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Welche Fische sind für meinen Teich geeignet?

Koi Karpfen im Gartenteich
Nicht jeder Teich bietet die idealen Bedingungen für die majestätischen Koi-Karpfen. Foto: Getty Images
Julia Zange Autorin

14. August 2019, 11:40 Uhr | Lesezeit: 11 Minuten

Wer sich einen Gartenteich zulegt, stellt sich irgendwann die Frage nach den passenden Bewohnern. Fische sehen nicht nur schön aus, sondern ergänzen auch ideal das Ökosystem. Aber wie viel Platz brauchen Fische eigentlich? Soll man sich gleich einen schicken Koi-Karpfen zulegen oder lieber ein paar unscheinbare Moderlieschen? myHOMEBOOK hat beim Experten nachgefragt.

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Fische strahlen Ruhe aus und manche Arten werden dem Menschen sogar zutraulich. Aber nicht jeder Fisch ist für jeden Teich geeignet. Für welche Fische Sie sich entscheiden, hängt sowohl von der Größe Ihres Teichs ab, als auch davon, wie viel Zeit und Geduld Sie in die Pflege Ihrer Teichbewohner stecken wollen. Man kann aus einer großen Auswahl heimischer aber auch tropischer Fischarten wählen. Fische aus warmen Regionen müssen allerdings in einem Aquarium im Haus überwintern.

Generell benötigen Teichfische eine stetige Sauerstoffzufuhr und ausreichend Platz. Wichtig sind die Faktoren Oberfläche und Tiefe. Nur über eine ausreichend große Oberfläche kann das Wasser ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Die Tiefe brauchen die Fische vor allem im Winter, um sich vor Frost zurückzuziehen. Die Mindestfläche beträgt circa zehn Quadratmeter, die Mindesttiefe 80 Zentimeter. Das ist das absolute Minimum. Bei dieser Größe wird es im Winter unter der Eisdecke schon sehr eng.

Wie muss man den Teich für die neuen Bewohner vorbereiten?

In einem neuen Teich sollte sich erst ein biologisches Gleichgewicht eingestellt haben, bevor man ihn mit Fischen besetzt. Weder für räuberische Fische noch für Pflanzenfresser bietet frisches Teichwasser genügend Nahrung. Man müsste also zufüttern. Futterreste und Fischkot würden den sensiblen Wasserorganismus zu diesem Zeitpunkt noch sehr belasten. Deswegen sollte man mehrere Monate bis zu einem Jahr mit der Fischbesiedelung warten. Eine vielfältige Bepflanzung am Uferbereich und mit Wasserpflanzen sorgt für stetige Produktion von Sauerstoff. Damit die Fische einen artgerechten Bewegungsspielraum haben, gilt die Faustregel: ein bis zwei Fische pro Kubikmeter Wasser.

So bleiben die Fische im Teich gesund

„Basics für gesunde Teichfische und einen glücklichen Teichbesitzer sind ein an den Teich angepasster Besatz, eine gute Wasserqualität und die adäquate Ernährung der Fische.“ erklärt Dr. Klaus Knopf vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. „Der Weg zum Erfolg liegt in der Beschränkung: am meisten Freude wird man an Fischen haben, die aufgrund ihrer natürlichen Toleranz gut mit den Lebensbedingungen im Teich zurecht kommen. Ob man einen schön bepflanzen Naturteich ganz ohne Technik bevorzugt, in dem vielleicht auch einige einheimische Kleinfische leben, oder ob man lieber einen Koiteich mit leistungsfähiger Filteranlage anlegt, das entscheiden der persönliche Geschmack und die Möglichkeiten; und dazwischen ist natürlich vieles möglich.“ 

Kleiner Teich, was nun?

Klaus Knopf empfiehlt generell Fische, die auch in der Natur in kleinen Teichen und Gräben vorkommen. „Für kleinere Teiche bietet sich zunächst der bekannte Goldfisch an, der durch seine auffällige Färbung einfach zu beobachten ist. Am robustesten sind Zuchtformen, die der Wildform des Giebels noch recht ähnlich sind, also zum Beispiel Sarasa, Shubunkin oder eben der klassische goldgelbe oder rote Goldfisch. Zu winzig sollte der Teich aber auch für die genügsamen Goldfische nicht sein, immerhin können sie eine Größe von 30 cm und mehr erreichen. Nicht so auffällig wie Goldfische, aber sehr interessant zu beobachten und hervorragend für kleine, gut bepflanze Teiche geeignet sind einheimische Kleinfische wie das Moderlieschen, der Bitterling oder der Dreistachlige Stichling.“

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Dieser Fisch fühlt sich super wohl im Teich. Stichling ahoi.
Dieser Fisch hat Spaß im Nass. Der dreistachlige Stichling ist unkompliziert in der Haltung und günstig in der Anschaffung.

