7. Juli 2022, 12:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Egal ob die Pflanzen im Gemüsebeet oder jene Zierpflanzen in der Wohnung – die Weiße Fliege saugt den Pflanzensaft von so gut wie jeder Pflanze aus. Damit richtet sie große Schäden an. Tipps, um die Insekten mit natürlichen Mitteln zu bekämpfen.
Ist es im Sommer nicht nur warm, sondern auch feucht, fühlen sich verschiedene Insekten besonders wohl. Dazu zählt auch die Weiße Fliege. Die Mottenschildlaus stammt ursprünglich aus den Tropen. Doch auch in hiesigen Wohnungen und Gewächshäusern fühlt sie sich bei hoher Luftfeuchtigkeit wohl. Wie man einen Befall des Schädlings im eigenen Garten erkennt und wie man die Weiße Fliege vertreiben kann.
Übersicht
Welchen Schaden verursacht die Weiße Fliege?
Die Larven des Schädlings stechen die Unterseite der befallenen Blätter an. Anschließend saugen sie den Pflanzensaft ab, was die befallenen Pflanzen schwächt. Zusätzlich können durch den Speichel der Weißen Fliege Virus-Erkrankungen auf die Pflanze übertragen werden.
Die Folge: Deformationen der Pflanze und zusätzlicher Pilz-Befall. Der sogenannte Ruß-Pilz macht sich durch schwarze Flecke zumeist auf der Blatt-Oberseite bemerkbar. Letztlich kann die erkrankte Pflanze keine Photosynthese mehr betreiben und stirbt unbehandelt ab.
Welche Pflanzen befällt die Weiße Fliege?
Tomaten-Pflanzen stehen ganz hoch im Kurs des Schädlings. Die Weiße Fliege, die eigentlich eine flugfähige Motten-Schildlaus ist, ernährt sich jedoch auch von anderen Gemüse-Arten. Darunter: Kohlrabi, Gurken, Paprika, Kürbisse und Zucchini. Kurz: Ein Befall durch die Weiße Fliege ist der schiere Albtraum für jeden Hobby-Gärtner.
Bei zunehmenden Temperaturen fühlt sich der Schädling auch außerhalb von Gewächshäusern wohl. Die Weiße Fliege lässt es sich nicht nur im Gartenbeet, sondern auch im Balkonkasten oder im Blumentopf in der Wohnung schmecken. Auf dem Speiseplan stehen dabei auch viele Zier- und Zimmerpflanzen, darunter Azaleen, Fuchsien, Geranien, Hibiskus, Petunien, Primeln oder Weihnachtsstern.
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Wie erkennt man einen Befall?
Die Tiere halten sich in erster Linie an der Blattunterseite der Pflanzen auf. Dort legen sie ihre Eier ringförmig ab. Ebenfalls kann man einen Befall durch eine staubartige Schicht auf den befallenen Pflanzenteilen erkennen.
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Schlupfwespen
Hobby-Gärtner, die bei der Bekämpfung der Weißen Fliege auf die Chemie-Keule verzichten wollen, können es mit dem Einsatz von Nützlingen versuchen. Gerade in geschlossenen Räumen und Gewächshäusern helfen Schlupfwespen sehr gut gegen den Schädling. So funktioniert es: Eine weibliche Schlupfwespe sticht die Weiße Fliege mit ihrem Legestachel an. Anschließend spritzt sie ihre Eier in den Schädling. Dieser wird nun zum Wirt ihrer Eier, in dem die Larven der Schlupfwespe heranwachsen. Nichts für schwache Nerven: Die Larven der Schlupfwespe fressen ihren Wirt von innen her auf – bis diese gesättigt und gestärkt schließlich schlüpfen.
Wie auch viele andere Nützlinge kann man Schlupfwespen im Online-Handel erwerben. Aber auch einige Garten-Center, Tierhandlungen oder Baumärkte bieten die Schädlingsbekämpfer an. Bestellen oder kaufen sollte man jedoch nur so viele Schlupfwespen oder andere Nützlinge, wie man sie aktuell braucht. Nach Lieferung sollten sie nach spätestens zwei Tagen zum Einsatz kommen, sonst verhungern die lebenden Nützlinge. 200 Puppen der Schlupfwespen gibt es für rund zehn Euro im Handel.
In der Regel werden die Puppen der Schlupfwespen auf kleinen Papp-Kärtchen angeboten oder ausgeliefert. Diese hängt man in die betroffenen Pflanzen. Laut dem Umweltbundesamt benötigen Schlupfwespen eine Temperatur von mindestens 17 Grad, um sich zu entwickeln. Ideal sind jedoch 22 bis 27 Grad. Empfohlen wird, nach zwei Wochen erneut Karten mit Schlupfwespen einzusetzen.
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Gelbtafeln
Neben Schlupfwespen helfen gegen die Weiße Fliege auch sogenannte Gelbtafeln. Die gelbe Farbe zieht die Schädlinge magisch an, die dann an den Papp-Täfelchen kleben bleiben und verenden. Hier erfahren Sie, wie man Gelbtafeln ganz leicht selbst herstellen kann.
Rainfarn
Rainfarn blüht in unseren Breiten generell von Juni bis September. Typisches Merkmal sind seine goldgelben Blüten. Man findet Rainfarn in der freien Natur oftmals am Wegesrand oder am Straßenrand. Hobby-Gärtner können Rainfarn jedoch auch selbst im Garten ziehen. Um aus der Pflanze einen Sud herzustellen, mit dem man befallene Pflanzen bespritzt, muss der gepflückte Rainfarn zuerst getrocknet werden. Gemeinsam mit einem bis zwei Liter Wasser gibt man 100 bis 200 Gramm der kleingeschnittenen Pflanze in einen Topf. Alles einmal aufkochen und danach für rund 30 Minuten köcheln lassen. Anschließend lässt man den Sud abkühlen und seiht ihn über ein Sieb in ein Einmach- oder Marmeladenglas ab.
Unverdünnt auf die befallenen Pflanzen ausgebracht, würde der hoch konzentrierte Sud mehr Schaden anrichten als helfen. Deshalb sollte man ihn wohl dosieren: Auf zehn Teile Wasser kommt ein Teil des Rainfarn-Suds. Das Gemisch in eine Sprüh-Flasche füllen und die Pflanzen sorgsam bespritzen.
Achtung: Rainfarn kann auch für den Menschen in größeren Dosen unangenehme Folgen wie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen haben. Deswegen sollte man das Gemüse keinesfalls sofort nach der Spritzung verzehren.