5. Februar 2022, 6:14 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Über 400 verschiedene Arten gibt es von dem pflegeleichten Storchschnabel. Er gedeiht in fast jedem Garten und überzeugt mit hübschen Blüten und Blättern.
Erst seit den 80er Jahren ist der Storchschnabel, auch als Geranium bekannt, in unseren Breiten eine beliebte Unterpflanzung von Bäumen oder hohen Sträuchern. Seitdem erfreut sich Geranium auch dank neuer Sorten mit leuchtenden Farben wachsender Beliebtheit. Zudem sind viele Storchschnabel-Vertreter auch im Winter grün, sodass sie auch ohne Blüten eine echte optische Bereicherung für den Garten sind.
Übersicht
Storchschnabel: Herkunft
Es gibt einige Storchschnabel-Arten, die unseren Breiten entstammen. Dazu gehören der Blutrote Storchschnabel oder auch der Wiesen-Storchschnabel. Das Verbreitungsgebiet von Geranium ist allerdings groß, sodass einige Arten auch in Südeuropa ihren Ursprung haben. Seinen besonderen Namen hat die Pflanze ihrer Frucht zu verdanken. Das geübte Auge kann in ihrer Form den Kopf eines Storches erkennen. Auch der wissenschaftliche Name Geranium bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Pflanzenfrucht zum Klapperstorch.
Standort
Bei einer Pflanze, die so viele verschiedene Arten unter einem Namen vereint, lässt sich meist für jeden Standort die passende Geranium finden. So gibt es Storchschnabel-Sorten, die einen sonnig-trockenen Standort bevorzugen. Andere gedeihen besser, wenn der Boden feucht und der Standort im Garten halbschattig ist. Generell mag der Storchschnabel keine Staunässe und steckt gelegentliche Trockenheit besser weg als Dauerregen auf einem wenig durchlässigen Boden.
Für den richtigen Standort ist mitunter auch entscheidend, wie gut sich die Pflanze optisch in das jeweilige Beet einfügt. Bäume und hohe Sträucher wirken mit eher niedrig wachsenden Storchschnabel-Arten um die 15 Zentimeter Wuchshöhe attraktiv. Beete mit sonst eher niedrigen Stauden vertragen auch Geranium-Sorten, die bis zu 100 Zentimeter hoch werden können.
Pflege des Storchschnabels
Steht Geranium an dem für sie passenden Standort im Garten, wächst sie ohne viel Zutun schnell zu einer dichten Staude heran. Einige wenige Pflegetipps sollten aber dennoch beachtet werden:
- In besonders heißen und trockenen Sommern sollte der Storchschnabel gegossen werden. Ansonsten Wassergaben nur sparsam einsetzen, da sonst Staunässe und damit Wurzelfäule droht. Eine Ausnahme sind frisch gesetzte oder ausgesäte Jungpflanzen. Diese besitzen noch nicht das nötige Wurzelwerk, um sich ausreichend mit Feuchtigkeit aus dem Boden zu versorgen.
- Im Frühjahr freuen sich alle Sorten über eine Kompostgabe direkt auf den Wurzelballen. Über die gesamte Wachstumsperiode hinweg (also Frühling und Sommer) kann alle zwei bis vier Wochen erneut gedüngt werden. Auch hier bietet sich am ehesten Kompost an.
- Geranium-Sorten, die als Bodendecker wachsen, können jederzeit beschnitten werden, wenn sie über das ihnen zugeteilte Beet hinauswachsen. Andere Sorten benötigen nicht zwingend einen Schnitt. Horstig wachsende Sorten (also in Form eines Sprossbüschels) können nach der Blüte gestutzt werden. Teilweise kann dies Geranium dazu anregen, im August ein zweites Mal Blüten zu bilden, die bis in den Herbst hinein den Garten mit Farbklecksen bereichern. Profi-Tipp: Pflanzenteile, die abgeschnitten wurden, an Ort und Stelle liegen lassen. Der Boden wird so vor Austrocknung geschützt und beim Verfall der Geranium-Reste werden wiederum Nährstoffe für die Ursprungspflanze in den Boden freigegeben.
- Die meisten Storchnschnabel-Sorten sind winterhart und kommen auch in unseren Breiten mit Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius gut zurecht. Eine Ausnahme ist die Geranium-Pflanze im Kübel. Dieser sollte im Herbst mit Jute oder ähnlichem Material umhüllt werden, um den Wurzelballen vor Frostschäden zu schützen.
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Vermehrung
Je nach Storchschnabel-Art muss auf eine andere Art der Vermehrung gesetzt werden. So oder so ist es aber relativ einfach, aus einer Staude mehrere zu machen und so den Garten nach und nach von der pflegeleichten Pflanze bewachsen zu lassen. Beachten sollte man dabei aber: Geranium bildet in der Regel erst im zweiten Jahr nach Aussaat oder Vermehrung Blüten aus.
- Teilung: Sorten, die in Form eines Sprossbüschels wachsen (auch horstiger Wuchs genannt), können im Frühling geteilt werden. Dafür die Pflanze ausgraben und den Pflanzenbüschel vorsichtig auseinanderziehen. Eventuell mit einer Schaufel etwas nachhelfen. Nun können die so entstandenen neuen Pflanzen an separaten Standorten eingepflanzt werden. Dieses Verfahren eignet sich zum Beispiel für Arten wie Geranium pratense.
- Stecklinge: Bei Arten, die eine Pfahlwurzel ausbilden, ist keine Teilung möglich. Dazu gehört unter anderem der Lambert-Storchschnabel. Hier funktioniert die Vermehrung über Stecklinge am besten.
- Rhizomschnittlinge: Sorten wie der Balkan-Storchschnabel haben kriechende Wurzeln, die einfach abgeschnitten und an neuem Standort eingesetzt werden können.
- Aussaat: Auch mithilfe von Samen kann der Storchschnabel im Garten sesshaft werden. Diese Methode eignet sich besonders für Geranium-Fans, die sich an neuen Sorten in ihrem Garten versuchen oder farblich etwas Abwechslung in das Geranium-Beet bringen möchten. Diverse Online-Shops bieten verschiedenste Strochschnabel-Samen an. Oft ist es noch einfacher, in der Nachbarschaft nach anderen Geranium-Fans Ausschau zu halten und Saatgut zu tauschen.
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Geranium: Schädlinge und Krankheiten
Gärtner, die schon viele Schneckenopfer unter ihren Pflanzen zu beklagen hatten, werden sich über Geranium besonders freuen. Der Storchschnabel wird von den meisten Schnecken verschmäht. Somit macht er sich sogar als attraktive Bepflanzung rund um Salatbeete gut, die für die Schnecken dann wiederum weniger anziehend sind. Abgesehen von Schnecken können auch die meisten anderen Schädlinge dem Storchschnabel nur wenig anhaben. Geschwächte oder neu gesetzte Pflanzen am falschen Standort können bisweilen aber unter folgenden Pflanzenkrankheiten und Schädlingen leiden:
- Falscher Mehltau
- Rostpilze
- Blattälchen
- Weichhautmilben
- Dickhautrüssler