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Gute Bodenqualität

Deshalb duftet Erde wie ein frischer Waldboden

Frische Erde in den Händen
Erde von guter Qualität fühlt sich nicht nur gut in den Händen an, sie duftet auch nach frischem Waldboden Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

9. April 2020, 14:26 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Duftet Erde nach frischem Waldboden, ist das ein gutes Zeichen, denn dann stimmt die Bodenqualität. Doch woher kommt eigentlich der Geruch, den jeder mag? myHOMEBOOK verrät, wer dafür verantwortlich ist im Erdreich.

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Kompost, Humus, saubere Erde – all dies duftet oftmals wie ein frischer Waldboden. Dort leben kleinste Mikroben im Erdreich, die heruntergefallenes Laub, Nadeln oder Gehölz mit der Zeit zersetzen.

Wieso duftet Waldboden so besonders?

Vor allem Streptomyceten kommen sehr oft im Waldboden vor. Das Bakterium ist spezialisiert auf die ganz harten Fälle, die andere Kleinstlebewesen nicht verdauen können: Zellulose aus altem Holz zum Beispiel. Aber auch das Chinin von Insektenpanzern steht auf dem Speiseplan. So recycelt Streptomyceten auf natürliche Weise die Erde und macht sie fruchtbar. Doch nicht nur aus Dank für die Leckereien im Boden verströmt das Bakterium den Duft nach frischem Waldboden. Es hat damit auch etwas anderes im Sinn.

Übrigens:

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Was hat das Bakterium mit dem Duft von Waldboden zu tun?

Sobald die Streptomyceten mit dem Abbau von verrottetem Material beginnen, verströmen sie zwei Duftstoffe. 2-Methyl-iso-borneol und Geosmin. Warum die Bakterien das machen? Sie können sich von sich aus nicht fortbewegen, brauchen sozusagen ein Fortbewegungsmittel. Im Fall der Bakterien sind das Springschwänze, die sie mit den Duftstoffen anlocken. Diese winzigen Gliedertierchen leben ebenfalls im Erdboden, wo auch sie sich von Pflanzenmaterial und Mikroben ernähren.

Ein Forscherteam der Swedish University of Agricultural Science wollte es nun genauer wissen. Die Wissenschaftler haben in einem Feldversuch untersucht, ob die Springschwänze auch auf andere Bakterien reagierten, die keine Lockstoffe von sich gaben. Das Ergebnis der Studie veröffentlichten sie nun im Fachmagazin „Nature“.

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Springschwänze als Mitfahrgelegenheit für Bakterien

Die Forscher füllten in mehrere y-förmige Glasbehälter Erde, zum Teil mit Streptomyceten, und zum anderen Teil mit Mutanten der Bakterien, die keinen Duft absonderten. Die Springschwänze reagierten eindeutig. Nur die Erde mit den echten Streptomyceten wurde von ihnen gefressen.

Dabei verleibten sich die Springschwänze auch die duftenden Bakterien ein, was aber nicht schlimm ist. Denn Streptomyceten leben weiter und werden von den Springschwänzen irgendwann wieder ausgeschieden. Dies geschieht aber an einem anderen Ort, denn Springschwänze können mit Hilfe ihres Hinterteils ziemlich weit springen – daher ihr Name. So funktioniert die Mitfahrgelegenheit für Streptomyceten.

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