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Edelpilze selber züchten

Trüffel aus dem eigenen Garten ernten – so geht’s

Trüffel: Ein Mann hält mehrere Trüffel in seinen Händen
Mit etwas Geduld können Trüffel sogar im heimischen Garten geerntet werden Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

15. Juni 2020, 21:01 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Trüffel – die ganz große Nummer in der Spitzengastronomie! Kaum einer weiß, dass man den teuren Edelpilz auch im heimischen Garten anbauen kann – mit einigen Voraussetzungen. myHOMEBOOK gibt Tipps für eine erfolgreiche Trüffel-Ernte.

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Braunschwarz, verrunzelt und mit einer ledrigen Haut überzogen. Besonders appetitlich sieht eine frische Trüffel auf den ersten Blick nicht aus. Doch vergeben und vergessen bei jedem Gericht, das mit dem Edelpilz aromatisiert wurde. Der intensive Duft, der pfeffrige Geschmack adelt selbst die langweiligste Pasta. Mit der richtigen Herangehensweise lassen sich Trüffeln auch im eigenen Garten kultivieren.

Trüffel im Garten – wie wachsen die Edelpilze?

Der seltsame Kontrast zwischen Aussehen und Aroma – bestimmt ein Grund, weshalb den Trüffeln seit Jahrhunderten eine geradezu magische Aura umschwebt. Zum exklusiven Mythos trägt sicher auch bei, dass der Edelpilz als Zicke gilt, was den idealen Standort angeht. Wo sich Trüffel besonders gut vermehren, darüber rätseln Liebhaber seit langem.

Fest steht: Trüffeln wachsen unterirdisch an Pflanzenwurzeln. Mit Vorliebe an den Wurzeln von Eichenbäumen. Wie, wann und wo sie dort jedoch andocken, dass scheint eine Trüffel ganz willkürlich zu bestimmen. Die lichtscheue Köstlichkeit macht sich rar – und steigert damit ihren Wert. Zur Unterstützung setzen die gewieften Trüffelsammler bei der Suche nach dem schwarzen Gold auch abgerichtete Hunde oder sogar Schweine ein. Deren feine Riechorgane erschnüffeln das Aroma der erlesenen Pilze selbst tief in der Erde.

Übrigens: All diese Exklusivität hat selbstverständlich ihren Preis: Neben Trüffeln aus Alba (Italien) gelten die aus Périgord (Frankreich) als die Edelsten unter den Edlen. Feinschmecker berappen locker mal zwischen 2000 und 5000 Euro für das Kilo.

Trüffeln selbst anbauen – und dadurch Geld sparen

Was lange Zeit als unmöglich galt, mittlerweile aber auch viele Hobbygärtner erfolgreich ausprobieren: Trüffeln im eigenen Garten selbst anbauen und ernten. Praktisch für jeden, der gute Küche liebt, aber nicht so viel Geld für den Edelpilz ausgeben mag oder kann. Der Haken an der Sache: Die Pilz-Diva will verwöhnt werden – und sie lässt sich Zeit, bis sie sich zeigt. Und es gibt noch einen Haken. Nicht jede Art gedeiht in unseren heimischen Gärten. Eine aber, die auch den hiesigen Bedingungen standhält, ist die Burgunder-Trüffel. Um sie selbst anzubauen, braucht es den richtigen Trüffel-Baum.

Buchen und Haseln sind gute Trüffelbäume

Burgunder-Trüffeln wachsen in vielen Teilen Europas bis in eine Höhe von rund 1000 Metern. Die Art kommt oft auch in Deutschland in natürlicher Umgebung vor. Sie sind perfekt für die Zucht im heimischen Garten. Was alle Trüffeln brauchen? Die richtigen Pflanzen, an deren Wurzeln die Pilze anwachsen können.

Als Trüffel-Pflanze – oder eher Trüffel-Baum schlechthin gilt die Eiche. Doch nicht jeder Hobbygärtner hat für eine Eiche ausreichend Platz im Garten – und ausreichend Zeit, bis sie groß ist. Als Alternative können Haselnussbäume, Buchen und Hainbuchen als Wirtsbäume herhalten. Die kann man gut zurückschneiden – ideal auch für kleinere Gärten. An den Gehölzen sind die Wurzeln mit den Pilz-Sporen bereits besiedelt, wenn man sie denn beim entsprechenden Züchter kauft. Online gibt es eine solide Auswahl an Trüffel-Bäumen.

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Gute Bodenqualität wichtig für gesunde Trüffel-Bäume

Mikroorganismen halten den Boden fruchtbar und lebendig. Da, wo die kleinen Helfer in der Erde fehlen, wachsen die meisten Pflanzen nur noch kärglich – oder gar nicht mehr. Auf eine gute Bodenqualität sollte sich der Blick jedes aufmerksamen Hobbygärtners daher als erstes richten. Eigentlich ist es gar nicht schwer, fruchtbare Erde zu erkennen: krümelig und locker sollte sie sein. Diese Erde duftet dann nach frischem Waldboden. Dafür sind mehr der kleinen Lebewesen zuständig, als es Menschen gibt.

Und in solch einer Erde fühlen sich auch Trüffel-Diven gut aufgehoben. Doch eine fruchtbare Krume ist das eine. Gerade die Burgunder-Trüffeln und ihre Wirtsbäume brauchen für ein gutes Gedeihen eine ausreichende Menge an Kalk. Jedoch ist nicht jede Gartenerde ist von Natur aus kalkhaltig genug für den Anbau der Edelpilze. Allerdings kann man mit etwas Kalk nachhelfen.

Trüffel-Bäume leiden schnell unter Staunässe und falschem Standort

Deswegen sollte stets mit Bedacht gegossen werden. Ein Standort für den Wirtsbaum in Hanglage ist ideal, gut geeignet ist aber auch ein ebenerdiger Ort. Wo sich das Wasser im Garten hingegen anstaut, sollte man Trüffel-Bäume nicht anpflanzen.

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Wie lange dauert es bis zur ersten Trüffel-Ernte?

Bei dieser Frage muss selbst der geduldigste Hobbygärtner Stärke beweisen. Fünf bis sieben Jahre sind schon drin, bis die walnussgroßen Runzel-Pilze erntereif sind. Dann aber kann man über den Sommer hinweg immer wieder Trüffel ernten. Tipp: Die edlen Pilze verstecken sich rund 15 Zentimeter tief im Boden. Graben Sie die zarte Kostbarkeit vorsichtig aus!

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