25. Juli 2024, 12:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Geschmack, die Qualität und auch die Haltbarkeit von Obst, Gemüse, Salat und Kräutern hängt nicht nur von der Pflege der Pflanzen ab, sondern auch vom Erntezeitpunkt. Klar, man erntet Tomate, Erdbeere und Kopfsalat, wenn sie reif sind. Aber nicht nur das: Gärtner sollten für die Ernte zusätzlich auf die Tageszeit achten.
Ist es endlich so weit, dass man im Gartenbeet die Früchte ernten kann, sollte man nicht einfach draufloslegen. Kluge Gärtner wissen, dass die Tageszeit einen Einfluss auf die Qualität des Ernteguts hat. Morgens, mittags oder abends sind sowohl bezüglich der Temperaturen als auch der Feuchtigkeit Unterschiede festzustellen. Und das hat wiederum einen Einfluss auf die Pflanzen. Zu welcher Tageszeit man Obst, Gemüse oder Kräuter am besten ernten sollte, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Gemüse morgens oder abends ernten?
Die ideale Erntezeit für Gemüse variiert je nach Sorte. Kohl, Brokkoli, Zucchini und Kürbis erntet man in der Regel am Morgen. Das kühle Wetter hilft den Gemüsesorten, fest und knackig zu bleiben. Am Morgen oder frühen Vormittag sollte man Tomaten, Paprika und Gurken ernten. Zu dieser Tageszeit sind die Früchte kühl und trocken. Die Mittagszeit gilt es zu vermeiden.
Am späten Nachmittag und frühen Abend kann man Wurzelgemüse ernten. Dazu zählen Karotten und Radieschen. Die Bodentemperaturen sind dann abgekühlt, sodass die Wurzeln knackig bleiben. Salate werden am besten erst ab dem Nachmittag gepflückt oder ausgestochen. Denn sie nehmen Nitrat aus dem Boden auf, das sich unter Sonneneinstrahlung abbaut. Daher ist ein späterer Erntezeitpunkt am Tag besser.
Auch für Rucola, Spinat, Rote Bete oder Meerrettich eignet sich der Nachmittag oder Abend besser als Erntezeit, rät die Verbraucherzentrale Bayern. Hintergrund: Die Pflanzen enthalten von Natur aus viel Nitrat, das zu Nitrit umgewandelt und dann gesundheitsschädlich werden kann. Weil der Stoff nachts von den Pflanzen über die Wurzeln aufgenommen wird, ist er früh noch vollständig in der Pflanze gespeichert. Tagsüber wird er durch Sonnenlicht nach und nach abgebaut.
Da stark von der Sonne aufgeheiztes Gemüse allerdings schneller welkt, ist es an warmen Tagen am besten, mit der Ernte von Rucola und Co. zu warten, bis die Temperaturen etwas gesunken sind.
Obst erntet man am Morgen
Sowohl die Früchte an den Bäumen als auch jene im Beet oder an Sträuchern sollte man morgens ernten. Erdbeeren, Blaubeeren und Himbeeren zum Beispiel werden im Tagesverlauf weicher, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Schuld an dem Qualitätsverlust ist die zunehmende Sonneneinstrahlung und damit die Verdunstung, vor allem, wenn es heiß ist. Dann nimmt der Druck des Saftes in den Zellen ab, das Obst wird weicher und ist letztlich schlechter haltbar.
Das gilt auch für Trauben, Äpfel und Birnen. Die kühlen Temperaturen am Morgen bewahren den Geschmack und die Festigkeit. Dadurch sind die Früchte weniger anfällig für Druckstellen. Steinobst, wie zum Beispiel Pfirsiche, Kirschen und Pflaumen, kann man sowohl am frühen Morgen als auch am späten Nachmittag ernten.
Zu dieser Tageszeit sollte man Blüten und Kräuter ernten
Die meisten essbaren Blüten, die man etwa im Salat oder als Beigabe zu Hauptspeisen nutzt, sollte man am Vormittag abschneiden, wenn sich die Blüten gerade erst geöffnet haben. Dazu rät das Bundeszentrum für Ernährung. Sollen die Blüten erst später verwendet werden, lagert man sie in einer Schale mit kaltem Wasser zwischen.
Auch Kräuter sollten nach Empfehlung des Gartenexperten Dr. Markus Phlippen morgens geerntet werden. Ihr Aromagehalt sei zu diesem Zeitpunkt am höchsten.
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Allgemeine Tipps
Generell gilt es, eine Tageszeit zum Ernten zu vermeiden: den heißen Mittag. Die Sonne steht dann am höchsten und entzieht den Früchten viel Feuchtigkeit. Erntet man während der Mittagshitze Obst und Gemüse, beeinträchtigt das die Qualität des Ernteguts. Durch die fehlende Feuchtigkeit wird es zudem schneller die Frische verlieren.
Bei Blattgemüse sollte man zudem den Taupunkt beachten. Vor dem Ernten von Kopfsalat und Spinat also den Tau abtrocknen lassen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Mit Material der dpa