3. Juli 2020, 13:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Viele Gärten haben nicht nur sonnige Bereiche, sondern liegen auch im Schatten. Für sie gibt es spezielle Rasenmischungen, die mit weniger Licht auskommen: die sogenannten Schattenrasen.
Je nach Bewuchs und Bebauung gibt es in Gärten immer mal Bereiche, auf die keine Sonnenstrahlen scheinen. In der Regel bildet an diesen Stellen handelsüblicher Rasen keine dichte Grasnarbe, da die enthaltenen Gräsersorten viel Licht benötigen. Hier kommt der Schattenrasen ins Spiel: Er ist genau für solche Standorte prädestiniert.
Was ist das Besondere an Schattenrasen?
Unter den unzähligen Rasensorten, die es im Baumarkt und Gartencenter zu kaufen gibt, gibt es auch den Schattenrasen. Dieser eignet sich – wie der Name schon sagt – für lichtarme Bereiche. Das liegt an der speziellen Zusammensetzung dieser Rasenmischung, bei der neben gewöhnlichen Gräsern auch das sogenannte Läger-Rispengras (Poa supina) enthalten ist. Diese Grassorte ist besonders schattenverträglich und soll unter lichtarmen Bedingungen einen hohen Deckungsgrad aufweisen – auch nach mehreren Jahren. Allerdings ist die Läger-Rispe nicht so robust wie andere Sorten.
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Wann sollte man Schattenrasen aussäen?
Bei Schattenrasen ist es sinnvoll, ihn bereits zu Beginn des Frühjahrs auszusäen. Ende Februar oder Anfang März tragen Bäume und Sträucher noch wenig Laub, sodass die jungen Grashalme ausreichend Licht abbekommen. Denn Schattenrasen besteht nur zum Teil aus den schattenverträglichen Läger-Rispen, die anderen Gräser brauchen vor allem zum Start genügend Sonne.
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Wie man Schattenrasen richtig aussät
Schattenrasen braucht aufgrund des lichtarmen Standorts etwas Starthilfe. Vor allem unter großen Gehölzen muss der Boden wegen der Wurzeln zunächst vorbereitet und aufgelockert werden. Mit der Harke oder dem Vertikutierer durchkämmt man den Boden und befreit ihn von Unkraut und Moos. Anschließend eine Humusschicht ausbringen, die den jungen Rasen mit Nährstoffen versorgt. Mit der Rasenwalze verdichtet man danach die Erde, bevor man die Samen für den Schattenrasen aussät. Dabei geht man folgendermaßen vor:
- Samen laut Anleitung (Saatdichte siehe Packung) ausstreuen.
- Mit der Harke einarbeiten.
- Erdschicht mit der Rasenwalze verdichten.
- Fläche gut wässern.
- Bei Bedarf Dünger geben.
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Was gibt es beim Mähen zu beachten?
Den jungen Rasen kann man ruhig auf eine Länge von acht bis zehn Zentimetern heranwachsen lassen, bevor man zum ersten Mal den Rasenmäher aus dem Schuppen holt. Aber auch danach ist es sinnvoll, den Schattenrasen etwas länger stehenzulassen, in der Regel mindestens 4,5 Zentimeter. Je länger die Grashalme sind, desto besser wird der Rasen mit Licht versorgt, das an schattigen Standorten eh spärlich vorkommt.
Allgemeine Tipps zur Pflege
- Schattenrasen ist unempfindlich gegenüber Spätfrost, da er bereits zu Beginn winterhart ist.
- Standorte unter Bäumen können schnell austrocknen, da die Wurzeln viel Wasser ziehen. Deshalb ausreichend wässern!
- An schattigen Standorten kann sich schnell Moos ausbreiten, wofür Schattenrasen sehr empfänglich ist. Gartenbesitzer können mit Vertikutieren oder Düngen gegensteuern – wie bei üblichem Rasen auch.
- Damit die Erde nicht zusätzlich austrocknet, sollte man Schattenrasen nicht zu kurz mähen. Es wird empfohlen, ihn rund einen Zentimeter länger wachsen zu lassen als den Rasen am sonnigen Standort.
- Einmal pro Jahr sollte man den Schattenrasen vertikutieren und von Unkraut befreien. Auch die Behandlung mit einem Rasenlüfter kann dem Rasen helfen.
- Für eine dichte Grasnarbe muss man Schattenrasen in der Regel einmal pro Jahr nachsäen.
- Im Herbst sollte man das Laub zügig entfernen, da der Rasen sonst noch weniger Sonne abbekommt.
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Alternativen zum Schattenrasen
Anstelle von Schattenrasen können Hobbygärtner an lichtarmen Standorten auch auf andere Bepflanzungen zurückgreifen. Neben Farnen gibt es viele weitere Pflanzen für den schattigen oder halbschattigen Standort, die auch weniger pflegeintensiv sind.