15. Juli 2024, 11:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Meist passieren vor allem nachts unbemerkt Wildtiere unseren Garten. myHOMEBOOK verrät, wie man diese mit einer Wildkamera beobachtet und worauf dabei zu achten ist.
Wer sich morgens manchmal wundert, wer das Gemüsebeet zerwühlt oder den Terrassenstuhl umgeworfen hat, ist im besten Fall nach Installation einer Wildkamera schlauer. Wildkameras haben ein Auge auf den Garten, wenn Gartenbesitzer unterwegs sind oder schlafen. Bei der Auswahl und dem Aufstellort gilt es ein paar Punkte zu beachten.
Übersicht
Wildkamera im Garten auswählen
Bevor die Wildkamera zum Einsatz kommt, muss das richtige Modell gefunden werden. Bei der Auswahl sollte auf folgende Eigenschaften geachtet werden:
- Ein Nachtsichtmodus befähigt die Kamera, auch nachts gestochen scharfe Bilder oder Videos zu machen. Viele Wildtiere sind in der Nacht oder Dämmerung aktiv und können nur mit einem Nachtsichtmodus abgebildet werden.
- Serienmäßig können die meisten Wildkameras sowohl Fotos als auch Videos machen. Ohnehin ist eine hohe Auflösung sinnvoll. Hier reicht vielen eine HD-Auflösung, wer noch bessere Videos haben möchte, setzt auf Full HD.
- Ein Infrarot-Blitz ist für die meisten Tiere weniger störend. Ein gewöhnlicher Lichtblitz kann viele Tiere verschrecken und somit dafür sorgen, dass die Tiere nach dem ersten Foto oder Video sofort Reißaus nehmen.
- Wetterfestigkeit ist für eine Wildkamera Pflicht. Selbst wenn die Kamera unter einer Terrasse oder einem Vordach installiert wird, können hohe Luftfeuchtigkeit oder Frost ihr andernfalls schaden.
- Ein großes Sichtfeld der Kamera sorgt dafür, dass am Aufstellort möglichst viel von der Umgebung eingefangen wird.
- Kameras, die im Standby-Modus sind, bis der Bewegungsmelder ein Tier registriert, verbrauchen weniger Energie.
Was muss beim Aufstellen beachtet werden?
Nicht nur beim Modell, auch beim Aufstellort sind bei Wildkameras ein paar Punkte zu beachten. Denn es gilt nicht nur gute Fotos und Videos zu machen, sondern dabei auch die Privatsphäre von anderen zu schützen.
Wer seine Wildkamera etwa weit oben auf dem Dach oder dem Carport anbringt, muss dafür sorgen, dass die Kamera keine Fotos von benachbarten Gärten macht oder gar in fremde Häuser hinein filmen kann. Dies würde die Privatsphäre der Nachbarn verletzten und in deren Persönlichkeitsrechte und dem Recht am eigenen Bild eingreifen. Die Wildkamera darf deshalb auch keine öffentlichen Gehwege oder Zufahrten abbilden.
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Wer sichergehen will, dass wirklich nur das eigene Grundstück auf Foto und Video zu sehen ist, sollte einige Probeaufnahmen machen. Um Einbrecher oder andere Eindringlinge auf dem eigenen Grundstück bildlich festzuhalten, sind aber auch Wildkameras geeignet. Denn sobald eine fremde Person das eigene Grundstück unerlaubt betritt, gilt dies als Hausfriedensbruch.
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Wo sollte die Wildkamera aufgestellt werden?
Wer möglichst interessante Bilder erhalten möchte, sollte die Wildkamera natürlich auch dort aufstellen, wo die Aufnahme von Wildtieren am wahrscheinlichsten ist. Tierkot, Haare oder auch Futterreste geben meist Aufschluss darüber, wo sich Igel, Fuchs, Kaninchen oder auch Waschbären gern herumtreiben.
Vorsicht aber vor der Fütterung von Wildtieren. Viele Gartenbesitzer stellen für Igel und andere Tiere Schüsseln mit Katzenfutter auf. Dies kann aber Ratten anlocken und auch Waschbären und Marder können sich so allzu heimisch fühlen und Schäden verursachen. Marder machen sich zum Beispiel gern an Autokabeln zu schaffen und Waschbären können Mülltonnen ausräumen. Und wer mit Futter einen Fuchs anlockt, gefährdet damit Haustiere wie Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen.
Mit Wildkameras die Neugier von Kindern wecken
„Ein Garten ist an sich für Kinder jeden Alters ein echter Zugewinn. Neben den vielen Spielmöglichkeiten bietet er auch genug Platz zum Rennen, Toben und auch entspannen. Aber auch Kinder wissen schon die interessante Tierwelt im Garten zu schätzen. Neben der Beobachtung von Vögeln an Futterstellen oder Nistplätzen sind auch größere Tiere interessant. Besonders Kreative fertigen mit ihren Kindern kurze Filmchen mit den Aufnahmen der Wildkamera an. Außerdem können zusätzlich Wildtiere in den Garten gelockt werden, wenn diesen Versteckmöglichkeiten angeboten werden. Dazu gehören zum Beispiel Igelhäuser oder auch Haufen aus Laub und Totholz.“