Dürfen Fische auch in einen Miniteich?

Ein schon länger anhaltender Trend unter Gartenbesitzern sind Kübel oder alte Badewannen, welche als kleine Teichlandschaften gestaltet werden. „Auch in Kübeln oder Wannen auf der Terrasse können über die warme Jahreszeit Fische gepflegt werden.“ meint der Experte. „Ausgestattet mit ein paar Wasserpflanzen, z.B. Hornkraut, und vielleicht auch einer Zwergseerose, lassen sich hervorragende Bedingungen für kleine subtropische Fische schaffen. Das Becken sollte nicht auf dem Südbalkon in der vollen Sonne stehen, da sich dort das Wasser im Hochsommer zu sehr aufwärmen könnte.“

Miniteich mit Goldfisch
Aus alte Holzkübeln kann man wunderschöne kleine Teiche gestalten. Mit Fischen sehen sie besonders romantisch aus. Foto: Getty Images

„Geeignete Fische für solche kleinen Teiche sind zum Beispiel die als Aquarienfische bekannten Papageienplatys, Kardinalfische oder Reiskärpflinge. Auch junge Goldfische eignen sich für solche Becken. Doch sollte man einen Plan haben, wohin diese umziehen können, wenn sie für den Miniteich zu groß werden. In jedem Fall braucht man eine Möglichkeit, die Fische aus den Terrassen- oder Balkonteichen im Haus zu überwintern. In einem Aquarium kann man sie über die kalte Jahreszeit artgerecht pflegen und beobachten. Ab einer Wassertemperatur von etwa 18°C dürfen sie wieder in die Sommerfrische.“

Diese heimischen Fische fühlen sich pudelwohl im Teich

  • Dreichstachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus): wächst auf eine Größe von 4 bis 10 cm. Hat ein sehr interessantes Balz- und Brutverhalten. Seinen Namen hat er wegen drei sichtbaren Stacheln in der Rückenflosse, schillert metallisch im Wasser, obwohl er keine Schuppen, sondern Knochenplatten hat. Während der Laichzeit wechselt er die Farbe. Relativ unempfindlich gegenüber Wasserverunreinigungen. Frisst Würmer, Insektenlarven, Kleinkrebse und Laich.
  • Bitterling (Rhodeus sericeus amarus): wird 6 bis 10 cm groß. In der Laichzeit schimmert das Männchen in den schönsten Regenbogenfarben. Frisst Pflanzenteile und Kleintiere.
  • Moderlieschen (Leucaspius delineatus): wird maximal 9 cm groß, silbrige Schuppen. Lebt gerne in bewachsener Ufernähe und dichter Unterwasservegetation. Ernährt sich hauptsächlich von Plankton, Wasserinsekten, Laich von Amphibien.
  • Gründling (Gobio gobio): lebt im Schwarm, wird 8 bis 15 cm groß. Unkomplizierter Teichfisch, der sich von Bodentieren, Pflanzenteilen und Fischlaich ernährt.
  • Karausche (Carassius carassius): kann bis zu 60 cm groß werden, normalerweise aber um die 30 cm. Wird auch „Bauernkarpfen“ genannt. Hochgezogener Körper, gelblich bis bronzefarbene Schuppen. Als Nahrung dienen Würmer, Muscheln, Schnecken, Wasserflöhe, Plankton und Pflanzenteile.
  • Rotauge (Rutilus rutilus): auch Plötze genannt. Anpassungsfähiger und gegen Wasserverschmutzung unempfindlicher Schwarmfisch. Wenn die Vermehrung nicht kontrolliert wird, neigt er zur Massenentwicklung. Erreicht eine Größe von 20 bis 50 cm, grausilbriger Körper, rote Iris. Frisst Plankton, Wasserpflanzen und wirbellose Kleintiere.
  • Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus): 20 bis 40 cm groß. Silbriger Körper, hellrote Flossen. Ernährt sich von Wasserpflanzen, Fadenalgen, Plankton und Anfluginsekten. Gut am Ufer sichtbar!
Moderlieschen sind die ideale Besetzung für Ihren Gartenteich.
Moderlieschen sind treue und robuste Teichbewohner. Ihr Name kommt übrigens vom Wort „mutterlos“, denn ihr Laich wird teilweise von Vögeln in andere Gewässer verschleppt. Foto: Getty Images

