1. Juli 2021, 12:23 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Leuchtend gelbe Streifen und acht Beine – die Wespenspinne ist mittlerweile auch in Europa angekommen. Auch in deutschen Gärten findet man immer häufiger Exemplare. Besteht Gefahr?
Sie wird auch Zebraspinne genannt, aber der Name „Wespenspinne“ passt eindeutig besser. Ihre Beine sind hellbraun und schwarz gestreift, auf ihrem Rücken trägt sie helle gelbe und dünne schwarze Streifen – der unübersehbaren Ähnlichkeit zur Wespe verdankt sie auch ihren Namen. Nur die weiblichen Wespenspinnen haben diese Musterung, während die Männchen hellbraun und damit schwieriger von anderen Spinnentieren zu unterscheiden sind. Auch größentechnisch gibt es Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein. Die weiblichen Tiere sind mit 14 bis 25 Millimeter Körpergröße etwa viermal so groß wie die männlichen.
Wo kommen Wespenspinnen vor?
Bisher ist nicht eindeutig klar, warum sich die Wespenspinne mittlerweile auch in deutschen Gärten wiederfindet. Vermutlich ist es auf den Klimawandel zurückzuführen, denn das achtbeinige Krabbeltier fühlt sich an warmen, sonnigen und geschützten Orten am wohlsten. Hat sie einen solchen Platz gefunden, spinnt sie etwa 20 bis 70 Zentimeter über dem Boden ihr Netz, das wiederum eine Spannweite von etwa 30 bis 40 Zentimeter misst. In der Mitte des Netzes webt sich die Wespenspinne ein dichtes Geflecht, auf dem sie sitzt und auf ihre Beute wartet – am liebsten Heuschrecken.
In der Nähe dieses Netzes sucht sich die Wespenspinne auch eine geeignete Pflanze, um dort ihre Eier abzulegen. Die beschützt sie bis zu ihrem Tod vor Fressfeinden. Im nächsten Frühjahr, wenn das Muttertier schon verstorben ist, schlüpfen die Jungspinnen. Der Spinnenvater verendet in der Regel direkt nach der Paarung – und das auf grausame Weise. Er verstümmelt sich erst selbst, um dann vom Muttertier verspeist zu werden.
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Sind Wespenspinnen giftig?
Wer eine Wespenspinne im Garten entdeckt, muss nicht in Panik ausbrechen. Die exotischen Krabbler sind zwar giftig, aber ihre Giftzähne sind zu kurz, um in die menschliche Haut eindringen zu können. Kommt es zu einem Biss, ist der ungefährlich, aber oftmals schmerzhaft. Daher gilt: Wer eine Wespenspinne entdeckt, geht besser auf Abstand.
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Wann sieht man die Spinnen im Garten?
Abhängig von der Wetterlage sind die Jungtiere etwa ab Mai im Garten unterwegs. Von Juli bis August suchen die ausgewachsenen Wespenspinnen nach Nahrung. Im Herbst findet man häufig nur noch weibliche Exemplare im Garten, da die Paarungszeit dann vorbei ist und die Männchen gefressen wurden.