7. Dezember 2020, 11:20 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bis zu 26 Millionen Weihnachtsbäume gibt es jedes Jahr in deutschen Haushalten. Nachhaltiger ist es, einen Baum im Topf zu kaufen, um ihn später in den eigenen Garten zu setzen. Worauf kommt es aber an, damit das Auspflanzen gelingt?
Die meisten Weihnachtsbäume landen nach dem Fest im Müll. Der Weihnachtsbaum im Topf kann länger halten und später auch im Garten überleben. Ein Auspflanzen klappt allerdings nicht immer, denn beim Einsetzen in den Topf wird die lange Wurzel der Pflanze abgeschnitten. Das macht sie zwar länger haltbar, erschwert aber das Auspflanzen in den Garten. Deshalb ist es wichtig, beim Kauf auf ein paar Dinge zu achten und den Weihnachtsbaum im Topf richtig zu pflegen.
Übersicht
Worauf sollte man beim Kauf achten?
Wurzelballen genau untersuchen
Wer seinen Weihnachtsbaum später in den Garten pflanzen möchte, sollte beim Kauf auf die Größe und den Zustand des Wurzelballens achten. Er sollte in einem guten Verhältnis zur Größe des Baums stehen, fest sein und viele Feinwurzeln beinhalten. Außerdem empfiehlt es sich, ein kleineres Exemplar zu kaufen – maximal bis 1,20 Meter Höhe.
Wie oft wurde der Baum umgesetzt?
Viele Weihnachtsbäume wachsen ihr Leben lang nur an einem Standort. Ihre Wurzeln werden dann bei der Ernte teils abgestochen und in einen Topf gedrückt, erläutert Niels Reinke, Mitglied im Bund deutscher Baumschulen. „Diese Bäume werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht weiterwachsen.“
Daher sollte man beim Kauf hinterfragen, ob der Baum mehrfach umgesetzt wurde. Das ist eine übliche Methode von Gärtnereien, um die Bildung von Feinwurzeln anzuregen. „Damit wachsen die Bäume dann im Garten weiter“, erklärt Reinke. Er hat damit Erfahrung: Er verleiht Weihnachtsbäume. Von 100 im vergangenen Jahr vermieteten Gehölzen haben 99 überlebt.
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Weihnachtsbaum im Topf richtig pflegen
Die Gehölze reagieren empfindlich auf die trockenen und warmen Bedingungen im Haus. Daher dürfen sie nicht direkt vor der Heizung oder einem Kamin stehen. „Wir würden es ja auch nicht mögen, 24 Stunden vor dem warmen Ofen zu sitzen“, sagt Reinke.
Er empfiehlt auch, den Baum beim Wechseln vom Freien ins Haus zu akklimatisieren. Er kommt für zwei, drei Tage in den „nicht so warmen Flur oder Wintergarten“, erst danach in den beheizten Bereich. Insgesamt sollte der Weihnachtsbaum auch nicht zu lange im Haus bleiben, das bedeutet nicht länger als zehn Tage. In der Zeit muss er regelmäßig gegossen, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.
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Worauf es beim Auspflanzen in den Garten ankommt
Beim Auszug aus dem Haus in den Garten muss der Baum sich erneut an die Bedingungen gewöhnen können. „Er kommt wieder für ein paar Tage in den Flur, den Wintergarten oder die Garage“, erklärt Reinke. Ist es draußen dann verhältnismäßig warm, ist das Einpflanzen kein Problem. Bei Temperaturen im einstelligen Bereich sollte man hingegen abwarten. Auch der Boden muss beim Einsetzen frostfrei sein – „mindestens so tief, wie der Topf groß ist“, rät der Baumschuler aus Rellingen. Danach muss der Baum regelmäßig an frostfreien Tagen gegossen werden.
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Kann man den Baum im Folgejahr wieder ausgraben?
Kann man den Weihnachtsbaum im nächsten Jahr wieder ausgraben? Davon rät der Baumschuler ab. Es sei denn, man setzt ihn mitsamt dem Topf in den Gartenboden. „Die Wurzeln werden zwar aus dem Topf herauswachsen. Aber wenn man ihn rausholt, kann man ein wenig drehen, sodass diese Wurzeln abreißen“, erklärt Reinke.
Die Weiternutzung als Weihnachtsbaum ist meist nur einmal möglich, denn Nordmanntannen, der Deutschen liebster Baum, legen pro Jahr 30 bis 40 Zentimeter Höhe zu.