27. Februar 2023, 16:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Gerade zur Osterzeit feiert das Weidenkätzchen seinen großen Auftritt. Ob in der Vase, im Garten oder im Topf auf dem Balkon. Dank seiner Blüten ist das Weidenkätzchen bei Hobbygärtnern und Insekten sehr gern gesehen.
Bereits im März oder April zeigt das Weidenkätzchen als Frühblüher seine ersten, leuchtend gelben Blüten. Und die locken Bienen und Hummeln an, die über die erste Nahrungsquelle im Frühjahr herfallen. Wenn man es ganz genau nimmt, ist das Weidenkätzchen keine Pflanze im Allgemeinen, sondern nur die Knospen werden als Weidenkätzchen bezeichnet. Hierzulande ist besonders die Salweide für ihre puscheligen Blüten bekannt und wird von vielen Weidenkätzchen genannt.
Übersicht
Weidenkätzchen
Boden
durchlässig, nährstoffreich
Pflanzzeit
Frühjahr oder Herbst
Standort
sonnig
Gießen
regelmäßig
Blütezeit
März oder April
Giftig
nein
Düngen
nicht notwendig
ja
Weidenkätzchen im Garten pflanzen
Weidenkätzchen sind wurzelnackt im Handel erhältlich. Um sie einzupflanzen, müssen Hobbygärtner also zuerst ein Pflanzloch an einem sonnigen Standort ausheben. Besonders gut gedeiht die Pflanze in nährstoffreicher sowie wasserdurchlässiger Erde. Ist sie zudem leicht sauer, bilden sich besonders viele Kätzchen.
Bevor die Pflanze in den Boden gesetzt wird, braucht das Pflanzloch eine Drainageschicht, damit Regenwasser gut abfließen kann. Während Hobbygärtner den Boden vorbereiten, sollte der Wurzelballen des Weidenkätzchens in Wasser stehen, damit er sich richtig vollsaugen kann. Anschließend nur noch die Pflanze in das Loch setzen, mit Erde bedecken, die oberste Schicht andrücken und kräftig angießen.
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Weidenkätzchen optimal pflegen
Der Frühblüher ist äußerst pflegeleicht und genügsam.
Aussehen und Wuchs der Weidenkätzchen
Die Salweide, die besonders beliebt für ihre Weidenkätzchen ist, wächst sehr schnell zu einem großen Strauch heran. Je nach Umgebung kann sie eine Höhe von bis zu zehn Metern und eine Kronenbreite von bis zu sieben Metern erreichen. Im Laufe der Jahre entwickelt sich eine prächtige Krone, deren Triebspitzen leicht überhängen können.
Bewässerung
Weidenkätzchen vertragen Feuchtigkeit, daher brauchen sie regelmäßig kalkarmes Wasser. Der Boden sollte nie austrocknen, zu Staunässe sollte es aber auch nicht kommen.
Düngung
Eine Extrazufuhr an Dünger ist nicht notwendig. Möchten Hobbygärtner das Wachstum ihrer Pflanzen dennoch unterstützen, können sie im Frühjahr etwas Kompost verabreichen und mit Rindenmulch eine dünne Schicht um die Pflanzen herum ausbreiten.
Schnitt
Damit die Pflanze immer wieder kräftig austreibt, braucht sie in regelmäßigen Abständen einen Rückschnitt. Am besten erfolgt der nach der Blütezeit im April. Verblühtes kann auf zwei bis drei Augen am Zweig entfernt werden.
Zum Schneiden von blühenden Zweigen ein wichtiger Hinweis: Laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) gilt für Weidenkätzchen zwischen dem 1. März und dem 30. September eine Schonzeit, denn in dieser Periode liefern die Blüten Insekten wichtige Nährstoffe. Das Abschneiden der Zweige ist deshalb verboten. Je nach Bundesland drohen hohe Geldbußen, wenn man gegen das Gesetz verstößt.
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Vermehrung
Am leichtesten kann man die Kätzchen-Weide über Stecklinge vermehren. Diese werden im Frühjahr einfach 10 bis 15 Zentimeter tief in feuchte Gartenerde gesetzt. Wichtig ist vor allem eine ausreichende Feuchtigkeit. Alternativ kann man die Stecklinge auch für zwei oder drei Wochen in ein Wasserglas stellen, bis sich Wurzeln gebildet haben.
Auch mit Samen kann das Weidenkätzchen vermehrt werden, allerdings ist hier schnelles Handeln gefragt, denn die Samen sind nur bis zwei Wochen nach der Samenreife noch keimfähig.
Das Weidenkätzchen überwintern
Weidenkätzchen sind äußerst robust und winterhart, sie benötigen in der Regel keinen besonderen Schutz im Winter. Auch die Kätzchen-Weide im Topf kann draußen überwintern oder an einem kalten und dunklen Ort in Haus. Die Temperatur sollte dabei fünf Grad nicht übersteigen. Herrscht ein besonders kalter Winter, kann man seine Weide im Topf mit etwas Styropor oder Luftpolsterfolie schützen.
Sind Weidenkätzchen giftig?
Weidenkätzchen sind für den Menschen nicht giftig und sogar essbar, allerdings nicht sonderlich schmackhaft.
Für Katzen und Hunde hingegen ist die Kätzchen-Weide jedoch giftig. In ihrer Rinde befindet sich Salicin. Dieser Stoff ist in leicht abgewandelter Form in Aspirintabletten enthalten und kann bereits in geringen Mengen für Hunde und Katzen tödlich sein.
Verwendung der Weidenkätzchen
Weidenkätzchen können mehr als im Frühjahr in eine Vase gestellt zu werden. Es gab angeblich sogar Zeiten, da hat man Kopfkissen mit den Kätzchen gefüllt.
Heute dienen sie in den meisten Fällen als hübsche Dekoration, meist zur Osterzeit.
Da die Rinde der Weidenkätzchen Salicyl enthält, hat man sie früher getrocknet und zu Schmerzmittel verarbeitet.
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