Auch diese Fische sind ideal für den Gartenteich

  • Ukelei (Alburnus alburnus): schlanker, langer Körper, silbrige Färbung. Oberflächenorientierter Schwarmfisch, wird meist 10 bis 15 cm groß. Als Nahrung dienen Anfluginsekten, Plankton und wirbellose Kleintiere. Übriges: die in den Schuppen eingelagerten Guaninkristalle lieferten in früheren Zeiten die Basis für die Herstellung künstlicher Perlen!
  • Elritze (Phoxinus phoxinus): schön kleinbleibender Karpfenfisch. Wird 7 bis 15 cm groß, graugrüne Färbung, golden glänzende Flanken. Zur Laichzeit kriegen die Männchen einen roten Unterbauch. Hält sich gerne in Oberflächennähe und im Schwarm auf. Isst gerne Insektenlarven, Kleinkrebse, gelegentlich Fischlaich und Insekten. Gewöhnt sich schnell an den Menschen.
  • Hundsfisch (Umbra krameri): relativ unempfindlich gegenüber hohen Wassertemperaturen und niedrigem Sauerstoffgehalt. Kann den Sauerstoffbedarf über Luftschlucken ausgleichen! Wird 12 bis 15 cm groß, dunkel gefärbt mit hellem Seitenstreifen. Sehr seltener und inzwischen geschützter Fisch. Nur aus Nachzuchten erwerben! Liebt Planktonkrebse und Insektenlarven. Positiver Nebeneffekt: dämmt dadurch Stechmücken ein.
Fische im Teich: Elritzen Schwarm
Elritzen sind robuste Teichbewohner und gewöhnen sich schnell an den Menschen. Foto: Getty Images

Gezüchtete Fische kommen ebenfalls für den Teich in Frage

  • Goldfisch (Carassius auratus auratus): 10 bis 45 cm groß. Sehr beliebter Zierfisch mit orange schimmernden Schuppen. Stammt ursprünglich aus China und wurde vermutlich im 17. Jahrhundert nach Europa importiert. Sehr gefräßig und wühlt gerne den Teichboden auf. Als Nahrung dienen Würmer, Muscheln, Schnecken, Wasserflöhe, Plankton und Pflanzenteile.
  • Blau- oder Goldorfe (Leuciscus idus): 30 bis 50 cm. Im Winter benötigt sie Sauerstoffzufuhr. Gewöhnt sich schnell an Trockenfutter. Sehr lebhafter Fisch, der sich gerne an der Wasseroberfläche aufhält.
  • Goldschleie (Tinca tinca): wird auch Doktorfisch genannt, da sie dabei hilft, das Wasser sauber zu halten und somit auch für die Gesundheit anderer Fische sorgt. Orangefarben mit dunklen Flecken, 40 bis 65 cm. Hält sich gerne im schlammigen Grund auf. Braucht viel Platz, aber kommt gut mit anderen Fischarten aus.
  • Koikarpfen (Karpfen-Zuchtform aus China): kann bis zu 120 cm groß werden. Sieht sehr schön aus, ist aber auch sehr anspruchsvoll in der Haltung. Nur für größere, pflanzenarme Teiche mit sehr guter Wasserqualität geeignet.
  • Schleierschwanz (Zuchtform von Carrasius auratus auratus): wird 10 bis 20 cm groß. Hoher Zierwert. Durch die schleierartigen Flossen in der Bewegung eingeschränkt. Nicht mit anderen Fischen halten!
Fische im Teich: Shubunkin Goldfische
Sehen besonders schön aus: die rot leuchtenden Goldfische. Hier sieht man einen Sarasa, einen Schleierschwanz und einen Kaliko-Schleierschwanz. Foto: Getty Images

