiode einsetzt, können die umliegenden Pflanzen auf diese Reserven zurückgreifen.
Tipp: Große Regenwassernutzungsanlagen gibt es auch für das Haus. Was dafür notwendig ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Eine Regentonne ist auch gut für Zimmerpflanzen
„Ich habe selbst eine große unterirdische Wassertonne im Garten, sie fasst circa 1000 Liter. Bisher nutze sich sie allerdings nur, um meine Zimmerpflanzen zu gießen. Ich habe es einfach noch nicht geschafft, einen langen Gartenschlauch anzuschließen. Ich gehe also für jede Gießkanne an meine Tonne, schalte die Regenfasspumpe ein und fülle die Kanne. Wer jetzt denkt, dass sich ein Regenfass für Zimmerpflanzen nicht lohnt, sollte wissen, dass ich 138 habe.“– Franka Kruse-Gering, myHOMEBOOK-Redakteurin