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Beliebt, aber wenig nachhaltig

Warum man auf Teakholz-Möbel besser verzichten sollte

Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

30. Juli 2019, 17:59 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Es ist jedes Jahr das Gleiche: Kaum ist Sommer, hört man es von überall: „Teakholz ist zurück“. Dann ist wieder vom Outdoor-Trend des Jahres die Rede und von den vermeintlich positiven Eigenschaften des Holzes. Doch Teak ist zwar vielseitig, aber Verbraucher hierzulande sollten auf andere Hölzer setzen – auch des Geldes wegen.

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Teakholz hat unbestritten viele Vorteile. Es ist äußerst pflegeleicht, witterungsbeständig, langlebig, verzieht sich kaum, splittert nur wenig und eignet sich sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich. So weit, so fantastisch! Mehr noch: Seit Jahren schon koexistiert Teak im Markt der Outdoorprodukte – nahezu als einziger Vertreter der Gattung Holz – neben Modellen aus Kunststoff, Polyrattan oder Aluminium. Dass diese aber in Zeiten von Müllvermeidung und Nachhaltigkeit allesamt nicht wirklich eine sinnvolle Option sind, sollte mittlerweile weitläufig bekannt sein. Aber auch Teak hat einige Schwachstellen, denn als Tropenholz weist es eine schlechte Ökobilanz auf und ist nicht so unbedenklich, wie viele vielleicht glauben.

Die miese Ökobilanz von Teakholz

Kommentar Teakholz
Eine Teakholz-Plantage in Indonesien Foto: Getty Images

Die Anbauregionen von Teakholz befinden sich überwiegend in den Monsunwäldern Südostasiens, aber auch in Westafrika oder Lateinamerika. Wir sprechen hier also von Distanzen, die bis in den europäischen Handel mehrere tausend Kilometer betragen. Ein Beispiel: Bei einer Entfernung von Indonesien nach Mitteleuropa kommt man auf einen Transportweg von etwa 10.000 Kilometern. Wenn sich also eine einzelne Tonne Teakholz via Lkw und Containerschiff von Bali nach Berlin auf den Weg macht, beläuft sich der Ausstoß an Emissionen auf 153 Kilogramm CO2, wie die Klimaschutzorganisation Atmosfair für myHOMEBOOK berechnete. Hinzu kommen noch weitere Umweltbelastungen, die mit dem Transport von tropischen Hölzern per Schifffahrt einhergehen.

Nachteilig auf die Umweltbilanz wirkt sich auch aus, dass Teakholz aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit des südostasiatischen Klimas – insbesondere zur Regenzeit – vor dem Verladen in den Container in Trockenkammern getrocknet werden muss. Denn nur komplett getrocknetes Holz ist qualitativ hochwertig. Restfeuchte im Material kann mit der Zeit nämlich zur Rissbildung führen. Das Trocknen ist allerdings ein technischer Prozess, der für einen hohen Energieverbrauch sorgt. Problematisch ist auch, dass Teakholz häufig von Plantagen stammt; der monokulturelle Anbau führt zu Erosionen und beeinträchtigt die Bodenqualität.

Passend dazu: Finger weg von diesen 12 Tropenhölzern!

Wenigstens zertifiziert, bitte!

Wer dennoch nicht auf Outdoor-Möbel aus Teak verzichten möchte, sollte zumindest zu Produkten greifen, die mit dem Öko-Siegel FSC (Forest Stewartship Council) zertifiziert sind.

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Dieses belegt, dass die verwendeten Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Die Zertifizierung ändert jedoch nichts an den CO2-Emissionen durch den Transport nach Europa oder dem energieintensiven Trocknungsprozess.

Setzen Sie auf heimische Hölzer als Alternative zu Teakholz

Warum also nicht – auch wortwörtlich – auf Möbel setzen, die aus heimischen Hölzern gefertigt sind? Gartencenter und Baumärkte bieten immer häufiger Produkte an, die es in puncto Aussehen und Qualität locker mit Teakholz-Möbeln aufnehmen können – sogar preislich! Denn Teak ist aufgrund seiner Beschaffungskosten nicht gerade günstig. Ein Beispiel: Eine fünfteilige Essgruppe kostet rund 1000 Euro. Eine vierteilige Essgruppe aus Kiefernholz liegt mit rund 500 Euro bei etwa der Hälfte des Preises. Und Nadelbäume wie Fichte, Kiefer, Lärche oder Zeder sowie die Laubbäume Eiche und Esche stammen meist aus Wäldern, die vor der Haustür liegen. Damit fällt die Ökobilanz meist deutlich besser aus.

Outdoor-Möbel aus Lärchenholz
Heimische Hölzer auf der Terrasse – genauso schön und besser für die Umwelt Foto: Getty Images
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Wenn schon Teakholz, dann bitte recycelt!

Wer gar nicht auf Teakholzmöbel verzichten kann, aber dennoch sein grünes Gewissen pflegen möchte, der kann zu Recycling-Teak greifen. Es handelt sich hierbei um Holz, das von abgerissenen, zerfallenen Häusern, Hütten oder auch Bänken stammt und wieder aufgewertet wurde. Überwiegend kommt dieses von der indonesischen Insel Java und wird dort aufwendig von Hand geschliffen und gebürstet. Produkte aus Recycling-Teak erkennt man im Handel an Produktnamen wie Green Line Teak oder Green Collection Teak. Die Kosten: ähnlich hoch wie beim Plantagen-Teakholz.

Zugegeben: Teakholz ist zwar besser als Polyrattan, Aluminium und Co., schneidet aber im Vergleich zu heimischen Holz-Alternativen in Sachen Nachhaltigkeit dennoch wesentlich schlechter ab.

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