
10. Dezember 2024, 14:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In vielen Gärten werden im Herbst und Winter Futterhäuschen aufgestellt und Meisenknödel in die Bäume gehängt, um Vögel anzulocken. Jedoch in manchen Fällen kann das Füttern von Vögeln im eigenen Garten verboten sein.
Amsel, Drossel, Fink und Star – viele verschiedene Vogelarten besuchen unsere Gärten, um hier zu brüten, ihre schönen Lieder zu trillern oder um Futter zu suchen. Ab dem Frühjahr finden die meisten Arten auch ausreichend davon in allen Formen: Insekten kommen aus ihren Winterquartieren oder schlüpfen und Knospen sowie andere frische Pflanzenteile stehen auf dem Speiseplan. Spätestens im Herbst haben viele Pflanzen ihre Samen und Früchte ausgebildet und bieten damit ebenfalls ein reiches Angebot an Nahrung für Vögel. Im Winter wird es dann langsam knapp mit dem natürlich vorkommenden Futter im Garten. Viele Gartenbesitzer stellen dann Futterhäuschen auf. Doch ist das eigentlich immer erlaubt, beziehungsweise wann ist Vögel füttern im Garten verboten?
Übersicht

Service Bei zu häufigem Taubenfüttern droht Ordnungsgeld

Aufbau, Standort, Futter Mögliche Gründe, warum Vögel ein Futterhaus nicht annehmen

Experte im Gespräch Sollte man Vögel auch im Sommer füttern?
Wann ist Vögel füttern im Garten verboten?
Taubenfütterungsverbot
In vielen Regionen und vor allem in Städten können Tauben zu einem Problem werden. Denn sie vermehren sich schnell und können durch ihren Kot und den Nestbau für viel Verschmutzung und damit unhygienische Zustände sorgen. In München ist deshalb im gesamten Stadtgebiet das Füttern von Tauben oder das Auslegen von Futter, das auch Tauben fressen verboten. Dies gilt auch für private Grundstücke im Stadtgebiet. Wer dennoch Futter auslegt und erwischt wird, muss mit Strafen zwischen 35 und 1000 Euro rechnen.
Auch auf vielen öffentlichen Plätzen in anderen Städten ist aus den gleichen Gründen das Füttern von Tauben verboten.
Vögel füttern im Garten verboten bei Ungezieferbefall
Besonders Essensreste wie Brot und andere Lebensmittel locken nicht nur Vögel, sondern auch Ungeziefer wie Schaben, Ratten und Mäuse an. Auch hier gibt es je nach Region und Kommune unterschiedliche Regelungen und Verbote, die die Fütterung von Vögeln regulieren. Denn im Zweifel fressen Ratten und anderes Ungeziefer auch spezielles Vogelfutter.
Wohnanlagen und Gemeinschaftsgärten
Viele Wohnanlagen verfügen über gemeinschaftlich nutzbare Grünflächen oder sogar Gemeinschaftsgärten. Oft ist in den Mietverträgen vorgeschrieben, dass Vögel füttern im Garten verboten ist. Denn Vogelfutter zieht nicht nur Singvögel magisch an, sondern auch Krähen, Tauben oder Ratten und Mäuse. Krähen können gerade in Wohnanlagen sehr störend sein, da sie gern den Inhalt von Mülltonnen verteilen oder sich lautstark bemerkbar machen – auch zu eher unpassenden Zeiten.
Störungen im natürlichen Gleichgewicht
Werden Vögel im Garten das ganze Jahr über oder übermäßig gefüttert, kann dies das natürliche Gleichgewicht im Ökosystem Garten durcheinanderbringen. Es siedeln sich übermäßig viele Vögel an, oft auch unerwünschte Arten. Dies wiederum kann die Nachbarn verärgern, denn: Viele Vögel fressen auch die sehnlichst erwarteten Kirschen oder andere Beeren im Garten. Vögel sollten grundsätzlich nur im Spätherbst, Winter und frühen Frühling gefüttert werden, da sie ansonsten eigentlich genug Nahrung in der Natur finden. Wird zum Beispiel auch während der Brutzeit noch gefüttert, bekommen die Jungvögel von den Vogeleltern oft weniger geeignetes Futter gebracht, da Körnermischungen und Co leichter verfügbar sind. Viele Jungvögel benötigen aber vor allem Insekten als Nahrung.
Vögel richtig füttern
Neben der passenden Zeit, um Vögel zu füttern, kommt es auch auf die Art des Futters an. Ungeeignet sind etwa Essensreste oder altes Brot, da beides Ungeziefer anlocken kann und von vielen Vogelarten nicht gut vertragen wird. Geeignet sind hingegen:
- Vogelfuttermischungen aus dem Handel
- Meisenknödel
- Haferflocken (unbehandelt)
- Fallobst
Futter sollte möglichst immer in Futterspendern angeboten werden, damit Schädlinge und auch Jäger wie Katzen weder Futter noch Vögel beim Fressen erreichen. Die Futterspenden müssen außerdem regelmäßig gereinigt werden, damit sich darüber keine Krankheiten ausbreiten und verdorbenes Futter rechtzeitig entsorgt wird.
Wer fördern will, dass die Vögel sich selbst versorgen, pflanzt Beerensträucher- und Bäume wie die Vogelbeere an. Auch viele Heckenpflanzen bieten im Herbst und Winter Nahrung für heimische Vögel, darunter Liguster, Kornelkirsche oder Sanddorn.

Gesundes Vogelfutter selber machen
„Es muss nicht immer der Fertigmix für Vögel aus dem Supermarkt sein. Ein idealer Körner-Mix für die Ganzjahresfütterung enthält Sonnenblumenkerne (geschält und ungeschält), Hirse, Leinsamen, ungesalzene gehackte Erdnüsse und Hanfsamen. Diese Mischung deckt die Bedürfnisse von Spatzen, Finken und Meisen ab und kann in Futtersilos oder Schalen angeboten werden.“