18. November 2022, 11:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Winter-Estragon ist ein Kraut, dessen Aroma an Waldmeister erinnert. Es duftet nicht nur verführerisch, die orange-gelben, kleinen Blüten leuchten bis spät in den Herbst.
Winter-Estragon (Tagetes lucida) ist ein ganz besonderes Kraut. Die orange leuchtenden Blüten erinnern an die von Studentenblumen – ein echter Hingucker im Garten oder auf dem Balkon. Die Blüten und die fein spitz zuwachsenden Blätter sind essbar. Neben der Bezeichnung Winter-Estragon besitzt die Pflanze einen weiteren Namen. Und den sollten Sie sich auf der Zunge zergehen lassen: Yauhtli. Der Name stammt aus Mittel- und Südamerika. Dort schätzten schon die Azteken Winter-Estragon – allerdings nicht nur zum Würzen von Gerichten.
Winter-Estragon im Garten anpflanzen
Sowohl im Garten, als auch auf dem Balkon benötigt Winter-Estragon einen möglichst sonnigen Standort. Bei guten Bedingungen erreicht die Pflanze eine Höhe von rund 80 Zentimeter. Im Beet sollten Sie rund 40 Zentimeter Abstand zu anderen Pflanzen einhalten. Wer die Pflanze im Kübel kultiviert, wählt torffreie Blumenerde.
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Winter-Estragon optimal pflegen
Winter-Estragon ist eine robuste Pflanze. Auf folgende Dinge sollten Sie jedoch achten:
Bewässerung
Winter-Estragon muss man regelmäßig mit Wasser versorgen. Allerdings sollte Staunässe vermieden werden. Ansonsten drohen Fäule an den Wurzeln und Pilzerkrankungen. Staunässe vermeiden Sie ganz einfach, indem Sie die Fingerprobe machen. Fühlt sich die Pflanzenerde feucht an, brauchen Sie nicht gießen. Trockene oder gar harte Erde muss mit Wasser durchnässt werden. Am besten eignet sich aufgefangenes Regenwasser.
Düngung
Winter-Estragon benötigt eine ausreichend nährstoffreiche Erde. Ab und an hilft eine Gabe von organischem Dünger. Pflanzen im Kübel können mit selbst hergestelltem Blumendünger, wie zum Beispiel Bokashie, versorgt werden. Bei der Düngung gilt: Erst nach dem Umtopfen! Dann gibt man einmal monatlich etwas Flüssigdünger dazu.
Schnitt
Um Winter-Estragon zu neuem Wachstum zu verhelfen, können Sie die Pflanze beherzt zurückschneiden.
Vermehren
Vermehren gelingt über die Aussaat der Samen. Zudem können Sie Winter-Estragon über Stecklinge vermehren. Dabei ist allerdings einiges zu beachten. myHOMEBOOK erklärt die Vorgehensweise in diesem Artikel.
Frostschutz
In milden Regionen übersteht Winter-Estragon an einem geschützten Standort selbst harte Raunächte. Drohen strenge Fröste, muss Winter-Estragon unbedingt geschützt werden. Zum Beispiel mit einer Schicht Vlies oder Mulch. Im Kübel kultiviert, stellen Sie diesen an einen geschützten Standort um. Im kleineren Topf kann das Kraut gut auf einer nicht zu warmen Fensterbank überwintern.
Krankheiten und Schädlinge
Bei längerer Trockenheit der Wurzelballen leidet Winter-Estragon. Die Blätter färben sich dann braun, die Knospen und Spitzen fallen ab. Winter-Estragon im Winterquartier wird mitunter von Spinnmilben befallen. Ursache ist zumeist die trockene Heizungsluft. Die nervigen Schädlinge befallen oftmals auch andere Zimmerpflanzen. Um einen Befall zu vermeiden, helfen diese Tipps.
Gruseliger Hintergrund
Indien, Afrika, Europa oder Mittel- und Südamerika – Winter-Estragon wird in vielen Teilen der Erde kultiviert. Hierzulande kennt man das Würzkraut bisweilen als „Wolkenkraut“. In Südamerika, wo die Pflanze heimisch ist, heißt sie „Yauhtli“. Klingt erstmal süß. Das Kraut besitzt allerdings eine gruselige Vergangenheit.
Laut des Lexikons der Arzneipflanzen und Drogen streuten die Azteken ein Pulver aus der Droge ihren Kriegsgefangenen ins Gesicht. Dadurch betäubt, ergaben diese sich ihrem Schicksal, durch Verbrennung geopfert zu werden. Das ist natürlich längst Geschichte. Heutzutage wird das Kraut bei indigenen Völkern in Mexiko auf zu religiösen Zwecken auf Hausaltären verbrannt.
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Verwendung von Winter-Estragon
Winter-Estragon kann in der Küche vielseitig verwendet werden. Suppen, Eintöpfe, aber vor allem Fischgerichten gibt das Kraut das gewisse Extra. Das Kraut kann zudem als Tee zubereitet werden, vor allem, wenn die Blätter angewelkt oder getrocknet sind. Köche lieben vor allem das Aroma des Winter-Estragons! Das changiert zwischen Waldmeister, Lakritz und echtem Estragon. Das Würzkraut besitzt eine leichte Schärfe im Abgang. Winter-Estragon verfeinert auch Süßspeisen, Salate oder gar heißen Kakao. Die Pflanze bietet duftende Heil-Öle, duftet aber auch einfach nur schön im Garten oder Balkonkasten.