17. Oktober 2019, 13:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Färben sich Teile des Rasens bräunlich bis rötlich, leidet er wahrscheinlich unter Rotspitzigkeit. Die Rasenkrankheit wird durch einen Pilzbefall verursacht, der bei allen gängigen Rasenmischungen für den Garten auftreten kann. myHOMEBOOK erklärt, wie Sie ihn bekämpfen und vermeiden können.
Die Pilzkrankheit tritt bei Feuchtigkeit und Temperaturen um etwa 15 Grad auf. Daher können Hobbygärtner vor allem im Herbst und späten Frühjahr Anzeichen für die Krankheit auf ihrem Rasen entdecken. Aber wie entsteht Rotspitzigkeit und wie kann man sie bekämpfen?
Die Ursachen von Rotspitzigkeit
Der Verursacher von Rotspitzigkeit ist ein sogenannter Schwächeparasit (Laetisaria fuciformis). Der Pilz verbreitet sich bevorzugt auf Rasen, der unter einem Nährstoffmangel leidet und dadurch geschwächt ist. Auf Nachfrage von myHOMEBOOK erklärt Prof. Martin Bocksch – Hochschule Geisenheim University und unabhängiger Rasenberater: „Die Krankheit tritt beispielsweise auf, wenn das Gras aufgrund von Trockenheit kein Wachstum mehr zeigt und die Blätter älter werden. Bei älteren Blättern lässt die Widerstandskraft nach. Dadurch wird es für den Pilz leichter, die Blätter zu befallen.“
Ein weiterer Faktor, der die Rasenkrankheit fördert: Feuchtigkeit. „Wenn nach einer längeren Trockenperiode die Blätter wieder nass werden, kann das Blatt leichter infiziert werden. Das ist beispielsweise auch durch Tau möglich“, so Bocksch.
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Wie erkennt man den Pilzbefall im Rasen?
Wenn sich der Rasen verfärbt, deutet das auf den Pilzbefall hin. Allerdings färbt er sich nicht sofort rot: Zuerst entstehen unregelmäßige Flecken auf dem Gras, es färbt sich strohgelb bis bräunlich. „Bei ausreichender Luftfeuchtigkeit bildet sich das charakteristische rote Pilzmyzel. An den Blattspitzen entstehen ‘kleine Wattebäusche‘ mit der typischen geweihartigen Struktur des rötlichen Myzels“, beschreibt Bocksch.
Wie kann man Rotspitzigkeit bekämpfen?
In vielen Fällen muss und kann man Rotspitzigkeit gar nicht bekämpfen, da sie von selbst wieder verschwindet. „Wenn man seinen Rasen regelmäßig bewässert und ihm Dünger verabreicht, verwächst sich Rotspitzigkeit von alleine“, betont Bocksch gegenüber myHOMEBOOK.
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Maßnahmen, um Rotspitzigkeit vorzubeugen
Um Rotspitzigkeit vorbeugen zu können, müssen Sie den Rasen vernünftig nähren. Laut Bocksch sollte man dem Rasen dafür fünfmal im Jahr fünf Gramm Stickstoff verabreichen: „Der beste Zeitpunkt für die erste Düngung ist Ende Februar, Mitte März sollte es spätestens passieren. Zu diesem Zeitpunkt nehmen die Gräserwurzeln schon Nährstoffe auf. Es ist zwar dann noch zu kalt für Wachstum, aber man merkt die Farbveränderung. Außerdem erhält man dadurch stressresistentere Pflanzen.“ Bis zum Spätherbst sollte man dann in regelmäßigen Abständen weiterhin Dünger verabreichen. Außerdem können folgende Tipps helfen:
- Verhindern Sie eine Überwässerung Ihres Rasens. Gießen Sie ihn nur einmal die Woche intensiv, damit das Wasser tief in den Boden und zu den tieferen Wurzeln gelangen kann.
- Lassen Sie im Herbst abgefallenes Laub nicht auf dem Rasen liegen.
- Vermeiden Sie Rasenfilz und einen zu tiefen Rasenschnitt.
- Sorgen Sie für eine ausreichende Belüftung Ihres Rasens. Dafür sollten Sie den Boden regelmäßig auflockern, beispielsweise mithilfe einer Grabegabel.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung – Kalium zur Stärkung der Resistenz und Zellwandbildung sowie Stickstoff, um die Gräser im Wachstum zu halten.