16. August 2021, 14:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn sich ein Ast bereits verdächtig dem Boden entgegenneigt, und zudem vielleicht auch noch morsch ist, besteht die Gefahr, dass er abbrechen kann. Dies kann nicht nur im Wald, sondern auch im eigenen Garten passieren. Worauf sollte man achten?
Bei alten Bäumen kann ein einzelner Ast bereits ein beachtliches Gewicht von mehreren hundert Kilo auf die Waage bringen. Nach einem Sturm sieht man sie im Wald liegen – kaum auszumalen, wenn man davon getroffen wird. Darum kümmert sich in der Regel das zuständige Forstamt, aber wie ist es bei Bäumen im eigenen Garten? Oder wenn ein schwerer Ast vom Nachbargrundstück über die Grenze ragt und abzubrechen droht?
Wann bricht ein Ast ab?
Experten sprechen bei morschen Ästen auch von „Totholz“, das noch am Baum hängt – aber wie lange noch? Jeder Baum ist anders, aber einige Anhaltspunkte für abgestorbenes Astmaterial liefert das „Baumpflegeportal“:
- Fehlen bei einem Ast im Gegensatz zum restlichen Baum die Blätter, kann es sein, dass er bereits abgestorben ist.
- Ritzt man den Ast mit einer Säge an und schaut hinter die Rinde, sollte eine frische und grüne Schicht zum Vorschein kommen. Ist diese hingegen trocken, handelt es sich um Totholz. Den Probeschnitt sollte man möglichst am Astansatz durchführen.
Ob die toten Äste am Baum bleiben oder er sie irgendwann abwirft, kommt auf die Baumart an. Birken trennen sich aktiv vom Totholz, bei Eichen bleiben sie am Stamm. Teilweise werden sie über Jahre hinweg von Käfern befallen, aber auch dann fallen sie nur selten herab. Allerdings ist Eichenholz recht schwer und die Äste sind auch dicker, weshalb es bei einem Sturm doch mal passieren kann, dass der Ast herunterfällt.
Können auch gesunde Äste abbrechen?
Während man Totholz relativ leicht selbst erkennen kann, ist es wesentlich gefährlicher, wenn plötzlich ein Ast von einem offensichtlich gesunden Baum abbricht. Aber auch das kann passieren, wie der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen mitteilt. Solche unvermittelten „Grünastabbrüche“ passieren nicht nur im Wald, sondern auch in Parks, an Straßenrändern oder auch in Gärten. Ohne jede Vorankündigung können sie plötzlich herabfallen, was sie gefährlich macht.
Experten sind sich noch uneins, was es mit diesem Phänomen auf sich hat. Es könnte an Spannungsunterschieden und verschiedenen Druckverhältnissen im Holz liegen, die dafür sorgen, dass der Baum das Gewicht des Astes nicht mehr tragen kann. Da es immer öfter vorkommt, dass gesunde Äste abbrechen, ist die Ursache laut den Forstexperten wohl auch klimabedingt.
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Wie entfernt man Totholz?
Kleinere tote Äste können Hobbygärtner auch selbst abschneiden. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht in das grüne Holz sägt, sondern wirklich nur das Totholz entfernen. Von März bis Oktober sollte man aus Schutz vor brütenden Vögeln, ähnlich wie beim Heckenschnitt, auf einen größeren Eingriff verzichten. Auch wenn man nur einen einzelnen kleineren Ast abschneidet, sollte man sicherstellen, dass sich dort keine schützenswerten Nester befinden.
Am besten verwendet man dafür eine Klappsäge, die gibt es auch mit Teleskopverlängerung. Sollte eine Kettensäge nötig sein, wendet man sich besser an einen professionellen Baumpfleger. Die Fachleute können mit schwerem Gerät umgehen, wenn nötig mit einem Seil den Baum erklettern und wissen, worauf es bei der Arbeitssicherheit ankommt.
Quellen
Baumpflegeportal
Landesbetrieb Wald und Holz NRW