18. Juni 2024, 17:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Auch 2024 lädt die Spoga+Gafa in Köln die Fachbesucher der Garten-, Grill- und Outdoor-Branche ein, um die aktuellsten Trends und Produkte vorzustellen. myHOMEBOOK-Redaktionsleiter Felix Mildner war vor Ort.
„Responsible Gardens – verantwortungsvolle Gärten“ – so lautete das diesjährige Motto der weltweit größten Garten- und BBQ-Messe in Köln. Das spiegelte sich unter anderem auch bei einigen Ausstellern wider, die ihre neuesten Produkte dem Fachpublikum präsentierten. Aber auch Info-Stände und Veranstaltungen, etwa über umweltbewusstes Gärtnern mit torffreier Blumenerde oder den Stellenwert von FSC-zertifiziertem Holz, zählten zum Messeprogramm. myHOMEBOOK hat sich vor Ort umgeschaut und zeigt ausgewählte Trends der Spoga+Gafa 2024.
Mähroboter ohne Draht
Der Trend bei den Mährobotern geht ganz klar in die drahtlose Richtung. So ist es aktuell noch bei vielen Modellen nötig, einen Begrenzungsdraht zu verlegen. Nicht so bei den aktuellen „Goat“-Mähern von Ecovacs – mit Michael Ballack als reichweitenstarkem Werbebotschafter –, aber auch bei den hierzulande eher unbekannten Herstellern „Hygreen“ und „Hookii“ aus Fernost. Anstatt eines Begrenzungsdrahtes navigieren sich die Mäher via Satellitenverbindung oder 3D-Kamera, die die Umgebung abscannt.
Einige Plüsch-Igel oder andere Kuscheltiere mussten für die Sicherheitsdemonstrationen herhalten. Nach wie vor ein Thema, mit dem sich die Hersteller etwas schwertun. Allerdings schafften es die Mäher an den Messeständen vorbildlich, den Igel-Attrappen auszuweichen. Selbst eine Hundehaufen-Attrappe wurde umschifft – und damit auch die potenzielle Gefahr einer Sauerei im heimischen Garten. Naturschützer warnen allerdings vor dem Einsatz der Mähroboter, etwa in der Dämmerung, wenn Igel besonders aktiv sind.
US-Hersteller „Yarbo“ feierte zudem mit seinem Rasenpflege-Roboter, der mit seiner martialischen Erscheinung inklusive Panzerkettenantrieb wohl auch Minen entschärfen könnte, seine Europa-Premiere. Das Fahrzeug kann modular bestückt werden, neben einer Mähvorrichtung auch mit einem Laubbläser, einem Düngemittelverteiler oder einer Schneefräse. Zudem kann er ein Gewicht von zwei Tonnen ziehen – und fährt natürlich automatisch. Kostenpunkt: stolze 6000 Euro. Ob sich das schwere Gerät neben dem US-Markt auch in Europa verkaufen wird?
Modulare Hochbeet-Bausätze
Gleich mehrere Anbieter zeigten auf der Messe ihre modularen Hochbeete, die sich per Stecksystem montieren lassen. Die Eckverbindungen bestehen aus Metall, damit werden die Bretter für die Wände eingesteckt. Allerdings könnten die sägerauen Fichtenholzbretter noch einen Wetterschutzanstrich gut vertragen.
Der Hersteller „BioGreen“ aus Mittelhessen zeigt sogar weitere Einsatzmöglichkeiten für die modularen Systeme: Mit Teichfolie wird daraus ein Regenwasserbehälter, mit Sand ein Buddelkasten für den Nachwuchs. Praktisch!
Gemütliches für das Outdoor-Wohnzimmer
Dass sich das Wohnzimmer immer mehr nach draußen verlagert, ist kein Geheimnis mehr. Allerdings sorgen einige Neuerungen, die im Bereich „Outdoor Living“ auf der Spoga+Gafa 2024 gezeigt werden, für deutlich mehr Gemütlichkeit und Komfort im Außenbereich. Dazu zählen unter anderem die stimmungsvollen Tischfeuer von „Cosi“, die direkt in den Outdoor-Tisch integriert sind. Die Gaskartuschen werden darunter versteckt und bleiben unsichtbar.
Der gleiche Hersteller bietet zudem auch hochwertige, beheizbare Kissen für das Außen-Wohnzimmer an. Sie lassen sich mit USB-Kabel laden, der Kostenpunkt liegt bei rund 100 Euro. In kühlen Nächten auf Terrasse oder Balkon ein praktischer Wärmespender!
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Komposter für die Küche
Kompostieren ist nur etwas für Gartenbesitzer? Falsch gedacht! Mit einem Küchenkomposter oder auch Bokashi lässt sich Biomüll in wertvollen Kompost oder auch Flüssigdünger umwandeln. Letzteren kann man abzapfen und verdünnt zum Düngen verwenden. In diesem Bereich zeigten die Hersteller „Urbalive“ (Tschechische Republik) und „Skaza“ (Slowenien) ihre ansprechenden Mini-Komposter. Teils sorgen Würmer für die Kompostierung, die man allerdings separat besorgen muss, teils bieten die Hersteller auch ein Substrat inklusive Mikroorganismen zur Aktivierung des Prozesses.
Dabei spielt auch das Design eine wichtige Rolle – schließlich stellt man sich die Behälter in die Küche. So wurde „Skaza“ mit dem „Red Dot Design Award 2023“ ausgezeichnet, „Urbalive“ bekam den Preis im aktuellen Jahr. Gutes Design hat allerdings auch seinen Preis: Ein Küchenkomposter kann dann schon mal 100 Euro kosten.
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Kamado- und Hybrid-Grills
Zwei Messehallen waren der Welt des Grillens vorbehalten. Neben den typischen, teils auch überdimensionierten Gas- und Holzkohlegrillstationen waren auch einige Neuigkeiten aus dem BBQ-Bereich vertreten.
Einerseits zeigte Hersteller „Lotus-Grill“ seine Hybrid-Grills, die sich sowohl mit Gas, als auch mit Holzkohle befeuern lassen. Zudem sind diese in knallbunten Farben erhältlich und sorgen somit für etwas Abwechslung in der sonst eher von Anthrazit und Chrom dominierten Grill-Designsprache.
Andererseits sind mittlerweile auch die wuchtigen, Ei-förmigen Kamado-Grills in Deutschland angekommen. Sie bestehen aus Keramik, lassen sich komplett verschließen und halten somit hohe Temperaturen über einen langen Zeitraum.
Etliche Hersteller führen die eindrucksvollen Grills im Sortiment, die ein Gewicht von mehr rund 140 Kilo auf die Waage bringen können. Der Hersteller „Kamado Joe“ hat sich sogar komplett darauf spezialisiert. Allerdings können die Grill-Eier auch gerne mal 2500 Euro oder mehr kosten – je nach Ausführung.
Leider auch viel Massenware aus Fernost
„Klar, viele unserer Produkte werden mittlerweile in China gefertigt. Allerdings ist es schon erstaunlich, wie viele Unternehmen aus Fernost auf der Kölner Gartenmesse vertreten sind und ihre Waren auf den europäischen Markt bringen wollen. Renommierte Hersteller, die auch noch das ‚Made in Germany‘-Label tragen, muss man fast schon suchen.“