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Anleitung und Tipps

Wie legt man ein Sumpfbeet im Garten an?

Pflanzen im sumpfigen Gartenteich
Zwischen einem naturbelassenen Gartenteich und einem Sumpfbeet gibt es oft keinen großen Unterschied Foto: iStock / Elenathewise
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myHOMEBOOK Redaktion

12. Mai 2021, 10:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wenn der eigene Garten etwas feuchter ist, weil er sich beispielsweise in einer Senke befindet, muss man ihn nicht gleich mit einer aufwändigen Drainage trockenlegen. Hobbygärtner können die Situation auch nutzen und ein Sumpfbeet im Garten anlegen. Auch wenn es sich für den Gemüseanbau weniger gut eignet – dieses Mini-Biotop hat seinen ganz eigenen Reiz.

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Beim Thema „Sumpf“ denken viele wohl zuerst an schwirrende Mücken und quakende Frösche – und diese möchten wohl die wenigsten im eigenen Garten heranzüchten. Dabei wird aber vergessen, dass sich bestimmte Pflanzen, beispielsweise die Sumpfdotterblume oder das Zyperngras, dort besonders wohlfühlen. Und natürlicher als eine gestutzte Rasenfläche oder gar ein lebensfeindlicher Schottergarten ist ein Sumpfbeet im Garten allemal. Zumal diese Feuchtgebiete in freier Natur aufgrund der Trockenlegung immer rarer werden, können Hobbygärtner damit selbst die Artenvielfalt fördern.

Was braucht man für ein Sumpfbeet im Garten?

Einerseits können Hobbygärtner die natürlichen Gegebenheiten nutzen, beispielsweise wenn sich der Garten in einer feuchten Senke oder in der Nähe eines Gewässers befindet. Lässt man den Garten dann in Ruhe, werden sich von alleine Pflanzen ansiedeln, die in der feuchten Umgebung florieren. Wichtig für ein Sumpfbeet ist, dass es kontinuierlich feucht bleibt und sich die trockenen Perioden in Grenzen halten, wie der Nabu informiert.

Allerdings kann man ein Sumpfbeet auch gezielt anlegen. Wichtig ist dabei natürlich eine Wasserzufuhr, beispielsweise über das Fallrohr der Regenrinne, das man zum Beet führt. Alternativ können Gartenfreunde das Sumpfbeet auch direkt neben dem Gartenteich anlege und damit ein kleines Biotop schaffen. Ein künstlicher Bachlauf im Garten kann für die nötige Feuchtigkeit sorgen. Aber auch ein Gartenteich, der langsam von der Natur zurückerobert wird, ist eine willkommene Ausgangslage für ein Sumpfbeet.

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Welche Pflanzen eignen sich?

Einige Pflanzen sind an die natürlichen Bedingungen in Feuchtwiesen, Flussauen und Mooren bestens gewöhnt. An diesen sollten sich Hobbygärtner bei der Bepflanzung des Sumpfbeets orientieren. Dabei geht es vor allem um Pflanzen, die in Ufernähe wachsen, aber neben andauernder Nässe auch mal eine kurze Trockenperiode verkraften können. Am besten setzt man auf heimische Stauden, um das Mini-Biotop auch optimal in die hiesigen Gegebenheiten einzufügen. In einem gut sortierten Gartencenter – besser noch beim Staudengärtner vor Ort – wird man fündig. Vorsicht: Keine wilden Pflanzen aus der Natur einsammeln und umsetzen, denn viele davon stehen unter Artenschutz. Folgende Pflanzen bieten sich für ein Sumpfbeet an:

  • Zyperngras (Cyperus longus)
  • Sumpf-Farn (Thelypteris palustris)
  • Strand-Binse (Juncus maritimus)
  • Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
  • Schwanenblume (Butomus umbellatus)
  • Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)
  • Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Blaugrüne Binse (Juncus glaucus)
  • Deutsche Tamariske (Myricaria germanica)
  • Blutauge (Comarum palustre)
  • Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)
  • Gagelstrauch (Myrica gale)
  • Breitblättriges Wollgras (Eriophorum latifolium)
  • Gottes-Gnadenkraut (Gratiola officinalis)
  • Mehlprimel (Primula farinosa)
  • Dachenwurz (Calla palustris)
Sumpfdotterblume
Die Sumpfdotterblume fühlt sich in feuchter Umgebung wohl Foto: Getty Images

Wie legt man ein Sumpfbeet im Garten an?

Der beste Zeitpunkt, um mit dem Anlegen eines Sumpfbeets zu beginnen, liegt im späten Frühling bis zum Frühsommer. Wichtig: Mit Wasser wird das Feuchtbeet erst ganz zum Schluss befüllt, vor dem Bepflanzen. Dazu eignet sich gesammeltes Regenwasser, da es wesentlich kalkärmer und damit besser für die Pflanzen ist. Zudem ist es kostenlos. So geht man vor:

  1. Bereich für das Sumpfbeet abstecken und rund 50 Zentimeter tief ausheben. Den Aushub bis auf die Grasnarbe nicht wegwerfen. Am Ufer flach auslaufen lassen, damit Tiere wie beispielsweise Amphibien auch wieder herausklettern können.
  2. Boden mit Teichfolie auslegen, da sonst das Wasser versickert. Folie am Rand gut befestigen, beispielsweise mit Steinen.
  3. Über die Folie kommt eine Schicht mit Substrat, rund zehn Zentimeter hoch, beispielsweise Teichgranulat oder Kieselsteine.
  4. Als Füllung eignen sich große Steine, die aus dem Wasser ragen, lehmige Erde beziehungsweise der Aushub vom Beginn.
  5. Anschließend das Sumpfbeet mit Regenwasser füllen und je nach Vorlieben bepflanzen.

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Wie groß sollte ein Sumpfbeet im Garten sein?

Bei der Größe kommt es auf die natürlichen Gegebenheiten und natürlich auch auf die Gartenfläche insgesamt an. Allerdings muss ein Sumpfbeet – ähnlich wie ein Gartenteich – gar nicht besonders groß sein. Es kann sich dabei auch um einen kleinen, abgetrennten Bereich handeln, beispielsweise eingerahmt von Gartenwegen. Sechs bis acht Quadratmeter sind ein guter Richtwert.

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