31. Oktober 2023, 5:39 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Wer etwas für den Artenschutz tun will, sollte einfach mal nichts tun. Das gilt jedenfalls, wenn es um absterbende Bäume im eigenen Garten geht.
Totholz im Garten ist nicht nur eine ästhetische Bereicherung, sondern fördert auch die biologische Vielfalt und den ökologischen Wert des Gartens. Die bewusste Integration von Totholz kann einen Garten zu einem lebendigen, naturnahen Raum machen – und gleichzeitig zur Erhaltung der Umwelt beitragen.
Abgestorbene Obstbäume stehen lassen
Wenn ein Obstbaum im Garten abstirbt, braucht man ihn nicht gleich fällen. Im Gegenteil: Bleibt das Totholz stehen, ist dies ökologisch sehr wertvoll. Darauf macht der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde aufmerksam.
Totholz als Lebensraum für Insekten
Totholz bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen im Garten. Käfer, Pilze, Flechten und Moose sind nur einige Beispiele für Organismen, die von totem Holz profitieren. Zudem dienen Totholzhaufen als Nahrungsquelle für Vögel, die Insekten und Larven aus den Holzspalten picken. Das gilt sowohl für liegendes Totholz als auch für abgestorbene Hecken oder Asthaufen. Aber auch ein Holzstapel kann wertvollen Lebensraum schaffen.
Einige Käferarten nutzen etwa das abgestorbene Holz, um sich dort zu vermehren. Ihre Larven fressen Gänge in den Stamm. Dort verpuppen sie sich und schaffen gleichzeitig neuen Lebensraum für andere Insekten. Für Wildbienen sind die Gänge zudem ein idealer Rückzugsort im Winter. Nach und nach wird das Totholz so ganz natürlich zersetzt.
Tipp: Damit bei größeren Gehölzen keine Äste abbrechen oder herunterstürzen, sollte man die Krone der Bäume etwas einkürzen und die Äste zurückschneiden, raten die Experten.
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Totholz im Garten richtig pflegen
Auch wenn es bei Totholz im Garten um Natürlichkeit und Verfall geht, ist dennoch etwas Pflege erforderlich. Giftige Schädlinge und Krankheitsträger sollte man entfernen, um die Gesundheit des Gartens zu bewahren. Durch gelegentliche Inspektionen und eine vorsichtige Entfernung von krankem Holz bleibt das Totholz im Garten auch ökologisch wertvoll.
Mit Material der dpa