15. September 2024, 17:11 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Eine Terrassenentwässerung ist eine sichere Methode und schützt das Gebäude vor weitreichenden Schäden. Ist keine Entwässerung vorhanden oder nur dürftig verbaut, sollte man das Problem fachgerecht beheben.
Ganz gleich, ob man gerade eine Terrasse baut oder bereits eine hat – eine geeignete Entwässerung an den Außenflächen schützt vor Feuchtigkeit und Schimmel und gehört zu jeder Terrassenausstattung. Wir zeigen Ihnen, wie man vorgehen kann und worauf man dabei achten sollte.
Übersicht
Warum sollte man seine Terrasse entwässern?
Wenn man Regenwasser nicht ausreichend auf der Terrasse ableitet, können erhebliche Schäden an Gebäude und Fundament entstehen. Stehendes Wasser und übermäßige Feuchtigkeit können Schimmelbildung fördern und in die Bausubstanz eindringen. Dies kann zu größeren Schäden führen, wie etwa an der Fassade.
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Welche Terrassenentwässerung ist effektiv?
Gefälle
Zunächst ist es wichtig, dass man ein leichtes Gefälle beim Bauen einer Terrasse berücksichtigt. Das Gefälle sollte man vom Gebäude weg mit etwa 2 bis 3 Prozent anlegen. Damit kann man sicherstellen, dass das Regenwasser in Richtung Garten und nicht ins Haus abläuft.
Entwässerungssysteme
Wenn man eine Terrasse bauen möchte, sollte man sich über ein gut durchdachtes Entwässerungssystem informieren. Auf Terrassen können sich schnell große Wasseransammlungen bilden und Schäden anrichten. Ein verlässliches System ist daher wichtig, um überschüssiges Wasser effektiver ableiten zu können. Mithilfe von Entwässerungsrinnen, die zwischen die Terrassenfliesen eingebaut werden, kann man das Regenwasser sammeln und ableiten.
Drainagematten
Eine weitere Methode, die man zur Entwässerung der Terrassen anwenden kann, ist die Verwendung von Drainagematten. Diese Matten kann man unter den Terrassenbelag verlegen, um dafür zu sorgen, dass Wasser zwischen den Platten oder Fliesen ablaufen kann. Sie helfen nicht nur, das Wasser ablaufen zu lassen, sondern tragen auch dazu bei, dass die Bodenplatten durch die Feuchtigkeit nicht brüchig werden. Somit kann man sicherstellen, dass die Fliesen etc. eine längere Haltbarkeit haben – was den Geldbeutel auf lange Sicht schonen kann.
Randprofile
Randprofile schützen und helfen, dass das Regenwasser seitlich nicht austreten kann und in die Hausmauern oder das Fundament gelangt. Eine gute Abdichtung des Gebäudes ist daher essenziell, um die Immobilie unterstützend vor Feuchtigkeit zu schützen.
Kies und Splitt
Des Weiteren können Kies und Splitt unter den Terrassenfliesen helfen, das Wasser leichter versickern zu lassen, um Staunässe zu verhindert. Jedoch sollte man diese Methode nicht alleine, sondern unterstützend verwenden. Die Wahl der verschiedenen Systeme hängt oft von der individuellen Situation ab. Deswegen ist es ratsam, sich gut über eine Terrassenentwässerung beraten zu lassen.
Was kostet eine Terrassenentwässerung?
Die Kosten einer Terrassenentwässerung hängen immer vom Umfang ab und davon, welche Systeme man letztendlich verwenden möchte. Deswegen lässt sich das pauschal nicht sagen. Am besten holt man sich mehrere Angebote ein und vergleicht diese miteinander.
Entscheidend ist auch immer, ob man die Terrassenentwässerung selbst einbauen möchte oder eine Fachfirma damit beauftragt. Einfache Systeme liegen bei etwa 30 bis 100 Euro pro Meter. Bei besseren Entwässerungssystemen muss man tiefer in die Tasche greifen. Neben den Materialkosten spielen auch die Kosten, die für Vorbereitungen des Einbaus nötig sind, eine wichtige Rolle. Zudem muss man Ausgaben für eine ordnungsgemäße Abdichtung einberechnen.
