8. Juni 2020, 17:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wildrosen sind ein echter Hingucker. Im Gegensatz zur Zuchtrose ist diese Rosen-Gattung sehr pflegeleicht. myHOMEBOOK verrät, wie man die dekorativen Pflanzen im eigenen Garten anpflanzt.
Wildrosen sind im Garten eine wahre Augenweide. Die üppige und duftende Blütenpracht dieser alten botanischen Arten leuchtet den Sommer ein. Meist blühen Wildrosen etwas kürzer als ihre gezüchteten Schwestern, und zwar ab Mai bis August. Zum Ende des Sommers geben die wilden Gartenköniginnen dann noch einmal alles. Sie bilden ihre knallroten, essbaren Früchte: die Hagebutten. Bei all ihrer malerischen Schönheit würde man denken, dass Wildrosen viel Arbeit machen. Das ist aber nicht so: Verglichen mit Zuchtrosen sind Wildrosen beim Anpflanzen recht anspruchslos und pflegeleicht.
Wildrosen gedeihen auch an schattigen Standorten
Während Edelrosen für Schädlinge oftmals ein gefundenes Fressen sind, haben Wildrosen kaum Probleme mit Blattläusen, Sternrußtau, Mehltau oder dem gefürchteten Rosenrost. Die vitalen Pflanzen können zudem windigen Böen locker standhalten.
Die kalte Jahreszeit überstehen sie zumeist ohne extra Schutzfolie. Im Sommer müssen Wildrosen kaum gegossen werden, einmal in der Woche reicht in der Regel. Nur wenn es ganz trocken wird, brauchen auch die wilden Schönheiten ein wenig mehr Wasser. Gießen sollte man am besten direkt am Wurzelbereich.
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Wildrosen anpflanzen – der richtige Standort
Was Wildrosen und Zucht- oder Beetrosen gemeinsam haben: Sie wollen unbeengt wachsen. Hobbygärtner sollten beim Anpflanzen daher auf ausreichenden Abstand zwischen den einzelnen Wildrosen achten. Ein bis eineinhalb Meter sollten es bei Wildrosen-Hecken schon sein. Wer nicht so viel Platz im Garten hat, kann eine Wildrose aber auch einzeln setzen. Besonders malerisch: ein Standort, an dem sie überhängt. So kommt das Blütenmeer noch schöner zur Geltung.
Muss man Wildrosen düngen?
Praktisch: Düngen ist bei Wildrosen in der Regel nicht nötig. Wer ihnen dennoch etwas Extra-Power schenken möchte, kann Wildrosen einmal im Frühling oder Frühsommer Flüssigdünger geben. Zum Beispiel mit Brennesseljauche. Wie man den günstigen Naturdünger selbst herstellt, verrät myHOMEBOOK hier.
Muss man Wildrosen beschneiden?
Eigentlich nicht. Fühlen sich die robusten Pflanzen im Garten allerdings besonders wohl, machen sie sich schnell breit und verdrängen andere Pflanzen. Wenn Wildrosen anfangen zu wuchern, kann man beherzt die Gartenschere ansetzen und zurückschneiden. Ansonsten reicht es aus, ab und zu alte und holzige Triebe zu entfernen.
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Für Insekten ist der Nektar von Wildrosen eine wahre Delikatesse. Die duftenden Blüten ziehen Bienen und andere Fluginsekten magisch an. Ist die Blütezeit im Hochsommer vorbei, müssen die verwelkten Blüten bei den Wilden nicht unbedingt abgeschnitten werden. Wildrosen verlieren keine Wuchskraft, wenn alte Blüten weiter hängen. Wer sich dran stört, kann sie natürlich aber auch entfernen. Dann sollte man jedoch nicht zu tief am Stengel abschneiden.
Hagebutten bieten im Herbst und Winter rote Farbtupfer im Garten
Im Spätsommer leuchtet die Natur wie zum Abschied noch einmal richtig auf. Das Laub verfärbt sich, die Spätblüher geben noch einmal alles. Dann ist auch die Zeit für die Hagebutten gekommen. Die roten Früchte an den Wildrosen setzen in der dunklen und kalten Jahreszeit einen schönen Farbakzent im Garten.
Wer mag, kann aus den frischen Vitaminbomben Marmelade zubereiten oder sie zu Saft pressen. Bleiben die Hagebutten da wo sie sind, bieten sie für viele Vögel eine wichtige Nahrungsquelle.
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Wildrosen anpflanzen – welche Sorten gibt es?
In Deutschland wachsen rund 25 unterschiedliche Wildrosen-Sorten, die man auch im Garten anpflanzen kann. Darunter ist die Kartoffel-Rose „Rosa Rugosa“ sehr bekannt. Ihre Blütezeit reicht bis in den August. Ihre leuchtend rosa Blüten verströmen einen intensiven Duft. Leichter duftet hingegen die „Pink Grootendorst“.
Wunderschön ist auch die Moosrose mit ihren gefüllten und bemoosten Knospen. Ihr Duft hat ein eher würziges Aroma. Nach Apfel duften hingegen die großen kaminroten bis rosa Blüten der „Schottischen Zaunrose“. Die Bibernellrose wächst problemlos auf kargen Böden. Ihre fliederblättrigen weißen Blüten duften eher zart. Blütezeit ist von Mai bis Juni.
Wildrose
Boden
humos, durchlässig
Pflanzzeit
Frühjahr und Herbst
Standort
sonnig bis schattig
Gießen
einmal pro Woche, bei starker Trockenheit öfter
Blütezeit
Mai bis August
Giftig
nein
Düngen
nicht notwendig, schadet aber auch nicht
ja