Unkomplizierte Tropenfische für den Teich

  • Paradiesfisch / Makropode (Macropodus Opercularis): wird 8 bis 11 cm groß. Bräunliche Schuppen mit hübscher Musterung. Schwimmt ruckartig. Muss im Aquarium überwintern. Allesfresser.
  • Perlchichlide (Herichthys Cyanoguttatus): entstammt der Familie der Buntbarsche und wird durchnittlich etwa 12 cm groß. Bläulich-grau mit Punkten und Strichen gefärbt. Ernährt sich von Würmern, Insekten, Pflanzen. Gräbt gerne den Boden um und entwurzelt dabei Pflanzen.
  • Zebrabärbling (Brachydanio rerio): bleibt sehr klein mit 5 bis 6 cm. Hübsch gemustert, silbrig gestreift. Lebhafter, unkomplizierter Schwarmfisch. Ernährt sich von Würmern, Krebstieren, Inseltenlarven. Springt gerne mal aus dem Wasser!
  • Floridakärpfling (Jordanella Floridae): wird bis 7 cm groß. Bunt-silbrig gemusterter und robuster Allesfresser. Wassertemperatur darf nicht zu hoch werden, ansonsten fühlt er sich auch im Miniteich wohl.
  • Valenciakärpfling (Valencia Hispanica): circa 8 cm, braune Schuppenfärbung mit grünlichem Schimmer. Gut geeignet für Miniteiche im Sommer. Braucht abwechslungsreiches Lebendfutter.

Vorsicht – diese Fische sollten nicht in den Teich!

„Hin und wieder werden im Handel Fische angeboten, die aufgrund ihrer Ansprüche nicht allgemein als geeignete Fische für einen Gartenteich empfohlen werden können,“ warnt Klaus Knopf. „Silberkarpfen und Graskarpfen, die gelegentlich als Algenfresser angeboten werden, kommen alleine schon wegen ihrer Endgröße nicht für herkömmliche Gartenteiche infrage. Auch Störe wachsen zu einer stattlichen Größe heran und benötigen große Teiche mit einer großen Grundfläche. Für einen schön bepflanzten Naturteich oder zur Vergesellschaftung mit Koi sind sie nicht geeignet.“

„Als Regel muss gelten: man sollte sich nur Tiere anschaffen, deren Ansprüche man dauerhaft erfüllen kann. Hierbei ist auch die Möglichkeit einer sicheren Überwinterung im Teich oder im Haus zu bedenken. Bei der Pflege von exotischen Fischen muss unbedingt sichergestellt sein, dass diese nicht in natürliche Gewässer entweichen können, und keinesfalls dürfen diese in die Natur ausgesetzt werden.“

Von diesen Fischen sollten Sie lieber die Finger lassen

  • Sonnenbarsch (Lepomis cyanellus): fällt durch seine räuberische Ernährungsweise auf. Besonders gerne frisst er die Nachkommen anderer Teichbewohner. Außerdem hat er einen erhöhten Sauerstoffbedarf.
  • Sterlet (Acipenser ruthenus): wird bis zu 60 cm groß, hat einen enormen Bewegungsdrang und frisst gerne Wasserinsekten und kleine Fische.
  • Zwerg- oder Katzenwels (Ictalurus nebolosus): wächst auf eine Größe bis 40 cm. Frisst gerne kleinere Teichbewohner und ist nachtaktiv. Man bekommt ihn also eigentlich nicht zu Gesicht.
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Was Sie beim Kauf beachten sollten

Damit die neuen Teichbewohner auf dem Weg von der Zoofachhandlung zum Teich keinen Schaden erleiden, sollte man sie in einer großen Plastiktüte oder einem Eimer transportieren. Um genügend Sauerstoff zu gewährleisten, sollte die Tüte zu einem Drittel Wasser und zu zwei Dritteln Luft enthalten. Unterwegs sollte sich das Transportgefäß nicht erhitzen und nicht der Sonne ausgesetzt werden. Es gibt auch eine große Auswahl an Onlinehändlern, die Teichfische im Angebot haben.

Klaus Knopf empfiehlt: „Der Kauf von Tieren ist immer Vertrauenssache. Eine gründliche Beobachtung der Fische im Händlerbecken verrät viel über den Gesundheitszustand der Tiere. Von apathischen, abgemagerten oder schwer atmenden Fischen lässt man besser die Finger. Die Bestellung von Fischen online kann gut gehen, besser ist aber in jedem Fall eine Inaugenscheinnahme bei einem kompetenten Händler vor Ort, was ja auch mit einem netten Beratungsgespräch verbunden sein kann.“

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