13. November 2020, 4:44 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sukkulenten sind genügsame Pflanzen für Wohnung, Balkon und sogar Garten. Die pflegeleichten Gewächse sind manchmal sogar dankbar, wenn man das Gießen vergisst. Worauf kommt es bei der Pflege sonst an?
Lange Zeit führten Sukkulenten ein Schattendasein. Doch inzwischen haben sich die Zierpflanzen mit den dicken Trieben und fleischigen Blättern als trendiges Evergreen etabliert – nicht zuletzt durch ihre Inszenierung als stylisches Wohngrün in den sozialen Netzwerken. Peter Großmann, Leiter der Fachgruppe Sempervivum/Jovibarba in der Gesellschaft der Staudenfreunde, ist dem Charme der Exoten schon lange erlegen: „Der Reiz von Sukkulenten besteht darin, das sie sehr genügsam sind. Man kann sie auch mal sich selbst überlassen: Weniger Pflege ist mehr.“ Aber was genau bedeutet das, wie muss man seine Sukkulenten pflegen?
Übersicht
Sukkulenten richtig pflegen
Bei der Pflege können sich Sukkulenten unterscheiden. Throll empfiehlt daher, sich über die Eigenheiten der jeweiligen Arten oder Sorten genau zu informieren. Grundsätzlich sind Sukkulenten sehr pflegeleicht.
Standort und Boden
Der ideale Standort für Sukkulenten ist in der Regel möglichst hell, aber nicht unbedingt heiß oder auf einer Fensterbank über einer mollig-warmen Heizung. „Im Schatten wachsen die Pflanzen zwar auch, verfaulen aber oft und sind anfällig für Schädlinge“, erklärt Großmann.
Ob drinnen oder draußen: Damit Sukkulenten viele Jahre lang Freude bereiten, brauchen sie die richtige Erde. „Sukkulenten benötigen durchlässige Erde, müssen eher trocken gehalten werden und dürfen auf keinen Fall im Wasser stehen“, sagt Throll.
Bewässerung
Sukkulente Pflanzen können viel Wasser in ihren Blättern, Trieben und/oder Stämmen speichern und so trockene Phasen gut überstehen. Ein Zuviel an Wasser kann den Fettpflanzen sogar schaden: „Sukkulenten vertrocknen nicht. In der Regel verfaulen sie, weil sie zu viel Wasser bekommen haben“, sagt Großmann.
Um ein Totgießen zu vermeiden, empfiehlt Throll, genau hinzusehen. „Wenn eine Pflanze die Blätter hängen lässt, heißt das nicht automatisch, dass sie gegossen werden muss. Es kann sogar das Gegenteil heißen: Die Pflanze hat zu viel Wasser bekommen oder steht sogar im wassergefüllten Übertopf.“ Als erste Hilfe gilt es nun, Wasser abzugießen und die Erde abtrocknen zu lassen. Ihr Tipp: Toilettenpapier unter den Topf legen, das Feuchtigkeit aus dem Substrat zieht und so das Trocknen unterstützt.
Auch interessant: Tipps, um die Klivie zum Blühen zu bringen
Düngung
Beim Pflegen von Sukkulenten darf es auch weniger beziehungsweise sogar mal kein Dünger sein.
Sukkulenten im Garten-Beet pflegen
Zu den wohl bekanntesten Sukkulenten für den Garten gehören die Fetthennen-Arten (Sedum). Die pflegeleichten Pflanzen können im Winter sogar draußen bleiben. „Allerdings sollten die Töpfe nicht durchfrieren, sondern brauchen Winterschutz. Wenn die Pflanzen im Beet stehen, wird kein Winterschutz benötigt“, erklärt Throll.
Als äußerst robust gilt Hauswurz (Sempervivum). Die mehrere Tausend Sorten umfassende Gattung ist hitzeresistent und winterhart. „Sempervivum stellen kaum Platzansprüche, wachsen und vermehren sich gut“, schwärmt Großmann, der nach eigener Aussage selbst mehr als 1500 Semperviva in seiner Sammlung hat. Was ihn vor allem an ihnen fasziniert, ist das wechselnde Farbspiel der Blätter im Lauf der Jahreszeiten.
Heilende Kräfte Pflanz- und Pflegetipps für die Aloe vera
Genügsam und dekorativ 6 Zimmerpflanzen, die nur wenig Wasser brauchen
Im Beet, Kasten oder Kübel Pflege-Tipps für Katzenminze im Garten und zu Hause
Sukkulente – Herkunft und Sorten
Der Name leitet sich vom lateinischen Wort „suculentus“ (saftig, saftreich) ab. Hierzulande werden sie auch als Fettpflanzen bezeichnet. Zu den Sukkulenten zählen zahlreiche Gattungen unterschiedlicher Familien, unter anderem Agaven (Agavaceae), Dickblattgewächse (Crassulaceae) und Steinbrech (Saxifragaceae). „Auch Kakteen gehören zu den Sukkulenten, werden allerdings meist als extra Gruppe geführt“, sagt Diplom-Gartenbauingenieurin und Buchautorin Angelika Throll.