20. März 2019, 17:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Vögel suchen jetzt in Gärten nach Stengeln, Moos und Federn, bauen Nester und polstern sie damit aus. Doch ist der Garten zu ordentlich, ist Nistmaterial schwer zu finden. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) gibt Tipps, wie jeder mit einfachen Mitteln beim Nestbau helfen kann.
Am heutigen Weltspatzentag macht Lorena Heilmaier vom LBV darauf aufmerksam, dass viele Gärten zu aufgeräumt seien und nur noch aus Steinflächen bestünden. „Unsere Spatzen und auch viele andere wilde Gartenbewohner finden in den kahlen Gärten keine Nahrung oder Versteckmöglichkeiten“, sagt die LBV-Spatzenexpertin.
Vögel fressen Schädlinge
Naturnahes Gärtnern sei dabei gar nicht kompliziert. Bereits eine kleine wilde Ecke mit Wildblumen, heimischen Sträuchern und etwas Totholz könne jeden Garten für Wildtiere lebenswerter machen. Aber auch Balkone mitten in der Stadt seien mit entsprechender Bepflanzung eine kleine Naturoase und böten der heimischen Tierwelt ein Refugium.
„Die Bewohner eines naturnahen Gartens wie beispielsweise der Spatz
zahlen sogar Miete, indem sie sich nützlich machen und zum Beispiel Blattläuse und Buchsbaumzünslerraupen fressen“, erklärt Heilmaier weiter.
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Was brauchen die Vögel zum Nestbau?
Äste, Wurzeln, Halme, Stengel, Moos: Die meisten Gartenvogelarten suchen zum Nestbau nach trockenen Pflanzenteilen. Aber auch weiches Material wie Haare, Federn oder Wolle sind begehrt, denn damit werden Nistmulden gepolstert. Zudem setzen einige Arten Speichel, feuchte Erde oder Lehm zum Stabilisieren ein, erklärt der LBV.
Nistkugel mit 3000 Federn
Einfach gebaute Nester, wie die von Tauben, bestehen aus ein paar quergelegten Zweigen. Andere sind hingegen kleine Kunstwerke. Die Schwanzmeise verwebt Moos, Gras, Haare, Pflanzenwolle, Spinnweben und Flechten zu kleinen Nistkugeln und legt das Innere mit bis zu 3000 kleinen Federn aus.
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Experten-Tipp zum Vogelschutz
Wie der LBV betont, finden Vögel in Gärten viel Nistmaterial, sofern der Mensch etwas Unordnung zulässt. Pflanzenwolle, Tierhaare oder Federn sind hingegen selbst in nicht ganz aufgeräumten Gärten schwer zu finden. Neben einer kleinen wilden Ecke im Garten führt der LBV als weiteren Tipp an: Federn, Schafwolle oder klein geschnittene Natur-Wollfäden in geeignete Behälter legen und an niedrige Äste – außer Reichweite von Katzen – hängen.
Geeignete Behälter wie zum Beispiel Meisenknödel-Halter gibt es im Handel. Alternativ kann man sich sein eigenes Behältnis bauen. Die Öffnung sollte klein genug sein, damit das Material trocken bleibt, aber groß genug, dass die Vögel einzelne Fasern rausziehen können. Zudem können Gärtner etwas Heu verstreuen. Stare und Spatzen bedienen sich am Angebot und nutzen es für ihren Nestbau.