18. Juni 2024, 13:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Schnecken sind schleimig, gefräßig und super langsam. Trotz Schleimspur und moderatem Bewegungstempo ist es gar nicht mal so leicht, die Tiere davon abzuhalten, im Gartenbeet Salat, Spinat und Gurken anzuknabbern. Helfen kann die richtige Schneckenfalle.
Eine der effektivsten und beliebtesten Methoden, um das Schneckenproblem im Garten zu lösen, ist Schneckenkorn. Ein umstrittenes Mittel kann es doch auch der Umwelt und anderen Tieren schaden. Wichtig zu beachten: Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Schneckenkorn. Die eine Sorte enthält Metaldehyd. Auch Wildtiere wie Igel und Haustiere können durch diesen Wirkstoff Schaden nehmen. Das andere Schneckenkorn besitzt den Hauptwirkstoff Eisen-III-Phosphat. Es hat einen besseren Ruf, da es sich um ein natürliches Mineral handelt. Abgesehen von diesen beiden Punkten gibt es in der Anwendung von Schneckenkorn noch vieles mehr zu beachten: möglichst früh im Jahr ausstreuen, keine Haufen bilden und vieles mehr. Einfacher wäre es doch da, Schneckenfallen im Garten aufzustellen. Diese können ebenfalls eine effektive Methode darstellen, um Schnecken im Garten den Gar auszumachen.
Tödliche Schneckenfallen für den Garten
Schnecken sind nachtaktiv und bevorzugen feuchte, dunkle Plätze, um sich zu verstecken. Es gibt einige Duftstoffe, die sie besonders gut anlocken und das können sich Gärtner für Schneckenfallen zunutze machen.
Eine bewährte Falle ist ein Sammelbehälter, den man direkt ins Beet zwischen die Pflanzen setzt und mit Lockstoffen wie Gemüseresten oder überreifem Obst ausstattet. Die tödlichen Fallen beinhalten in der Regel zusätzlich Schneckenkorn. Die Schnecken werden durch die Gerüche angelockt und fressen entweder das Schneckenkorn, das sie umbringt, oder sie fallen in den Sammelbehälter, indem sie schlussendlich verenden.
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Besonders effektiv – die Bierfalle
Die beste Schneckenfalle ist altes, abgestandenes Bier. Hierfür braucht es nur ein kleines Gefäß mit glatten Wänden, ein Gurkenglas beispielsweise, und etwas Bier. Das Glas so in den Boden bringen, dass der Rand nur knapp über den Boden ragt. Anschließend bis zur Hälfte mit dem Bier füllen. Der Geruch lockt die Schnecken an, die hineinkriechen und darin ertrinken. Daher sollten die Gefäße alle zwei bis drei Tage kontrolliert und gegebenenfalls geleert beziehungsweise neu aufgefüllt werden. Das gilt vor allem bei Regen, denn gelangt zu viel Regenwasser in das Glas, kann es überlaufen.
Hinweis: Der starke Geruch von Bier könnte unter Umständen noch mehr Schnecken anlocken. Am besten beobachtet man, wie gut das Bier bei den ungebetenen Gästen ankommt. Landen ungewöhnlich viele Schnecken in der Falle, sollte man sie lieber wieder entfernen.
Schneckenfallen, die nicht tödlich enden
Tatsächlich gibt es die Bierfalle auch in Form einer Lebendfalle. Man braucht nur eine Plastikflasche, die man am oberen Drittel zerschneidet. Das abgeschnittene Stück anschließend mit der Öffnung voran in den Flaschenboden setzen und mit etwas altem Bier füllen. Die Flasche danach nur noch zwischen die Pflanzen setzen und darauf warten, dass Schnecken hineinkriechen und nicht mehr herauskommen – bis sie vom Gärtner aufgesammelt und ausgesetzt werden.
Auch die Sammelbehälter funktionieren ohne Gift als Lebendfalle. Der Unterschied ist aber nicht nur das Lockmittel, sondern auch die Positionierung der Falle. Am besten stellt man sie etwas abseits im Schatten auf, um die Schnecken von den Beeten wegzulocken. Bevor die angelockten Schnecken in dem Behälter verenden, können Gärtner sie einsammeln und an anderer Stelle wieder aussetzen.
Ein Buffet für Schnecken anbieten
„Schnecken sind faul. Wenn sich ihnen die Möglichkeit bietet, etwas zu fressen zu bekommen ohne, dass sie sich anstrengen müssen, nehmen sie es mit Freude an. Um seine Pflanzen zu schützen, kann man den Schnecken also etwas Leckeres anbieten, um sie vom Beet abzulenken. Ich habe dafür einen alten Milchkarton aufgeschnitten, ihn in mein Beet gelegt und mit feuchten Haferflocken und Gurke gefüllt. Am nächsten Tag saßen drei Schnecken im Karton und nicht an meinen Pflanzen.“
Auch interessant: Hausmittel, mit denen man Schnecken im Garten natürlich bekämpfen kann
Selbst gebaute Schneckenfallen
Neben Bierfallen oder Sammelbehältern kann man im Garten auch Rückzugsorte für Schnecken schaffen, um sie anschließend einsammeln und aussetzen zu können. Hierfür eignen sich Tontöpfe, Dachziegel, alte Holzplanken oder auch große Steine, unter denen sich die Schnecken verkriechen können. Um sie dorthin zu locken, kann man zusätzlich Erdbeeren, Kartoffelschalen oder andere Gemüsereste auf dem Boden verteilen. Morgens und abends sollten Gärtner dann die Schneckenfallen kontrollieren und gegebenenfalls „leeren“.
Übrigens: Nicht alle Schnecken sind Schädlinge im Garten. Welche tatsächlich von Nutzen sein können, erfahren Sie in diesem Artikel.
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Natürliche Fressfeinde in den Garten holen
Schneckenfallen stellen keine hundertprozentige Garantie dafür dar, dass das Gemüse im Gartenbeet verschont bleibt. Am besten kombiniert mal also verschiedene Methoden, um Schnecken im Garten zu vertreiben. Neben Schneckenfallen kann man auch natürliche Fressfeinde der Schnecken in den Garten einziehen lassen. Die Rede ist von Laufenten. Schnecken zählen zu den Leibspeisen der Enten.
Zu bedenken ist natürlich, dass man sich um die Tiere kümmern muss. Der Garten sollte abgesichert sein, ein Rückzugsort und Schutz vor Fressfeinden sollte aufgestellt werden. Damit sich die Tiere wohlfühlen, sollte Wasser zum Schwimmen vorhanden sein und auch die Kosten für den Tierarzt sind nicht zu vergessen. Das Halten von Indischen Laufenten ist zwar mit viel Aufwand verbunden, sie sind jedoch eine effektive, natürliche Methode, um Schnecken loszuwerden. Was man bei der Haltung von Laufenten beachten sollte, lesen sie bei unseren Kollegen von PETBOOK.