18. Mai 2021, 16:58 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Falsch aufgestellt, defekt oder instabil – ein Sonnenschirm kann im Garten oder auf der Terrasse böse Verletzungen verursachen. Doch worauf sollte man beim Kauf achten, damit die Sicherheit gewährleistet ist?
Sonnenschirme gibt es wie Sand am Meer. Das Angebot ist breit gefächert an unterschiedlichen Modellen, Größen, Materialien und Design. Vor allem die Sicherheit bei einem Sonnenschirm ist das Ah und Oh. Wer sich einen neuen Sonnenschirm zulegt, sollte daher auf eine gute Stabilität achten. Wichtig ist auch eine einfache Handhabung der Mechanik. Ein guter Schattenspender schützt zudem vor einer zu hohen UV-Belastung.
GS-Zeichen für Sicherheit beim Sonnenschirm
Wer beim Kauf eines Sonnenschirms auf das GS-Zeichen achtet, ist eigentlich schon auf der sicheren Seite. „GS“ steht für „geprüfte Sicherheit“. „Dann wurde der Sonnenschirm von einem akkreditierten Testhaus wie beispielsweise dem TÜV auf alle relevanten sicherheitstechnischen Anforderungen für diese Produktgruppe untersucht“, erklärt Ralf Diekmann.
Der Sicherheitsexperte bei TÜV Rheinland weist in einer Pressemitteilung zudem darauf hin, dass das allein noch nicht ausreicht, um das GS-Zeichen zu erlangen. „Auch die Produktionsstätten werden von unseren Experten untersucht und in regelmäßigen Abständen auditiert oder überwacht.“
Welche Arten von Sonnenschirmen gibt es überhaupt?
Generell kann man vier Arten von Sonnenschirmen unterscheiden. Ampel- und Mittelstockschirme sind eher für den privaten Gebrauch konzipiert. Groß- und Trichterschirme kommen vor allem in der Gastronomie zum Einsatz. Wir beschränken uns auf die beiden Modelle, die für private Personen geeignet sind.
Ampelschirm
Bei einem sogenannten Ampelschirm befindet sich das Standrohr nicht in der Mitte, sondern seitlich. Dieses ist in der Regel weit gebogen, der Winkel lässt sich meist verstellen. Am oberen Ende des Mastes ist der eigentliche Sonnenschirm angehängt. Die Konstruktion hat den Vorteil, dass Standrohr und Standfuß nicht im Weg herumstehen. So kann auch mehr Schattenfläche genutzt werden. Ein Ampelschirm bietet sich beispielsweise für Balkons oder Terrassen mit wenig Platz an.
Ein Ampelschirm ist jedoch windanfällig und nicht immer ist das Material ausreichend wetterbeständig. Stabil sollte er dennoch sein. Denn ein Ampelschirm wird in der Regel zusammen mit dem passenden Ständer angeboten. Dieser ist auf das Gewicht des Schirms abgestimmt.
Mittelrohrschirm
Der Klassiker unter den Sonnenschirmen ist der Mittelrohrschirm. Bei solch einem Modell befindet sich das kippbare Standrohr in der Mitte. Daran wird der Schirm aufgespannt. Meist besitzt dieser einen Durchmesser von einem bis drei Meter. Solch ein Sonnenschirm bietet generell eine höhere Stabilität und Sicherheit, da dieser weniger windanfällig ist.
Bei einem Mittelstockschirm wird nicht immer gleich auch der geeignete Fußständer mitgeliefert. Prinzipiell können verschiedene Ständer verwendet werden. TÜV-Experte Diekmann sagt, das empfohlene Gewicht stehe in der Gebrauchsanweisung. Sein Tipp: „Ein mit mehreren Gehwegplatten gesicherter Schirmständer ist in der Regel kippstabiler als ein kleiner mit Wasser oder Sand befüllter Ständer.“
Was die Sicherheit beim Sonnenschirm zusätzlich erhöht
Einen Sonnenschirm im Fach- oder Einzelhandel zu kaufen, bietet einige Vorteile gegenüber dem Online-Einkauf. Vor Ort kann man prüfen, ob der Schirm fest im Ständer fixiert werden kann und das Gestänge stabil wirkt. Ralf Diekmann empfiehlt, für die Sicherheit beim Sonnenschirm darauf zu achten, dass keine scharfen Ecken und Kanten und mögliche Quetschstellen vorhanden sind.
Den Schirm sollte man zudem zur Probe mehrmals im Geschäft aufspannen. Wichtige Kriterien: Wie leicht lässt sich der Sonnenschirm handhaben? Wie viel Kraft benötigt man dazu? Vor allem bei größeren Modellen erleichtert laut Diekmann ein Kurbelmechanismus das Öffnen und Schließen.
Generell bietet ein Sonnenschirm aus Stahl oder Edelstahl eine hohe Stabilität und Sicherheit. Solch ein Modell ist meist jedoch teurer als ein Schattenspender aus Aluminium. Dieser ist dafür im Vergleich nicht so stabil. Noch weniger Stabilität bietet ein Sonnenschirm aus Kunststoff. Holz hat den Vorteil, dass es nicht rostet. Es kann witterungsbedingt mit der Zeit jedoch morsch und instabil werden.
Sonnenschirm mit UV-Schutz
Ein Sonnenschirm sollte nicht nur einfach Schatten spenden. Hochwertige Modelle bieten zudem einen UV-Schutz an. Hier sollte der UV-Schutzwert mindestens bei 50 plus liegen. TÜV-Experte Diekmann rät sogar zu einem höheren Wert: „Der Lichtschutzfaktor des Stoffes sollte im Bereich von 60 bis 80 liegen. Dann kann man sich auch an heißen Sonnentagen entsprechend lange unter dem Gewebe aufhalten.“
Allein auf den UV-Schutz verlässt man sich beim Sonnenschirm besser nicht. Denn die meisten Sonnenstrahlen werden reflektiert und finden ihren Weg unter den Schattenspender. Deshalb müssen sich vor allem Personen mit empfindlicher Haut ausreichend mit Sonnenschutzmittel eincremen.
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Sonnenschirm sollte wetterbeständig sein
Auch wenn einem synthetische Stoffe nicht sonderlich zusagen: Polyester bietet sich als Material für einen Sonnenschirm gut an. Vor allem, wenn dieses mit einer wasserabweisenden Schicht versehen ist. Zudem lässt sich der Stoff leicht reinigen und die Farben verblassen nicht schon nach wenigen Monaten. Leichte Stoffe sind hingegen nicht so geeignet. Sie fangen mitunter weniger Strahlung auf und sind meist eher lichtdurchlässig. Als Folge fällt der Schatten leichter aus.
Nicht immer wird eine Schutzhülle für den Sonnenschirm mitgeliefert. Diese sollte man sich dann extra zulegen. Denn gerade eine robuste Schutzhülle hält den zusammengespannten Schirm an Regentagen trocken. Und über die kalte Jahreszeit kann der Sonnenschirm darin gut eingelagert werden.