4. Mai 2023, 14:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Viel Vitamin C, Oxalsaäure und Eisen: Der Sauerampfer ist ein echtes Superfood. Er wächst in unseren Breiten auf vielen Wiesen, kann aber als Gartensauerampfer auch gezielt im Beet kultiviert werden. myHOMEBOOK gibt einen Überblick, was für die Pflege des Gewächses nötig ist und wie es verwendet werden kann.
Sauerampfer gehört zu den Wildstauden und wird schon seit der Antike gegen allerlei Leiden als Heilmittel eingesetzt. So aßen die Römer, Griechen und Ägypter nach besonders fettigen Festmahlen ein paar Blätter des Sauerampfers, da dieser verdauungsfördernd wirkt. Auch bei Erkältungen findet die Pflanze ihren Einsatz und in der Kneipp-Therapie wird Sauerampfer als Blutreiniger genutzt. Wer also Sauerampfer im eigenen Garten hat, sollte diesen nicht als Unkraut, sondern als echten Heilsbringer sehen. Und wo bisher kein Sauerampfer wächst, kann mit ein wenig passender Pflege und der richtigen Sorte nachgeholfen werden. Grundsätzlich sind die Wildstauden nämlich sehr pflegeleicht.
Übersicht
Sauerampfer pflanzen
Sauerampfer wird auch als Wildgemüse bezeichnet und kann dementsprechend behandelt werden. Entweder wird er im März oder April direkt ins Beet gesät oder vorher in einem Topf im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorgezogen.
Aussehen/Wuchs
Der Gartensauerampfer ist aus der Zucht mit dem Wildsauerampfer hervorgegangen. Dieser hat größere Blätter und auch eine längere Pfahlwurzel. Der Wildsauerampfer, den man auch oft auf Wiesen in Parks oder an Feldrändern sieht, ist insgesamt kleiner. Die Blüten sind jedoch immer recht unscheinbar, rötlich und hängen in Rispenform an langen Stielen.
Standort / Boden
Der Sauerampfer mag grundsätzlich sonnige bis halbschattige Standorte. Für den Wildsauerampfer eignet sich ein magerer Boden. Hier fungiert das Wildkraut auch als Zeigerpflanze. Nur an mageren Standorten kann der Sauerampfer gedeihen. Auf überdüngten Flächen wird man den Wildsauerampfer also nicht finden. Der Gartensauerampfer hingegen bevorzugt einen humosen Boden, der niemals austrocknen sollte.
Sorten
- Wildsauerampfer: Die Urform des Sauerampfers wird in nicht ganz unkrautfreien und naturnahen Gärten sehr wahrscheinlich sowieso schon wachsen. Die Blätter sind hier eher klein und sehr sauer. Dafür gelten sie als besonders nährstoffreich und eignen sich zum Einsatz in der Wildkräuterküche.
- Gartensauerampfer: Bei den Zuchtformen werden nur selten einzelne Sorten unterschieden. Generell ist der Gartensauerampfer größer als sein wilder Vorfahre und bildet auch größere Blätter und Blüten aus. Das Blattwerk lässt sich daher gut als Gemüse verwenden. Separat ausgewiesen ist meist nur die Sorte „Großblättriger von Belleville“. Der Name verrät hier bereits, was diese Sauerampfersorte auszeichnet.
Sauerampfer pflegen
Beim Wildsauerampfer ist weniger mehr. Diesen sollte man nicht düngen und meist wächst die Pflanze ohnehin nur dort, wo sie optimale Bedingungen vorfindet. Der Gartensauerampfer ist ein wenig anspruchsvoller, um große, grüne Blätter ausbilden zu können.
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Bewässerung
Lange Trockenperioden bekommen dem Sauerampfer nicht gut. Sowohl die Erde von Wildsauerampfer als auch Gartensauerampfer sollte man deshalb immer feucht halten. Um eine großflächige Ausbreitung des Sauerampfers im Garten zu vermeiden, wird er oft im Kübel kultiviert. Hier sollte dann immer ein Untersetzer verwendet werden, um die Pflanze vor dem Austrocknen zu bewahren.
Düngung
Den Wildsauerampfer sollte man nicht düngen. Dies schadet ihm eher, als dass es ihm nützt. Gartensauerampfer wächst besonders gut, wenn man ihn mit Pflanzenjauche versorgt.
Schnitt
Sauerampfer jeglicher Sorte muss man nur für die Ernte schneiden. Hier die Blätter dicht am Boden abtrennen, dann kann er gut neu austreiben. Dieser Rückschnitt ist bis zu dreimal im Jahr möglich und erzeugt immer wieder neue junge Blätter.
Giftigkeit
Sauerampfer gilt in großen Mengen als leicht giftig. Kinder sollten also nur sehr wenig und wenn dann auch nur junge Blätter der Pflanze zu sich nehmen. Diese enthalten weniger Oxalsäure, die in großen Mengen zu Durchfall und Erbrechen führen kann. Auch beim Kochen wird ein Teil der Oxalsäure zerstört. Rötliche Blätter enthalten besonders viel Oxalsäure und sollten nicht mehr verzehrt werden.
Verwendung
Wer keine Zitrone zur Hand hat, kann für die saure Note in Gerichten zu Sauerampfer greifen. Ein paar Blätter genügen. Fischgerichte kann man so mit etwas frischem Sauerampfer verfeinern. Frischer, junger Sauerampfer ist eine schmackhafte Grundlage für einen Salat, die kaum sauer oder bitter schmeckt. Aber auch Pestos oder Kräutersaucen können mit der Pflanze hergestellt werden. Schließlich können gröbere Blätter als Tee aufgekocht werden. Hier können frische oder getrocknete Blätter zum Einsatz kommen.
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Krankheiten und Schädlinge
Spinnmilben und Wurzelläuse machen sich gern über den Sauerampfer her. Dies aber meist bei Pflanzen, die keine idealen Bedingungen haben. Ansonsten machen sich auch der Ampferblattkäfer und seine Larven gern am Sauerampfer zu schaffen. Der Käfer mit seinem schillernd-grünlich-goldenem Panzer richtet meist aber wenig Schaden an und ist eine echte Augenweide.