11. Oktober 2021, 20:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der kalten Jahreszeit blicken viele Hobbygärtner wehmütig entgegen. Die Temperaturen sind zu niedrig, um sich im Garten aufzuhalten, die Natur verfällt außerdem in eine Art Winterschlaf. Ganz verzichten muss man auf seine Auszeit im Grünen aber nicht, sofern man einen Wintergarten hat. Mit den richtigen Pflanzen und der passenden Dekoration wird er zur gemütlichen Garten-Alternative.
Bevor es ans Einrichten des Wintergartens geht, sollten einige Fragen beantwortet werden: Wie viel Platz steht zur Verfügung? Ist er beheizbar? Soll der Einrichtungsstil dem Rest des Hauses oder der Wohnung entsprechen oder möchte man stattdessen etwas Neues ausprobieren?
Welchen Nutzen soll der Wintergarten haben?
Der Nutzen des Wintergartens ist ausschlaggebend für dessen Gestaltung. Er kann als zusätzlicher Wohnraum, Erweiterung der Terrasse, als Ruheraum, Atelier, Fitnessraum, Büro, Lesezimmer oder aber Gewächshaus dienen. Je nachdem wofür man sich entscheidet, sollte man die Wahl der Möbel und die Einrichtung anpassen.
Ein guter Tipp ist, unabhängig vom Nutzen etwas Platz für Kübelpflanzen einzuplanen, die im Wintergarten optimal überwintern können. Außer natürlich, man hat keine.
Pflanzen für den Wintergarten
Zu den farbenfrohen Frühlingsboten zählen die Primeln, von denen es einige hundert Arten gibt. Zahlreiche Geschäfte haben sie nach dem Jahreswechsel bereits im Angebot. Aber auch Osterglocken und Hyazinthen finden sich zuhauf in den Supermärkten. Bei letzteren sollte man allerdings vorsichtig sein: Hyazinthen sind giftig. Es kann zu Hautreizungen kommen und bei empfindlichen Menschen löst ihr intensiver Geruch leicht Kopfschmerzen aus.
Ebenso wie später im Garten haben zahlreiche Zwiebel- und Knollenpflanzen beim Gestalten eines Wintergartens ihren großen Auftritt. Dazu zählen unbedingt auch die Tulpen. 80 Prozent aller Tulpen, die weltweit gehandelt werden, stammen übrigens aus Holland. Dort werden unglaubliche 1200 Sorten kultiviert.
Alles eine Frage der Temperatur
Welche Pflanzen, außerdem nicht nur für den Frühling den Weg in den Wintergarten finden, hängt in erster Linie von den dort herrschenden Temperaturen ab. Dabei unterscheidet man zwischen einem kalten – also vollkommen unbeheizten – Wintergarten, einem der sich im Winter auf Temperaturen zwischen fünf und 15 Grad erwärmen lässt und einem richtig warmen Wintergarten. Der eignet sich in besonderem Maße für tropische Pflanzen. Hier empfehlen sich Fächerpalme, Strelitzie, der Tulpenbaum und der Hibiskus. Für einen gänzlich unbeheizten Wintergarten könnte man auf eine Zwergpalme, Lorbeer, die Agave oder den Granatapfel zurückgreifen.
Pflanzwanne oder Kübel
Wer seinen Wintergarten im Frühling gestalten möchte, sollte sich rechtzeitig entscheiden, ob er seine Pflanzen in Kübeln und Töpfen belassen möchte, ober ob er sich möglicherweise für großflächigere Pflanzwannen oder richtige, leicht erhöhte Beete erwärmen könnte. Beide Varianten bringen Vor- und Nachteile. So lässt sich der Standort von Pflanzen in Kübeln je nach vorhandenem Platz flexibel ändern. Allerdings bietet ein Beet dem Hobbygärtner enorme Gestaltungsmöglichkeiten.
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Wintergarten mit den richtigen Möbeln einrichten
Bei der Wahl der Möbel sollte man auf Funktionalität sowie Robustheit achten. Unabhängig vom Einrichtungsstil empfehlen sich solche aus Holz oder Rattan, die imprägniert sind und damit den schwankenden Witterungsbedingungen standhalten können. Bei Design und Farbgebung ist dann der bevorzugte Wohnstil entscheidend.
Boho-Chic
Sitzmöbel aus Rattan sowie eine Hängematte dekoriert mit fransigen Kissen, viele Kerzen und Lichterketten, Makramée an der Wand und ein Teppich in natürlichen Farben, schon ist der Boho-Wintergarten fertig. Die natürlichen Materialien und gediegenen Farben lassen ihn besonders gemütlich wirken. Mitbringsel aus dem Urlaub können hier auch wunderbar untergebracht werden.
Skandinavisch
Gemütlichkeit ist auch beim Einrichten eines skandinavischen Wintergartens essenziell. Helle Farben sowie natürliche Materialien sind hier am besten aufgehoben und laden an kalten Tagen zum Verweilen ein.
Landhaus
Rustikaler, deshalb aber nicht weniger gemütlich, wirkt der Landhausstil im Wintergarten. Massive Möbel, Tischdecken, Wolldecken, Kissen mit Karo-Muster oder Print und am besten noch eine Feuerstelle passen hier optimal.
Minimalismus
„Weniger ist mehr“ lautet die Devise, wenn man seinen Wintergarten dem Minimalismus entsprechend einrichten möchte. Weiße oder dunkle Holzmöbel, aber nicht zu viele, akzentuierte Dekoration, wenn überhaupt. Was erst mal kalt klingt, kann dennoch sehr gemütlich wirken, vor allem in Verbindung mit der richtigen Beleuchtung.
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Feuerstellen für den Wintergarten
Wer für die Extraportion Gemütlichkeit für Feuer sorgen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten.
Bioethanol-Feuerglas
Es gibt aber Wintergärten, die zu winzig sind, um dort einen Kamin zu installieren. Wer trotzdem nicht auf ein anheimelndes, flackerndes Feuer und etwas Wärme verzichten möchte, kann sich eine kleine Bioethanol-Feuerstelle besorgen. Allerdings sind bei diesem offenen Feuer besondere Sicherheitsvorkehrungen zu beachten.
Kacheln und Ofenbänke
Echte Kaminöfen kosten je nach Größe und Ausstattung zwischen 500 und 5000 Euro.
Moderne Öfen
Wie ein nostalgischer Bollerofen muten Kaminöfen an. Bei einigen Anbietern kann man derartige Öfen nach persönlichen Wünschen gestalten – zum Beispiel was die Farbe, den Sockel,die Beine oder den Klappengriff angeht.
Öfen in futuristischem Design
Es gibt auch Öfen, die durch ihr modernes Design futuristisch anmuten – beispielsweise vertikal ausgerichtete Flachbild-Fernseher. Sie stellen das Feuer dekorativ in den Mittelpunkt und sind in der Bedienung besonders einfach.