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Rechtslage, Brenndauer, Anleitung

Ist ein Schwedenfeuer eine Alternative zur Feuerschale?

Schwedenfeuer
Baumfackel, Schwedenfackel, Finnenkerze: Es gibt viele Namen für den aus den nordischen Ländern stammenden Brauch, einen Holzstamm auszuhöhlen und als kompakte Feuerstelle zu nutzen. Foto: picture alliance / ZB | Patrick Pleul
Marike Stucke
Autorin

11. Dezember 2024, 15:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ein optischer Hingucker, der auch noch Wärme und Geborgenheit spendet: das Schwedenfeuer. myHOMEBOOK verrät, was es mit der Finnenkerze auf sich hat und ob man sie auch selbst herstellen kann.

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Seinen Namen verdankt das Schwedenfeuer vermutlich den schwedischen Soldaten im 30-jährigen Krieg. Diese nutzten die Baumfackel als Wärmequelle und Mini-Feuerstelle, um warme Speisen zubereiten zu können. Der hohle Baumstamm war leicht zu transportieren und im Gegensatz zu einem Lagerfeuer schnell aufgebaut. Aber nicht nur im Krieg kam das Schwedenfeuer zum Einsatz. In den nordischen Ländern Schweden, Finnland und Norwegen steht Feuer bei Feierlichkeiten für Wärme, Licht und Zusammenhalt – besonders in den langen und dunklen Wintermonaten. Auch bei den traditionellen Mittsommernächten kommt die Baumfackel zum Einsatz und symbolisiert hierbei Helligkeit und Wohlstand für das kommende Jahr.

Was genau ist ein Schwedenfeuer?

Das Schwedenfeuer ist im Grunde einfach ein aufrecht stehender Holzstamm. Dieser wird so vorbereitet, dass er innen hohl ist. So entsteht eine Art Kamineffekt und der Stamm brennt wie eine Kerze von innen aus.



Sind Schwedenfeuer erlaubt?

Solange Schwedenfeuer auf dem eigenen Grundstück oder einem Privatgrundstück errichtet werden, ist dies legal. Bei Veranstaltungen oder in öffentlichen Bereichen sind oft Auflagen einzuhalten. Zum Beispiel darf keine Waldbrandgefahr vorliegen oder andere Feuerschutzrichtlinien verletzt werden. Damit ist das Schwedenfeuer auch eine gute Alternative zur Feuerschale.

Wie lange brennt ein Schwedenfeuer?

Die Baumfackel brennt je nach Größe und Trockenheit des Holzes unterschiedlich lang. Je dicker der Stamm, desto länger brennt dieser in der Regel auch. Auch wird meist Nadelholz empfohlen, da das Holz von Laubbäumen in der Baumfackel oft mehr glimmt als lodert. Mit zwei bis vier Stunden Brenndauer kann bei einem Schwedenfeuer gerechnet werden.

Wie wird die Baumfackel gelöscht?

Das Schwedenfeuer kann auch leicht wieder gelöscht werden, wenn auch nicht ganz so unkompliziert wie ein gewöhnliches Lagerfeuer. Hierfür eignet sich Sand oder Erde am besten, die großzügig über der Schwedenfackel verteilt wird, bis das Feuer erstickt ist. Auch mit Wasser kann die Baumfackel gelöscht werden. Nachteil ist hier allerdings, dass sich der restliche Stamm mit Wasser vollsaugt und anschließend schwer zu entsorgen ist. Wer ein Schwedenfeuer anzünden möchte, sollte also genug Zeit zum vollständigen Abbrennen einplanen, damit das Feuer im besten Fall von selbst erlischt.

Wie stark qualmt eine Finnenkerze?

Feuer qualmt immer dann, wenn das Holz noch feucht ist. Gerade wer unterwegs einen Baumstamm für ein Schwedenfeuer vorbereitet, wird nur selten komplett trockenes Holz finden. Die Baumfackel wird dann nicht nur brennen, sondern auch stark qualmen. Eine Finnenkerze aus trockenem Holz qualmt hingegen kaum.

Was kostet ein Schwedenfeuer?

In Baumärkten sind fertige Baumfackeln erhältlich, die gut durchtrocknet und optimal eingeschnitten sind. Je nach Holzart und Größe können die Preise allerdings sehr stark variieren. Ein kleines Schwedenfeuer ist hierbei schon für um die 10 Euro erhältlich, ein großes kann ab 25 Euro kosten. Außerdem gibt es Baumfackeln mit einer sogenannten Anzündhilfe, die das Anbrennen deutlich erleichtern soll. Diese Schwedenfeuer können noch ein wenig teurer sein.

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Schwedenfeuer selbst machen

Wer Geld sparen will und handwerklich ein wenig begabt ist, kann sich auch selbst ein Schwedenfeuer zimmern. Hierfür sind folgende Materialien und Werkzeuge notwendig:

  • Trockener Holzstamm eines Nadelbaums
  • Motor- oder Handsäge
  • Anzündholz oder Holzspäne

Anleitung

  1. Den Holzstamm säubern und aufrecht hinstellen.
  2. Mit der Säge von oben zwei bis vier Schnitte ins Holz sägen, sodass ein kreuzförmiges Muster entsteht. Hierbei etwa zwei Drittel tief in den Stamm sägen.
  3. Anzündholz oder Holzspäne in die im Stamm entstandenen Hohlräume stecken und anzünden – schon brennt das selbstgemachte Schwedenfeuer!
Marike Stucke
Autorin

Alternative: Holzstamm aushöhlen

„Wer einen eher dünnen Stamm eines Nadelbaums vorliegen hat, kann mit einem Lochbohrer hieraus ebenfalls eine Schwedenfackel herstellen. Hierfür als erstes mit dem Lochbohrer von oben nach unten in den Stamm bohren. Es sollten noch 5 bis 10 Zentimeter vom Stamm am unteren Ende ohne Loch verbleiben. Nun unten von der Seite in den Stamm ein Loch bohren, sodass eine Verbindung zum Hohlraum in der Mitte hergestellt wird. Hier Holzspäne hineinstecken und anzünden. Ähnlich einem Kamin brennt das Schwedenfeuer nun von innen heraus ab.“

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