Sorgfältige Planung und gute Materialien
Ganz egal, wie man sich entscheidet – eine sorgfältige Planung und die Wahl der richtigen Materialien spielen eine wichtige Rolle bei der Terrassenentwässerung. Im Nachhinein zahlen sich qualitativ bessere Materialien immer aus.
Bei der Planung ist es immer wichtig, einzuschätzen, wie viele Rinnen man benötigt und wo man sie einbauen sollte. Bei einer großen Terrasse ist es ratsam, mehrere Rinnen, bei Bedarf auch zwischen die Fliesen zu setzen. Handelt es sich um eine kleinere Terrasse, reicht eine Rinne am Ende der Terrasse. Oftmals kann man die Rinnen auch um die Terrasse herum setzen. Erfahrungsgemäß setzt man die Rinnen auch vor die Terrasseneingänge.
Wichtig! Eine Entwässerungsrinne muss unbedingt an ein Abflusssystem angeschlossen werden.
Entwässerungsrinnen einbauen
Bevor man die Rinnen einbaut, sollte man die Herstelleranleitungen durchlesen. Jedes System hat seine Eigenheiten, die man beachten muss, um eine richtige Installation gewährleisten zu können. Auch sollte man sich vergewissern, wo das Gefälle verläuft, um die Rinnen richtig zu positionieren und einzubauen. Danach muss man bei einer bestehenden Terrasse zwei bis drei Reihen Fliesen oder Pflastersteine mit einem geeigneten Werkzeug entfernen. Die Rinne sollte man fest im Boden verankern und mit Beton fixieren, damit sie stabil bleibt und sich nicht verschiebt.
Danach sollte man einen leichten Graben ausheben und die Entwässerungsrinnen betonieren. Anschließend muss man diese mit einem Abflusssystem verbinden oder an einen Regenwasserkanal anschließen, um das gesammelte Wasser abzuleiten. Alternativ kann es auch ein Regenwassertank sein. Danach sollte alles richtig austrocknen und danach kann man das Gitter der Rinne darauf setzen.
Das Gitter sollte gut verankert und zudem leicht abnehmbar sein, da man die Rinnen auch in größeren Abständen reinigen muss. Wenn nötig, muss man die Lücken um die Rinne wieder mit Pflastersteinen oder anderen dafür ausgesuchten Materialien füllen. Am Ende sollte man sich noch um die Abdichtung kümmern und sicherstellen, dass man alle Fugen und Anschlüsse ordnungsgemäß abgedichtet hat.
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Rechtliche Aspekte bei einer Terrassenentwässerung
Bei einer Terrassenentwässerung ist es wichtig, dass die Entwässerung den Vorschriften und den örtlichen Entwässerungssatzungen entsprechen. Sie regeln, wie man Regenwasser von Grundstücken ableiten soll. Das Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts nach § 61 Abs. 2 Wasserhaushaltsgesetz schreibt jedem Eigentümer eines Gebäudes vor, dass man für den ordnungsgemäßen Einbau und für die weitere Nutzung verantwortlich ist. Man muss darauf achten, dass das Wasser nicht zum Nachbargrundstück fließt oder Schäden anrichten kann. Deswegen ist ein Entwässerungsplan unentbehrlich, den man mit einem Fachplaner zusammen entwickeln kann.
Auch kann das Baurecht eine Rolle spielen, wenn man Änderungen an der Terrasse vornimmt, die die Bausubstanz oder das Erscheinungsbild verändern. Das kann vor allem bei einer Eigentümergemeinschaft wichtig sein, da man dafür Zustimmungen von den anderen Eigentümern benötigt.
Ein Fachbetrieb ist bei der Terrassenentwässerung ratsam
„Bei der Planung und Installation ist es ratsam, eine Fachfirma zu beauftragen, die sicherstellen kann, dass das System sicher und ordnungsgemäß eingebaut wird. Außerdem können Profis auch auf spezifische Gegebenheiten des Grundstücks eingehen und die Terrassenentwässerung daraufhin anpassen.“