25. April 2024, 16:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Zum neunten Mal wurde der schönste Garten im deutschsprachigen Raum gewählt. Diesmal liegt er in Velen in Nordrhein-Westfalen. Was den Garten so besonders macht und warum ausgerechnet dieser den ersten Platz belegt hat.
Direkt am Fluss Bocholter Aa und an Feuchtwiesen grenzend liegt auf 3000 Quadratmetern der schönste Garten 2024. Er befindet sich in Velen in Nordrhein-Westfalen unweit der niederländischen Grenze – das Siegerprojekt nennt sich „Stege an den Feuchtwiesen“. Zum neunten Mal hat der Münchner Architekturverlag Callwey den schönsten Privatgarten im deutschsprachigen Raum gekürt.
Das ist der schönste Garten 2024
Das Besondere am schönsten Privatgarten 2024 ist definitiv, dass er direkt an Feuchtwiesen angrenzt – und dieser Aspekt wurde auch bei der Gartengestaltung aufgegriffen. So führt ein 45 Meter langer Steg durch den Garten. Da Holz und Wasser gut harmonierten, sei die Idee der Stege, die durch Staudenbeete führen, schnell geboren, erklärt Landschaftsarchitektin Christina Schnelting vom Planungsbüro Naturwohnraum, die den naturnahen Garten für sich und ihre Familie gestaltet hat, gegenüber dem Callwey-Verlag.
Obwohl es sich um einen naturnahen Garten handelt, entschied sich die Landschaftsarchitektin für klare Linien bei der Gestaltung, um der eher wilden Bepflanzung einen starken Kontrast entgegenzusetzen. Zu den lebendigen Stauden und Gräsern gesellen sich der geradlinige Steg sowie Wege und Beete. Neben dem Steg sind eine mitten im Garten errichtete Holzterrasse sowie der freie Blick in Richtung Feuchtwiesen weitere Highlights.
Bei der Gestaltung des Gartens wurde auch der geschichtliche Hintergrund berücksichtigt. So wurde das dazugehörende Haus bereits 1911 erbaut und war einst das Verwaltungsgebäude der nahen Schlossmühle auf der anderen Flussseite. Der alte Baumbestand zeige noch heute Parallelen zum Schlosspark, so die Landschaftsarchitektin. Die Bäume spielten dann eine wichtige Rolle, denn Schnelting sah sie von Anfang an als Geschenk an. Darunter befindet sich auch eine etwa 120 Jahre alte Blutbuche.
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Diese Pflanzen wachsen im schönsten Garten
Aufgrund der direkten Nähe zu den Feuchtwiesen und passend zum Thema Wasser wurde die Bepflanzung am Steg entsprechend ausgewählt. So wachsen dort Blutweiderich und bis zu zwei Meter hoher Wasserdost – ideal für einen feuchten Standort. In anderen Bereichen dominiert dagegen ein Wiesencharakter mit Gräsern und Stauden. Dort wachsen Kratzdisteln, Natternköpfe oder auch der Gewöhnliche Teufelsabbiss.
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So hat die Jury bewertet
Wie auch in den vergangenen Jahren hat eine Fachjury die Gärten bewertet und am Ende den schönsten Garten des Jahres 2024 gekürt. Die Jury setzte sich aus Experten der Gartenbau- und Landschaftsarchitektur-Branche zusammen. Sie bewertet unter anderem die Gestaltung, Planung und Kreativität bei der Ausführung des Projekts. Der Preis wurde bereits zum neunten Mal vom Münchner Architekturverlag Callwey verliehen.
Landschaftsarchitekten sowie Garten- und Landschaftsbauer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können bei dem Wettbewerb ihre Projekte einreichen. Daraus wählt die Jury dann die 50 herausragendsten Gärten.
Landschaftsarchitektin und Jurymitglied Irene Burkhardt erklärt in ihrer Laudatio, warum das Projekt „Stege an den Feuchtwiesen“ mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde. So sei das Grundstück mit Einfühlungsvermögen, zurückhaltend und gestalterisch sicher, in eine atmosphärisch dichte, naturnahe und ästhetisch anspruchsvolle Gartenanlage umgesetzt worden.