8. April 2019, 14:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es ist der Traum aller Gärtner: ein ertragreicher Boden, gut durchlüftet und reich an Humus. Aber wie erkennt man einen guten Boden? Und was verraten einem die Pflanzen? myHOMEBOOK zeigt, wie Sie die Bodenqualität erkennen und verbessern können.
Der Blick in den Nachbargarten kann schon irritieren. Dort wachsen die Pflanzen – sind üppig und gesund. Und scheinen gar nicht zu wissen, dass es auch Schädlinge gibt. Der Nachbar hat vielleicht nicht nur einen sogenannten grünen Daumen, sondern vielleicht auch einen wirklich guten Boden.
Schlechten Boden erkennen
Gut durchlüftet sollte er sein, zudem humos – das sind die Grundvoraussetzungen für einen gesunden Boden. Wichtig auch das Thema Wasser: Der Boden sollte es gut ableiten. Staunässe dagegen ist ein schlechtes Signal, oftmals begünstigt durch einen schweren und lehmigen Boden.
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An den Pflanzen kann man aber auch einen schlechten Boden erkennen, denn sie wachsen nur kümmerlich, sind krankheitsanfällig und wachsen vor allem schmal in die Höhe. Ist die Ernte auch noch gering und werden die Blätter braun, dann ist eine „Boden-Kur“ angezeigt.
Ein Geheimnis erfolgreichen Gärtnerns bietet uns die Natur: Auf dem Kompost entsteht zum Beispiel Humus, also organisches Material aus zersetzten Pflanzen. Mithilfe von Bodenlebewesen stehen den Pflanzen nach der Lagerung wieder natürliche Nährstoffe zur Verfügung. Und die Erde wird locker – mit krümeliger Struktur.
Humöse Böden erkennt man auch an der Farbe: Braune und dunkle Erde haben einen hohen Humusanteil, hellbraune dagegen ist humusarm.
Immer schön locker bleiben
Ein Boden ist nur so gut, wie Luft und Feuchtigkeit in ihm vorhanden sind. Prinzipiell ist ein lockerer Boden positiv, denn er kann besser als ein Verdichteter Wasser speichern und hat mehr Raum für Luft. Auch können Nährstoffe besser zirkulieren. Zudem haben es die Wurzeln der Pflanzen leichter, sich auszubreiten. Auflockern kann man zu feste und schwere Böden mit Sand und Kompost. Verdichtete Böden sind oft zu nasse Böden, auch dagegen helfen die genannten Komponenten. Im Herbst den Boden deswegen nach dem Bestreuen mit einem Sand-Humus-Gemisch grobschollig umgraben, um diesen Jahr für Jahr zu verbessern.
Problem: trockener Boden
Wirkt der Boden dagegen immer zu trocken und bekommen die Pflanzen trotz Gießens zu wenig Wasser, wirken ausgelaugt und hängen an den Stielen, dann zeigt dies, dass der Boden zu sandig ist. Dann kann das Wasser im Boden nicht gespeichert werden. Außerdem sind trockene, sandige Böden nährstoffarm und damit schlecht für das Gedeihen der Pflanzen. Abhilfe schafft das intensive Untermischen von Kompost und Gartenerde. Daneben kann sandiger Boden durch das Ausstreuen und Einarbeiten von Steinmehl verbessert werden. Steinmehl ist feinzerriebenes Gestein mit Mineralstoffen.
Gefährlich: Schadstoffe im Boden
Problematische Stoffe im Boden wie Schadstoffe oder gar Schwermetalle sind nicht unbedingt an den Pflanzen zu erkennen. Eventuell gedeihe sie schlecht – oder gehen sogar ein. Gefährlich sind Schadstoffe vor allem dann, wenn sie sich in den Pflanzen anreichern. Das kann beispielsweise bei Knollengemüse wie Karotten geschehen. Um dem vorzubeugen, kann es angemessen sein, eine professionelle Bodenanalyse durchführen zu lassen. Verschiedene Fachlabore vor Ort oder über das Internet bieten solche Services.
Sandig, lehmig oder humoös Mit der Fingerprobe die Qualität der Gartenerde bestimmen
Begriffe und Eigenschaften Die verschiedenen Bodenbeschaffenheiten erklärt
Für einen gesunden Gartenboden Tipps, um Humus selbst herzustellen
Immer gut: Mulchen
Eine Technik, so alt wie das Gärtnern selbst: Zur Bodenoptimierung des Bodens ist Mulchen immer geeignet. Egal, welche Bodenqualität ein Boden hat. Beim Mulchen verteilt man den Grasschnitt nach dem Rasenmähen oder andere noch unverrottete organische Materialien auf der Erde. Geeignet sind dafür ebenso Blätter von Sträuchern oder Bäumen oder Rindenmulch, der in jedem Garten- und Baumarkt zu kaufen ist. Die organische Mulchschicht zersetzt sich langsam und reichert den Boden an. So lockt man Regenwürmer an, die den Boden zudem lockern und den wertvollen Humus produzieren. Das sorgt für üppig wachsende Pflanzen. Dann klappt es mit dem Gärtnern so wie beim Nachbarn.
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